insider_03_2021
Herausgeber BCA AG Hohemarkstraße 22 61440 Oberursel Tel: (06171) 91 50-100 Mail: info@bca.de Net: www.bca.de/insider Koordination Mirko Faust, BCA AG Gastautoren dieser Ausgabe (Visitenkarten) In chronologischer Reihenfolge: Erwin Hausen, Kristina Berggreen, Sasa Perovic, Ulrich Leitermann, Armin Huber, Silvia Fischer, Dr. Henriette Meissner, Remo Fyda, Alexander Pfisterer-Junkert Alle sonstigen, nicht namentlich genannten redaktionellen Beiträge entstammen aus den Reihen der insider-Redaktion. Konzeption, Artdirection und Redaktionsleitung [flow] Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Sven Fischer & Marc Oehme Mail: info@flow-united.de Net: www.flow-united.de 32 steigende Inflation. Ein Phänomen, das zumindest hierzulande seit langer Zeit keine wirkliche Bedeutung hatte. Die Preisstei- gerung dümpelte vor sich hin – den Verbraucher hat es letztlich gefreut und beruhigt. Denn wenig oder nichts treibt die Deut- schen mehr um als eine nachhaltige Geldentwertung. Nun sind die Inflationserwartungen zuletzt gestiegen (im Mai 2021 2,5 Prozent ggü. dem Vorjahresmonat) und manche Alarmglocken schrillen. „Investoren suchen nach Anlagen, die eine effektive Absicherung gegen den Preisanstieg bieten. Breite Rohstoff- körbe, die Edel- und Industriemetalle sowie Energie und Ag- rarrohstoffe umfassen, haben sich historisch betrachtet gut in Zeiten einer steigenden Inflation geschlagen, sodass sie wieder auf die Agenda gerückt sind“, wirft Mobeen Tahir , Associate Director Research bei WisdomTree, an dieser Stelle ein. Wirtschaftsbelebung erwartet Das hat natürlich auch ganz zentral etwas mit den Wachs- tumsaussichten hierzulande zu tun. Mit den nachweislichen Impferfolgen scheint das Ende der Corona-Pandemie hoffent- lich in Sichtweite gerückt, zumindest in den größten Volkswirt- schaften der Welt. Das bedeutet auch, dass eine spürbare, nachhaltige Konjunkturbelebung absehbar ist. Das heizt natür- lich die Preisteuerung an. „Je stärker der Konjunkturmotor an- springt, umso mehr werden zyklische Rohstoffe profitieren“, so äußerte sich jüngst das Union-Investment-Vorstandsmitglied Jens Wilhelm . Insbesondere Energie hält er für aussichtsreich und rechnet zum Jahresende mit einem Preis von 70 US-Dollar je Fass der Nordseesorte Brent. Mit den Worten „Wir haben einen Deal“ fasste US-Präsident Joe Biden kürzlich die Einigung zum gewaltigen Infrastruktur- programm zusammen. Mit demGeld sollen unter anderemBrü- cken und Straßen erneuert werden. Außerdem fließen Mittel in den Breitbandausbau und die Strominfrastruktur. Ebenfalls auf Initiative des US-Präsidenten haben sich die G7-Staaten im Juni auf eine milliardenschwere Infrastrukturinitiative für die Emerging Markets geeinigt. „Kupfer, Aluminium oder auch Silber dürften von den zahlrei- chen Infrastrukturprojekten rund um den Globus profitieren, mit denen Länder und Staatenverbände ihre Wirtschaft in den kommenden Jahrzehnten klimaneutral aufstellen möchten“, be- merkt Tobias Stöhr , Börsenexperte bei Spectrum Markets. Vor einigen Wochen machten Schlagzeilen rund um die Knappheit von Holz die Runde. Preisverdoppelung innerhalb weniger Monate. Und das bei einemRohstoff, der insbesondere für das Bauen dringend benötigt wird. Ein Einzelfall? Mitnichten. Viele Rohstoffe sind knapp geworden. Corona und die damit verbundenen Lieferengpässe haben die Situation verschlim- mert. Knappes Angebot verteuert die Preise. Zudem sorgen gigantische Infrastrukturmaßnahmen rund um den Globus mit der Absicht, die Welt ein bisschen besser, sprich grüner bzw. klimaneutraler zu machen, für einen Hype bei vielen Rohstoffen. Argumentationsreigen beflügelt Rohstoffnotierungen „Die Rohstoffpreise sind in diesem Frühjahr aufgrund der stei- genden Nachfrage und der weltweit zunehmenden Inflations- erwartungen gestiegen, da die Volkswirtschaften sich von der Pandemie erholen. Der globale Rohstoffkomplex erhielt im vergangenen Monat weiterhin starke Unterstützung von den Anlegern, da die Weltwirtschaft in ungewohntes Terrain vor- stieß. Nach mehr als einem Jahrzehnt der Sorge um eine unzu- reichende Nachfrage und Kaufkraft nach der globalen Finanz- krise gibt es nun Anzeichen für ein unzureichendes Angebot an den Rohstoffmärkten und in den Lieferketten, die durch einen Nachfrageschub nach der Pandemie ausgelöst wurden“, argu- mentiert Frederick G. Fromm , Portfolio Manager bei Franklin Templeton. Damit sind bereits einige stichhaltige Argumente angeführt. Ein Thema, das den Rohstoffen Rückenwind verliehen hat, ist die Die anziehende Konjunktur sorgt für steigende Rohstoffpreise auf breiter Front. In Verbindung mit neu aufgelegten Infrastrukturprogrammen dürfte dieser Trend anhalten. Manche sprechen sogar von einem neuen Rohstoff-Superzyklus. Oftmals gibt es keine Substitute. Zudem sind Rohstoffe per se ein guter Diversifikator in jedem strategischen Portfolio. © Destina - stock.adobe.com
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