insider_2_2021

Da stellen sich gleich einige Fragen: Was sind die Stellschrau- ben, an denen wir drehen können, um die digitale Kommuni- kation zu unseren Kundinnen und Kunden wie auch zu den Mitarbeitenden zu verbessern? Wo fange ich an? Wie werde ich als kompetenter, digitaler Makler in meiner Region wahr- genommen? Werfen wir aber zuerst einmal einen Blick auf die neuen digi- talen Kommunikationsmöglichkeiten: Noch vor wenigen Wo- chen konnte man kaum einen Artikel lesen oder Post in den beruflichen Netzwerken überfliegen, ohne mit der Nase auf Clubhouse – eine App, die nur gesprochenes Wort nutzt – ge- stoßen zu werden: „Das ist das große, neue Ding!“ oder auch „Clubhouse wird Social Media, wie wir es kennen, komplett ver- ändern.“ Ist Clubhouse aber das große, neue Ding? Nein. Seit einiger Zeit ist Twitter bereits mit einer ähnlichen Funktion – ge- nannt Spaces – in der Beta-Testphase. Facebook ist ebenfalls auf den Zug aufgesprungen und entwickelt aktuell ein Pendant. Zudem sagt rund die Hälfte der Personen, die die App schon einmal genutzt haben, dass sie sie künftig nur noch selten oder nie nutzen werden, wie eine kürzlich veröffentlichte Stu- die der Zeitschrift Absatzwirtschaft zeigt. Android-Nutzer ha- ben aktuell keine Möglichkeit, Clubhouse zu installieren, und die Abmahnung des Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) wegen des mangelnden Datenschutzes der App sorgt auch nicht unbedingt für ein gutes Gefühl beim Verwenden. Eine Revolution der digitalen Kommunikation durch Club- house bleibt also aus. Die App hat aber eines unterstrichen: die Relevanz der Stimme bzw. „voice only“ in Social Media. Gut möglich, dass sich in den kommenden Jahren die Art und Weise verändern wird, wie wir unserem sozialen Netzwerk mitteilen, was es Neues in unserem Leben gibt. Nutzung von WhatsApp, Facebook, Instagram und Co. Die eigentliche Kommunikation mit unseren privaten Kontak- ten läuft seit einigen Jahren vorwiegend über diverse Mes- sengerdienste. WhatsApp ist das Paradebeispiel mit 58 Mio. täglichen Nutzern in Deutschland. Zum Vergleich: Der Face- book Messenger liegt bei 18,1 Mio. Verwunderlich ist, dass noch sehr wenige Unternehmen die Verbreitung für sich zu nutzen wissen. Klar, für große, etablierte Unternehmen sind die Datenschutzbestimmungen WhatsApps ein zu großes Risiko, um darüber die Kundenkommunikation auszurichten. Wenn ich jedoch ein Hemd zu wenig eingepackt habe, auf dem Weg ins Hotel bin und mit ein paar wenigen Klicks die Bestellung abwickeln und ins Hotel liefern lassen kann, ist das natürlich ein unschlagbarer Mehrwert. Zukunftswünsche? Nein. Genau das ist heute schon möglich – mit WhatsApp Business. Ein Händler kann sich in kurzer Zeit ein Unterneh- mensprofil erstellen und sogar eine Art Chatbot einrichten, der auf die häufigsten Fragen automatisiert antwortet. Die Kunden kommunizieren weiter über die gewohnte App, die sie auf ihrem Smartphone installiert haben. Oder nehmen wir das Beispiel einer zielgruppenadäquaten digitalen Kommunikation. Wen spreche ich eigentlich an, wenn ich Werbung auf Facebook schalte? Nicht unbedingt Menschen zwischen 25 und 30 Jahren. Die sind primär auf In- stagram aktiv. Und die noch jüngere Zielgruppe zwischen 18 und 25 Jahren? Dafür gibt es TikTok. Aber was ist TikTok? Wie ist die Mechanik der App? Was ist der Mehrwert? Lohnt es sich für mich, mich damit näher auseinanderzusetzen? Stopp! Ich wollte doch erstmal verstehen, wie ich wen auf Facebook erreichen kann … >> © pathdoc - stock.adobe.com 70

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