insider_2_2021

11 Alexander Gerlach ist als Spezialist für die DWS im Vertrieb in Deutschland und Österreich im Regulatory & ESG Advice Team tätig. Für die DWS ist er seit 2018 vertrieblicher Ansprechpartner für regulatorische Fragestellungen, Verbandsarbeit sowie ESG. Vor seiner Tätigkeit bei der DWS war Alexander Gerlach bei Kreditinstituten sowohl in Kundenverantwortung als auch für strategische und regulatorische Projekte verantwortlich. schiedliche Auslegung sowie Anforde- rungen der lokalen Regulierungsbehör- den, die für die Kontrolle der Umsetzung der SFDR zuständig sind, gestört. Und zweitens basiert die SFDR auf quanti- tativen Daten, die auf den Märkten noch nicht vollständig verfügbar sind. Dr. Frank Ulbricht: Wie wird sich dies- bezüglich der Green-Bonds-Markt entwickeln? Christian Aselmann: Das Segment der Green Bonds ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Wir erwarten, dass sich dieser Trend auch in den kom- menden Jahren weiter fortsetzen wird. Dies liegt u. a. daran, dass der Verwen- dungszweck an konkrete Bedingung- en – z. B. Reduktion der Treibhausga- se – geknüpft ist. Dadurch wird es den Anlegern ermöglicht, sich mit ihrem Investment direkt an den Zielen des Klimaschutzes oder der EU-Taxonomie zu orientieren. Der geplante EU Green Bond Standard wird außerdem für eine größere Sicherheit bei den Anlegern sorgen, da die Anforderungen ver- gleichbar werden. Dr. Frank Ulbricht: Wie wird das The- ma nachhaltige Anlagen generell in Ihrem Haus umgesetzt? Worin unter- scheiden sich Ihre Ansätze von ande- ren Häusern? Ophélie Mortier: Bereits 2001 hat DPAM die Entscheidung getroffen, nachhaltige und verantwortungsvol- le Anlagestrategien zu entwickeln und anzubieten. Wir sind der Meinung, dass jede Anlageentscheidung Auswirkun- gen hat, was bedeutet, dass wir als In- vestoren die Verantwortung haben, die Implikationen unseres Handelns sorg- fältig abzuwägen. Wir sind überzeugt, dass die Integration von Nachhaltig- keitskriterien die Entscheidungsfindung im Investmentprozess verbessert. Un- ser Engagement basiert auf drei Prinzi- pien: erstens der Verteidigung grundle- gender und fundamentaler Rechte wie u. a. Schutz der Umwelt, Menschen- und Arbeitsrechte; zweitens eine Mei- nung zu kontroversen Aktivitäten äu- ßern; drittens ein verantwortungsvoller Stakeholder sein und Transparenz för- dern. Christian Aselmann: Unser einheitlicher nachhaltiger Mindestinvestitionsstan- dard gibt vor, dass das Portfolioma- nagement global über alle verantwort- lichen Portfoliomanagementaufträge direkte Investitionen in Unternehmen unterlässt, die in sehr schweren unter- nehmerischen Kontroversen involviert sind (bspw. weitreichende Umwelt- katastrophen) oder deren Hauptge- schäftsfeld mit kontroversen Waffen in Verbindung steht. Um dem globalen Klimawandel gerecht zu werden, wer- den in der dritten Säule Unternehmen herausgefiltert, die bestimmte Umsatz- grenzen bei der Förderung oder der Energieerzeugung durch Thermalkohle überschreiten. Darüber hinaus bieten wir mit unserer „Warburg Invest Re- sponsible Strategie“ ein dezidiertes Nachhaltigkeitskonzept an. Alleinstel- lungsmerkmal dieser Strategie ist die intelligente Kombination von norm- und wertebasierten Ausschlusskriterien mit einem Best-in-Class-Ansatz, der die Treibhausgasemissionen der Unterneh- men berücksichtigt und einen besonde- ren Fokus auf den Faktor Umwelt („E“) setzt. Dadurch wird das Investitionsuni- versum nicht von vornherein zu stark beschränkt, sondern der ESG-Integra- tionsansatz wird in den Vordergrund gestellt. Rainer Linder: Wir bieten unseren Kun- den eine Vielzahl nachhaltiger Invest- mentlösungen an, die verschiedenste ESG-Aspekte abdecken. Da wäre un- sere ständig wachsende „ESG STARS- Produktpalette“, die inzwischen zehn Fonds mit echter ESG-Integration um- fasst. Hier können wir auf die Expertise unseres erfahrenen Responsible In- vestment Teams zurückgreifen, das mit Unternehmensbesuchen und eigens entwickelten Scoring-Modellen ein tiefgreifendes internes Research be- treibt, bei dem Daten externer Anbieter lediglich als Ergänzung zu den eige- nen Ergebnissen genutzt werden. Wir bieten auch thematische ESG-Invest- Rainer Linder war bis einschließlich 2001 Abteilungsleiter Vermögensberatung in einer Genossenschaftsbank. Darüber hinaus betreute er auch die wichtigsten vermögenden Privatkunden dieser Genossenschaftsbank. Seit 2002 ist Rainer Linder bei Nordea Asset Management als Vertriebsdirektor tätig. Er betreut Vermögensverwaltungen, Versicherungen, IFAs und Banken im süddeutschen Raum. © photography raoul somers s.àr.l.

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