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Produkt- und Gesellschaftsinformationen
Finanzierungen & Bausparen (KW 31/2022)

 

Leitzinsen und Inflation als Indikatoren für die Baufinanzierungs-Zinsentwicklung

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat in seiner jüngsten Sitzung am 21.7.2022 die Leitzinsen im Euroraum um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Die amerikanische US-Notenbank Fed hat am Mittwoch, den 27.07.2022, angesichts der hohen US-Inflationsrate von 9,1% den US-Leitzins erneut stark erhöht um 0,75 Prozentpunkte. Damit liegt er nun in der Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent. Nicht wenige Analysten haben berechnet, dass zur Eindämmung der Inflation die US-Leitzinsen auf mindestens 3,7% steigen müssten, was aber aufgrund der daraus wahrscheinlich folgenden Rezession problematisch wäre. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom 28.07.2022 liegt die Inflationsrate in Deutschland im Juli bei 7,5 Prozent. Im Euroraum lagen die Verbraucherpreise im Mai um 8,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonates. Weitere grundsätzliche Einflussfaktoren auf die Baufinanzierungszinsen sind u.a. die Zinssätze für Staatsanleihen und in der Folge der Pfandbriefzinssatz, der Anleihenankauf seitens der EZB, die wirtschaftlichen und politischen Umstände in Europa, aber auch in den USA. Über den Einfluss des BaFin im Sinne der erhöhten Eigenkapitalanforderungen (CRR und CRD) für die Banken und die verpflichtende Einpreisung von erhöhtem Keditausfallrisiko sind wir an dieser Stelle bereits eingegangen.

Reaktion der Kreditgeber auf die angespannte Lage

Immer mehr Kreditgeber haben die Anforderungen an die Kreditnehmer bezüglich Höhe des Eigenkapitals angehoben, ebenso die Haushaltspauschalen, teilweise drastisch. Die Mindesttilgungs-Sätze werden herabgesetzt, da die Kunden sich sonst die Raten nicht mehr leisten können. Dadurch entstehen deutlich längere Darlehenslaufzeiten und erheblich höherer Restschulden nach Ablauf der Zinsbindungsdauer und damit ein höheres Zinsänderungsrisiko. Je langsamer getilgt wird, desto höher ist auch das Kreditausfallrisiko für die Darlehensgeber.
Darüber hinaus werden für den geplanten Kauf/Bau der selbstgenutzten Immobilie aufgrund der allgemeinen Preissteigerung, vor allem im Energiesektor, die Bewirtschaftungskosten erhöht, was zu einer Verschlechterung der Bonitätsrechnung führt.
Bei der Alten Leipziger Bausparkasse (ALB) beispielweise beträgt die Anhebung der Bewirtschaftungskosten 33,3%, von 1,50 € auf 2,00 € je qm Wohnfläche. Beim ALB-Modernisierungsdarlehen steigt gleichzeitig der Mindestbehalt für die eigene Immobilienfinanzierung von 1.000 € auf 1.100 €. Zudem sind dort nun auch Energieausweise Pflicht zur Darlehensbeantragung.

Baupreise steigen um 17,6 %, Häuserpreise um 12,3%

Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Mai 2022 um 17,6 % gegenüber Mai 2021 gestiegen. Dies ist der höchste Anstieg der Baupreise seit Mai 1970 (+18,9 % gegenüber Mai 1969). Im Februar 2022, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Preise im Vorjahresvergleich um 14,3 % gestiegen. Im Vergleich zum Februar 2022 erhöhten sich die Baupreise im Mai 2022 um 6,6 %.
Der Häuserpreisindex erhöhte sich im von Mai 2021 bis Mai 2022 Zeitraum um 12,3%.

ALB Zins-Garant ab 01.08.2022 mit AL_Neo Klassik

Die Alte Leipziger Bausparkasse (ALB) informiert: Wir haben die extreme Zinssteigerung im ersten Halbjahr 2022 zum Anlass genommen, den Zins-Garant neu zu denken und zu gestalten.

Unser Ergebnis:
• Wir unterlegen die Bauspar-Tarifvariante AL_Neo Klassik.
• Wir verlängern die Gesamtlaufzeit.
• Wir bieten niedrigere Raten.
• Wir bieten niedrigere Gesamt-Effektivzinsen.

Ab 01.08.2022 gehen wir mit diesem verbesserten Angebot an den Start. Letzter Einreichungstermin für das alte Modell: 12.08.2022 mit vollständigen Unterlagen.
Ab 01.08.2022 sind die Modelle auf den Plattformen umgestellt. Laden Sie sich bitte bei Bedarf ab dem 01.08.2022 die aktuellen Rechner „EASY Baufi“ und „EASY Mod“ aus dem Vermittlerportal herunter.

Kontakt: Bitte melden Sie sich als Vertriebspartner*in der BCA-Gruppe bei Alte Leipziger, Tel.: 06171 664277
E-Mail: gp-beratung@alte-leipziger.de

Die Stellschraube Immobilienmarkt verlangt sensibles Vorgehen

Auszug aus dem aktuellen Investment-Radar der BCA-Gruppe:
Der Immobilienmarkt wird gerne als Einflussgröße und als Gradmesser für die Wirkung der Notenbankpolitik herangezogen. Jerome Powell, Chef der Fed, wies im Zuge der Zinserhöhungen auf den starken Anstieg der Immobilienpreise hin. Der Markt sei sehr angespannt, man müsse Angebot und Nachfrage wieder in Einklang bringen. Der Markt brauche eine Art „Reset“. Kritiker merken an, ein Preisrückgang sei nur eine Seite der Medaille. Man müsse auch darauf achten, wie schnell die Preise sinken würden. Bei der Immobilienkrise im Jahr 2008 wären die Preise zu schnell, nämlich innerhalb von zwei Jahren, um rund 30 % gefallen. Auswertbare Daten für die aktuelle Marktlage liegen noch nicht vor. Ein Indiz dafür, dass der Immobilienmarkt aktuell in Bewegung kommt, ist beispielsweise, dass Firmen wie JPMorgan Mitarbeiter aus dem Baufinanzierungsgeschäft von der Arbeit freistellen.

Haben Sie weitere Fragen?

Ihr BCA-Ansprechpartner für Finanzierungen & Bausparen:
E-Mail: bauen@bca.de
Tel: 06171-9150 210