insider_2_2021
36 : Jüngst hat Ihr Haus die Produktpalette um ESG er- weitert. Was waren die Beweggründe? Ena Berisha: Nachhaltigkeit ist bzw. wird zukünftig für uns alle ein immer wichtigeres Thema werden. Jeder kann und sollte hierzu seinen persönlichen Beitrag leisten. Auch wir wollen daher mit unserem C-QUADRAT ARTS Total Return ESG den Beratern eine Lösung zur Verfügung stellen, mit der sie bei diesem emotionalen Thema bei ihren Kunden punk- ten können. Nachhaltigkeit ist aber, wie oftmals vermutet wird, nicht nur ein reines Umweltthema (E), sondern umfasst auch soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte (S) sowie die Grundsätze guter Unternehmensführung (G), sprich ESG. : Wie setzen Sie den ESG-Gedanken innerhalb der Anlagestrategien um? Berisha: Unser Konzept verbindet Nachhaltigkeitsaspek- te mit aktivem Fondsmanagement, um in schwierigen Bör- senphasen durch die Reduktion der Aktienquote Verluste zu begrenzen und die Asset-Allokation entsprechend den Marktveränderungen anpassen zu können. Durch das strik- te Risikomanagement wollen wir unseren Investoren einen Der österreichische Fondsspezialist ARTS Asset Management hat im Februar dieses Jahres den vermögensverwaltenden Nachhaltig- keitsfonds C-QUADRAT ARTS Total Return ESG gestartet. Hierbei setzt man den bewährten regelbasierten Investmentansatz in ei- nem strikt nach ESG-Kriterien definierten Anlageuniversum ein. Im insider-Gespräch erklärt Ena Berisha, Head of Germany bei der ARTS Asset Management GmbH, was Anleger vom neuen ESG-Fonds erwarten können. deutlichen Zusatznutzen bieten. Erst der Einsatz des Risiko- begrenzung-Aspektes führt unserer Meinung nach zu einem ganzheitlich nachhaltigen Ansatz, der auch Kursrückgänge im ESG-Bereich berücksichtigen bzw. möglichst begrenzen soll. : Wie ist es generell um die Performance bei nach- haltigen Fonds im Vergleich zu bewährten Anlagen bestellt? Berisha: Prinzipiell wird das bestehende Dreieck der Geld- anlage – Rendite, Sicherheit und Liquidität – um den Aspekt der Nachhaltigkeit ergänzt. Berater müssen künftig zusätzlich neben Anlagezielen, Risikotoleranz und Verlusttragfähigkeit notwendige Informationen über entsprechende Nachhaltig- keitspräferenzen ihrer Kunden einholen. Während die drei erstgenannten Komponenten der Geldanlage oftmals unterei- nander konkurrierende Ziele sind, trifft das für die Komponente Nachhaltigkeit nicht zwingend zu. Die Berücksichtigung von ESG-Faktoren muss daher nicht mit dem Verzicht auf Rendite einhergehen. Die meisten Untersuchungen kommen sogar zu dem Schluss, dass Geldanlagen, die Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen, mindestens genauso gut performen können wie konventionelle Anlagen. : Bislang steht Ihr Haus als Spezialist für quantita- tive Strategien und Trendfolgemodelle. Wie gewährleisten Sie die ESG-Kompetenz – zumal dieser Bereich äußerst komplex ist? Berisha: Generell sind wir uns und unserem quantitativen Handelsansatz treu geblieben und managen die Fonds wei- terhin ohne fundamentale Analysen und Emotionen. Unsere bestehende Momentum-Strategie ist bereits seit 2003 im Einsatz und hat mit seiner rein regelbasierten Entscheidungs- © Rick H. Sanders - stock.adobe.com
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