C-Quadrat oder Impact Asset Management

Sasa Perovic im Gespräch mit Daniel Feix – Geschäftsführer und Head of Portfolio Management der Impact Asset Management GmbH.
Er ist seit 2002 innerhalb der C-Quadrat Gruppe tätig und begann seine Laufbahn als Portfoliomanager.
Neben dem Portfoliomanagement zählt auch die Betreuung institutioneller Kunden zu seinen Verantwortungsbereichen

C -Quadrat ist vielen Anlegern ein Begriff. Nun haben Sie sich umbenannt zu Impact Asset Management. Warum?

Wandel ist das einzig Beständige! Die neue Markenpositionierung ((Anmerkung: C-QUADRAT Asset Management wurde zu Impact Asset Management (I-AM)) soll insbesondere den Fokus auf die nachhaltige und impactorientierte Ausrichtung des Unternehmens und des Produktportfolios widerspiegeln. Mit unserer neuen Markenidentität wollen wir unsere nachhaltige Wachstumsstrategie noch dynamischer fortsetzen. Nachhaltigkeit ist schon seit vielen Jahren Teil unserer DNA. Wir möchten dies jetzt mit der neuen Marke I-AM Impact Asset Management proaktiv auch nach außen kommunizieren!

Auch den Fondsnamen haben Sie geändert….

Ja, das ist richtig. In einem weiteren Schritt erfolgte – zuletzt Anfang April dieses Jahres – auch die Umbenennung unserer Fonds. Diese führen nun ebenfalls das Kürzel „I-AM“ als Markenzeichen im Namen und tragen so einem höheren Wiedererkennungswert der Marke I-AM bei.

Viele Asset Manager springen auf das Thema Nachhaltigkeit/ESG auf. Wird dadurch das Thema Nachhaltigkeit verwässert?

Diese Tendenz sehen wir leider aktuell ebenfalls. Vorhanden ist auf jeden Fall eine inflationäre Entwicklung der Produkte, welche im Rahmen der neuen EU-Verordnungen als „Artikel 8 konform“ klassifiziert sind und damit nachhaltige Ziele verfolgen sollen. Im Interesse der Branche, der Anleger und der Umwelt sollten die Wege zur Verbesserung der nachhaltigen Produktqualität zunehmend in den Fokus rücken. Der Ansatz des FNG Siegels – also die Anwendung qualitativer Kriterien, unterstützt durch quantitative Merkmale – weist unseres Erachtens in die richtige Richtung. Die Berücksichtigung des Impacts, also des konkreten Beitrags der Unternehmen hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft, dürfte dabei immer entscheidender werden.

Wie wird das denn bei Ihnen umgesetzt? Was ist Ihre Philosophie?

Neben dem starken Fokus auf Nachhaltigkeit setzen wir als Anlagephilosophie auf Qualität bei unserer Unternehmensauswahl und auf die ruhige Hand im Portfoliomanagement. Es ist als Anleger sehr einfach, von den jüngsten Tagesmeldungen mitgerissen zu werden. Ob Verwerfungen durch die Pandemie, Inflation, Zinsanstiege oder Geopolitik – es mangelt nie an Krisen. In diesem Umfeld ist es umso wichtiger, solche Unternehmen zu bevorzugen, welche sich flexibel an verschiedene Marktlagen anpassen können und damit weniger abhängig von Wirtschaftszyklen sind. Wir lassen die Qualität für uns arbeiten und sind damit in den vergangenen Jahren sehr gut gefahren.

Ihr Fonds ist nach Artikel 8 klassifiziert? Hat es für Artikel 9 nicht mehr gereicht oder steckt ein anderer Grund dahinter?

Ja, das stimmt – unser I-AM GreenStars Opportunities ist ein Artikel 8 Fonds. Wichtig ist zu verstehen, dass das Produkt kein Themenfonds, der beispielsweise nur in den Bereich New Energy investiert, ist, sondern einen globalen Quality-Growth Ansatz verfolgt. Es werden also globale Blue Chip Unternehmen in das Portfolio gekauft. Die implementierte ESG-Integration erweitert in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten der klassischen Fundamentalanalyse, was Reputations-, Betriebs- und Finanzrisiken tendenziell reduziert.

Haben Sie einen thematischen Schwerpunkt, wenn wir von ESG sprechen?

Wir verfolgen einen Best-in-Class Ansatz und bevorzugen damit diejenigen Unternehmen mit der höchsten ESG-Qualität ihrer jeweiligen Branche. Wir arbeiten dabei nicht nur unter Anwendung simpler Filter auf ein Grunduniversum, sondern haben das Prinzip der Nachhaltigkeit in den gesamten Investmentprozess integriert. Darüber hinaus beachten wir zunehmend die Faktoren Impact und die SDGs der UN (Sustainable Development Goals). Wir suchen solche Unternehmen, welche konkrete Lösungen für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft anbieten. Zu nennen sind Bereiche wie nachhaltige Mobilität, saubere Energie, verbesserte Gebäudedämmung, CO2 Reduktion in industriellen Prozessen, lokale Agrarwirtschaft und die Reduktion von Umweltverschmutzung.

Ihr Team ist vergleichsweise klein: Können Sie dennoch sicherstellen, dass Sie in puncto Nachhaltigkeit tief genug bohren?

Aktuell besteht unser ESG Team aus sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Zusätzlich steht das ESG-Team in laufendem Kontakt mit unseren Fondsmanagern im Bereich Mikrofinanz – hier gibt es einen regen Austausch bei vielen Themen. Auch unsere internationalen Kooperationen helfen uns insbesondere im Bereich Primärresearch. Punktuell werden wir in Zukunft unsere Teams weiter personell verstärken. Aber wenn Sie mich so direkt fragen und ich die Wahl habe zwischen einer kleineren, wendigen und qualitativ hochwertigen ESG Fondsboutique oder einem großen, nicht sehr beweglichen und hierarchiegetriebenen Unternehmen, fällt mir die Entscheidung entsprechend leicht.

Worin unterscheiden Sie sich in puncto Nachhaltigkeit von anderen Anbietern? Was ist Ihr konkreter USP?

Grundsätzlich kann unser Flaggschifffonds I-AM GreenStars Opportunities bereits viele erfolgreiche Jahre vorweisen, seit Auflage im Jahr 2013 befindet sich dieser fortlaufend an der Spitze seiner Vergleichsgruppe der flexiblen Vermögensverwaltungsprodukte. Zudem wurde das Management-Team des Fonds von Citywire als „Best Fund Manager 2020“ in der Kategorie „Mixed Assets – Aggressive EUR Deutschland“ ausgezeichnet. Auch bei der Einhaltung der ESG-Qualität erzielt der Fonds Top-Noten bei Morningstar sowie Sustainalytics und MSCI ESG Research. Kurz gesagt: Ich glaube, es geht gar nicht so darum sich von anderen Anbietern zu unterscheiden – es geht vielmehr um das Gesamtpaket. Und das stimmt bei uns – überdurchschnittlich gute Performance in Kombination mit einem Top ESG-Wert des Portfolios!

Ich habe mal einen Blick in Ihr Portfolio geworfen: Alphabet, Microsoft, Visa… Würde man in einem Nachhaltigkeitsfonds nicht unbedingt erwarten.

Alphabet, Microsoft und Visa stellen strategische Positionen in unserem Portfolio dar. Sie zählen zu den klassischen Qualitätsaktien und weisen darüber hinaus eine starke Tendenz zu höherem Wachstum auf. Diese finanzielle Nachhaltigkeit wird ergänzt durch eine relativ starke ESG Qualität, weshalb wir keine Widersprüche zum Thema ESG sehen.
Alle drei Unternehmen halten unseren ESG Positiv- und Negativkriterien stand. Der nachgelagerte Best-in-Class Ansatz stellt sicher, dass wir nur in die besten und relevantesten Unternehmen aus Zielsektoren investieren. Aus dem Blickwinkel der Klimadaten sind alle Titel mit den Pariser-Klimazielen im Einklang, was wiederum vom Carbon Disclosure Project mit einem „A“ honoriert wurde (auf einer Skala von A bis D). Microsoft wird beispielsweise seit Jahren mit der Bestnote „AAA“ von MSCI ESG Research für seine fortschrittlichen Praktiken in allen E-,S- und G Bereichen ausgezeichnet. Mehr als ein Fünftel der Jahresumsätze gelten mittlerweile als Impact-Revenues, was sich in der Beitragsmessung zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) widerspiegelt.

Nun zum Investmentprozess: Wie erfolgt die Titelselektion in Ihrem Fonds? Hat „Nachhaltigkeit“ immer Vorfahrt?

Nachhaltigkeit spielt natürlich bei uns die zentrale Rolle! Aber auch das Thema Qualität ist für uns von großer Bedeutung. Wir suchen Unternehmen, welche finanziell nachhaltig wirtschaften. Es stehen langfristig erfolgreiche Weltklasse-Unternehmen im Vordergrund mit den Kernmerkmalen hohe Profitabilität, stabiles Ertragswachstum und niedrigere Verschuldung. Diese Unternehmen können sich in der Regel flexibel an verschiedene Marktphasen anpassen und sind damit weniger abhängig von Zins- und Wirtschaftszyklen. Aber auch bei Unternehmen gilt: „Qualität hat ihren Preis“, die Bewertung dieser Unternehmen ist in der Regel höher als beim Marktdurchschnitt.

Wie erfolgt die Allokation? Wie bestimmen Sie die Aktienquote?

Es ist unser Ziel, ein stabiles Portfolio qualitativ hochwertiger Unternehmen anzubieten, kombiniert mit einem strengen Fokus auf Nachhaltigkeit. Die Variation der Aktienquote steht dabei im Hintergrund und wurde bisher nur punktuell eingesetzt. Beispiele hierfür sind die Covid-19 Pandemie oder auch der aktuelle Jahresanfang – in diesen Marktphasen haben wir entsprechend das Aktienrisiko reduziert. Für den Großteil der Zeit halten wir uns etwas über der neutralen Allokation – diese entspricht einer Aktienquote von 70 Prozent.

Und auf der Risikoseite: Wie managen Sie Ihre Risiken?

Ein gutes Risikomanagement beginnt aus unserer Sicht bereits vor dem Kauf der Wertpapiere, damit auch unerwartete Wendungen gemeistert werden können. Bei I-AM setzt man dabei auf ein strategisches Weltbild – sprich: Die richtige Einordnung der makroökonomischen Lage, eine sorgfältige Wertpapierauswahl in Form qualitativ hochwertiger Titel, ausreichende Diversifikation über möglichst viele Risikofaktoren sowie eine taktische Quotensteuerung. Hier ist vor allem die flexible Anpassung der Aktienquote zu nennen. Um aktive Verkäufe im Portfolio zu reduzieren, setzen wir Index-Derivate wie Put Optionen und Futures ein – sofern wir die Aktienquote absenken wollen. In der aktuellen Phase haben wir beide Instrumente eingesetzt, im Zuge der jüngsten Erholung aber wieder glattgestellt.

Jetzt mal Butter bei die Fische: Nennen Sie uns drei konkrete Gründe, warum unsere Berater Ihren Fonds einsetzen sollen.

Sehr gerne! Ich denke, wir besitzen eine umfassende Nachhaltigkeitsexpertise und einen vielfach ausgezeichneten Track Record im Bereich ESG. Kurz gesagt – wir machen das Thema nicht erst seit gestern. Zudem sind wir davon überzeugt, wirklich gute Fonds mit einem überdurchschnittlich guten Sustainability Score anbieten zu können – diese Produkte haben einen Mehrwert in vielfachem Sinn! Sehr oft ist es auch ein großer Vorteil, dass wir ein deutschsprachiger Asset Manager mit lokalen Ansprechpartnern in Wien und Frankfurt sind! Wir verstehen den Markt oftmals besser und sind mit unserer Produktausrichtung entsprechend näher am Kunden!