insider_2_2021
ten zehn Jahren in diesem Segment eine Zunahme um rund 40 Prozent. Lag die Quote für psychische Erkrankungen im Jahr 2009 noch bei 26,5 Prozent, hatten 2018 bereits über 37 Prozent aller Leistungsfälle der Berufsunfähigkeitsversi- cherungen diesen Grund als Ursache. Für 2020 stellen die Versicherer größtenteils jedoch keine Corona-bedingte Zu- nahme von Leistungsfällen innerhalb der Arbeitskraftabsi- cherungen fest. Doch inwieweit wird sich dies durch eine etwaige Zu- nahme von Depressionen, Angststörungen, akuten und posttraumatischen Belastungsstörungen, aber auch ggf. Suchterkrankungen oder körperlichen Beeinträchtigungen verändern? „Die Corona-Pandemie wird im Bereich der psy- chischen Schäden diesen Trend voraussichtlich verstärken. Gleichzeitig führen die gesellschaftlichen Restriktionen so- wie Kurzarbeit und Homeoffice dazu, dass Unfälle und auch körperliche Belastungen eher abnehmen. Hier erwarten wir also eher einen Rückgang der Schäden. Inwieweit sich die erkennbaren Trends auf die Anzahl der Leistungsfälle in Zu- kunft auswirken wird, ist aktuell nicht bewert- bar“, heißt es hierzu aus dem Hause der Swiss Life. Auch nach Ansicht der Bayerischen ist es noch zu früh, entsprechend verlässliche Prognosen über die Zunahme von psychischen Erkrankun- gen durch Covid-19 zu treffen, weil es auch noch keine validen Aus- sagen zu Langzeitaus- Pandemie hat für viele Menschen gravierende Auswirkungen. Social Distancing, Homeschooling, Ausgangssperren, Lockdowns und die Sorge um die eigene wirtschaftliche Situation haben bei vielen Menschen zu see- lischen und körperlichen Beeinträchtigungen geführt. Be- reits 2020 gab es wegen psychischer Erkrankungen so viele Ausfalltage im Job wie noch nie zuvor. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit hervor (siehe In- fografik). Mit rund 265 Fehltagen je 100 Versicherte wurde an dieser Stelle ein neuer Höchststand festgestellt. Zudem dauerte ein psychischer Krankheitsfall durchschnittlich 39 Tage. Im Vergleich der Diagnosen waren Depressionen die wichtigste Ursache für Krankschreibungen. Der Anstieg bei den Erwerbstätigen betraf dabei vor allem Frauen. Arbeitskraftabsicherung: künftig mehr Leistungsfälle? Generell sind psychische Leiden über viele Berufs- gruppen hinweg seit Jah- ren auf dem Vormarsch und mit 37 Prozent die Ursache Nummer eins für eine Berufsunfähig- keit. Daten von Swiss Life zeigen allein in den letz- 60 Arbeitskraftabsicherungen sind für Arbeitnehmer bzw. Selbststän- dige essenziell. Dennoch haben wenige Berufstätige eine private Absicherung für den Ernstfall. Ändert sich diese Einstellung nun- mehr ggf. durch die Corona-Geschehnisse? Und inwieweit erwarten Versicherer künftig mehr Leistungsfälle aufgrund etwaiger Pande- mie-bedingter gesundheitlicher Spätfolgen? SICHERUNG DER ARBEITSKRAFT GESUNDHEIT MEHR WERTSCHÄTZEN Die eigene © Elnur - stock.adobe.com / kei907 - stock.adobe.com
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