insider_2_2021
32 Herausgeber BCA AG Hohemarkstraße 22 61440 Oberursel Tel: (06171) 91 50-100 Mail: info@bca.de Net: www.bca.de/insider Koordination Mirko Faust, BCA AG Gastautoren dieser Ausgabe (Visitenkarten) In chronologischer Reihenfolge: Kay Schelauske, Kristina Berggreen, Alexander Schlichting, Dirk Arning, Rolf Krahe, Björn Drescher, Sasa Perovic, Silvia Fischer, Jörg Reiner & Stefan Bertinetti, Olaf Bettkewitz, Thomas Ötinger, Christoph Bubmann, Martin Ziems & Michael Scheerer Alle sonstigen, nicht namentlich genannten redaktionellen Beiträge entstammen aus den Reihen der insider-Redaktion. Konzeption, Artdirection und Redaktionsleitung [flow] Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Sven Fischer & Marc Oehme Mail: info@flow-united.de Net: www.flow-united.de für die Ausrichtung der USA bis zum Jahr 2050 zur weltweit führenden Öko-Nation. Das setzte Kursfantasien hinsichtlich der Bedeutung des Megatrends und der langfristigenWachs- tumsperspektiven frei. Die Volatilität nahm in verschiedenen Marktsegmenten deutlich zu: bei Rohstoffen und Minen, bei Aktien ehemaliger Pioniere der Brennstoffzellenindustrie, bei jungen Unternehmen und sogar bei Aktiengesellschaften, bei denen die Technologie bislang nur einen kleinen Teil zu Um- satz und Ergebnis beiträgt. Brennstoffzellen sind nur ein Teil der „erneuerbaren Energi- en“, denen Joe Biden massive Fördermittel zukommen lässt. Das Spektrum der für alle erneuerbaren Energien benötigten Rohstoffe ist vielschichtig. Bei jeder ihrer Glieder sind spe- zifische Rohstoffe wichtig. Hinzu kommt, dass es von der Rohstoffförderung bis zur Nutzung der Energie jeweils eine umfangreiche „Produktions- und Lieferkette“ gibt. Zu den neuen „Raffinerien“ der Energieproduktion zählen Solarparks, Gezeitenkraftwerke, geothermische Einrichtungen, Klär- und Deponiegasanlagen und die Windkraftanlagen auf See oder an Land. Die Rotoren von Windkraftanlagen eignen sich für ein an- schauliches und ungewöhnliches Beispiel für den Rohstoff- verbrauch: Um sich möglichst schnell zu drehen, müssen die Rotoren möglichst leicht sein. In nur einem Rotorblatt von 50 Metern Länge sind nach aktuellem Stand der Technik über 25 Tonnen Material verbaut. Das sind glasfaserverstärkte Kunststoffe, Kunstharz, Kohlenstofffasern und das leichte, harte Balsaholz. Ein Balsabaum benötigt vier Jahre von der Anpflanzung bis zur Erntefähigkeit seines Holzes. Im Jahr 2019 hat sich sein Preis verdoppelt. Die rege Bautätigkeit von Windkraftanlagen in China trug wesentlich dazu bei. Metalle für die Energiewende sind gefragt Im Fokus der Aufmerksamkeit stehen aber Me- talle wie etwa Platin, Kobalt, Tantal, Indium, Nickel und Kupfer, das jedermann als beson- ders leitfähiges Metall bekannt ist. Kupfer wird für den Energie- © Björn Wylezich - stock.adobe.com ine ganze Reihe von Aktiengesellschaften zählt zu den Pionieren der Entwicklung von Brennstoffzellen, der Rohstoffförderer und -zulieferer für deren Herstellung. Man kann Preisentwicklungen heranziehen, um die Entwick- lungslinien ihrer Produktion in den letzten zehn Jahren nach- zuvollziehen. Das gilt für Aktienkurse, aber auch für die Prei- se der entsprechenden Rohstoffe. Die Aktienkurse stiegen vor einigen Jahren rasant, als sich mit dem technologischen Durchbruch die Vision eines Megatrends abzeichnete. Doch recht bald sanken sie wieder und dümpelten bis vor Kurzem vor sich hin. Die Technologie entwickelte sich langsam weiter, aber der Impuls für ihre Anwendung in der Breite fehlte. Die Folgen von Bidens gigantischem Konjunkturpaket Der neue US-Präsident Joe Biden gab mit seinem auf 1,9 Bio. US-Dollar angelegten Konjunkturprogramm den Startschuss Schon viele Jahre hat sie sich angedeutet, jetzt ist die Zeitenwende da. In den nächsten Jahrzehnten verschieben sich bei vielen Rohstoffen Angebot und Nachfrage massiv. Deutlich sichtbar wird das am Beispiel von Autos. Vor 100 Jahren hatte sich deren Antrieb durch einen Ottomotor durchgesetzt. Jetzt vollzieht sich ein schrittweiser Wechsel von einem erdöl- zu einem wasserstoffbasierten oder elektrizitätsbetriebenen Antrieb, der mit sog. Brennstoffzellen ein batteriebetriebenes Fahren ermöglicht. Mehrere Autohersteller, darunter auch VW, haben öffentlichkeitswirksam angekündigt, ihre Produktion schon ab 2030 auf batteriebetriebene Fahrzeuge auszurichten. Die Dominanz von Erdöl als Basis der Herstellung von Benzin und Diesel gehört damit der Vergangenheit an. Die hybride Variante aus Elektroantrieb- und Verbrennungsmotor wird im Jahr 2050 rückblickend wahrscheinlich als Übergangslösung bewertet werden.
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