insider_2_2021

Duell der Länder – wer gewinnt? Doch neben produktspezifischen Fakto- ren bei der Verschiebung von Rohstoffangebot und -nachfrage gibt es noch eine weitere, eine politische Dimensi- on. Es geht um die Führungsrolle in der globalen Klimapolitik. Joe Biden hat mit seinem Ziel, die USA bis 2050 zu einer Öko- Nation umzubauen, letztlich das Credo von Donald Trump – „America First“ – übernommen und damit einen globalen Wettlauf eröffnet. Die nächsten Jahre sind entscheidend. Wer gewinnt: Europa, Amerika oder China? Zwei Aspekte sind für die Führungsrolle entscheidend: die Rohstoffquellen und der technische Fortschritt. Rohstoff- quellen zeichnen sich durch Ortsgebundenheit aus. In diesem Zusammenhang kommt China bei wesentlichen Rohstoffen eine monopolartige Stellung zu. Daher verfolgen die USA und Europa explizit auch das Ziel, sämtliche Aspekte der Zu- kunftstechnologien autark zu beherrschen. Die Forschung in den USA und Europa ist daher aufgerufen, die Ziele mit einem möglichst geringen Ressourcenverbrauch oder mit anderen, für die USA und Europa besser verfügbaren Rohstoffen zu erreichen. Vom technischen Fortschritt werden daher entscheidende Impulse bei der Implementierung und dem Ausbau der Pro- duktions- und Lieferketten erwartet. Nur so kann gewähr- leistet werden, dass die neue Art der Energieversorgung stö- rungsfrei und zu niedrigen Preisen für viele Lebensbereiche, gemessen an ökologischen und wirtschaftlichen Kriterien, im globalen Maßstab erfolgreich sein wird. << 33 © 2021 BCA AG Da Veröffentlichungen einer besonderen Dynamik unterliegen, können trotz ausführlicher Prüfung weder Redaktion noch Herausgeber Haftung für die Richtigkeit der Beiträge übernehmen, ausgenommen, es handelt sich um grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz. Alle Beiträge geben ausschließlich die Meinung der jeweiligen Verfasser wieder. Der Herausgeber ist für den Inhalt nicht verantwortlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Herausgeber keine Haftung. Urheber- und Verlagsrechte, auch im Hinblick auf jede Art der Vervielfältigung, bleiben vorbehalten. Sämtliche Inhalte, auch auszugsweise, dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung durch die BCA AG und der [flow] Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fischer und Oehme Partnerschaft, Journalisten nachgedruckt sowie in elektronische Datenbanken oder auf andere Datenträger aufgenommen werden. Heftpreis: 4,80 Euro (inkl. MwSt.) Herstellung Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH Kurhessenstraße 4-6 64546 Mörfelden-Walldorf Net: www.wvd-online.de Schlusskorrektorat correctus e. K. / Mail: info@correctus.de Coverbild © Elnur - stock.adobe.com / ChiccoDodiFC - stock.adobe.com transport benötigt, z. B. von den Windkraftanlagen auf See zum Festland. Schätzungen erwarten einen zusätzlichen Gesamtbedarf an Stromleitungen in Höhe von 48 Mio. Kilo- metern. Das hat den Kupferpreis bereits in die Höhe getrie- ben. Zu verzeichnen sind auch positive Auswirkungen beim Preis für die Kupferalternative Aluminium, dessen Fähigkeit, Strom zu leiten, bei etwa zwei Dritteln des Wertes von Kup- fer liegt. Bis zum großflächigen Einsatz von neuen, supralei- tenden Stromkabeln wird noch Zeit vergehen. Sie benötigen Magnesiumdiborid. Der Strom durchfließt bis zu seiner Verwendung eine Viel- zahl von Systemen. Sie sollen auch bei Wind- und Dun- kelflauten eine effiziente Versorgungs- und Netzsicherheit für den schwankenden Energiebedarf gewährleisten. Die Energieverwendung bringt die Notwendigkeit zur Speiche- rung mit sich. Das geschieht in Lithium-Ionen-Batterien und Akkus. Sie zeichnen sich durch mehrere Faktoren aus: eine hohe Energiedichte, eine schnelle Wiederaufladefähigkeit, Zyklenfestigkeit, eine geringe Selbstentladung und ihre Re- cycelbarkeit. Der erste Namensbestandteil weist auf Lithium als das wichtigste Metall der Batterie hin. „Lithium-Ionen“ ist ein Oberbegriff für vielfältigste Batterien. Die gängigsten Lithi- um-Akkumulatoren sind Lithium-Eisenphosphat-Batterien, Lithium-Mangan-Oxid-Spinell-Batterien, Lithium-Nickel-Man- gan-Kobalt-Batterien und Lithium-Nickel-Kobalt-Alumini- umdioxid-Batterien. Nickel spielt also eine wichtige Rolle und auch Platin ist wegen seiner katalytischen Eigenschaf- ten unentbehrlich. Unverzichtbar sind zudem die sog. Seltenen Erden – wovon es siebzehn an der Zahl gibt. Sie haben exotische Namen. Die wichtigsten vier sind Cer, Lanthan, Neodym und Praseo- dym. Neodymwird für den Bau von Magneten verwendet. Es sorgt z. B. in Windrädern für eine optimale Energieausbeute. Der Neodym-Bedarf könnte abnehmen. An Ersatzlösungen aus Eisen-Kobalt-Verbindungen wird geforscht. Unterstützt wird die Forschung durch massive staatliche Förderung. Das hat einen erheblichen technischen Fortschritt zur Folge, der das Spektrum der erforderlichen Rohstoffe beeinflussen wird. © Matthew Gilbert - stock.adobe.com Rolf Krahe Investment Research BfV Bank für Vermögen AG E-Mail: Rolf.Krahe@bfv-ag.de Telefon: +49 61 71 91 50-536

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