insider_03_2021
einige zu nennen. Aber stopp! In puncto aktive Risiken muss differenziert werden. Denn aktive Risiken sind auf der ande- ren Seite auch aktive Chancen. Und damit sind wir auch schon beim Thema. Quelle: ETFGI data sourced from ETF/ETP sponsors, exchan- ges, regulatory filings, Thomson Reuters/Lipper, Bloomberg, publicly available sources, and data generated in-house. Studien genauer betrachten Die steigende Beliebtheit von ETFs ist nämlich auch das Er- gebnis zahlreicher Studien, die zeigen wollen, dass aktives Management langfristig keinen Mehrwert liefert. Die Frage ist nicht neu und wurde von vielen Finanzwissenschaftlern aufgegriffen. Jedoch führen viele dieser Studien selbst bei ei- nigen Wissenschaftlern zu dem Irrglauben, eine passive An- lagestrategie sei grundsätzlich überlegen. Den Anspruch auf Monopolwissen können diese Studien jedoch nicht für sich in Anspruch nehmen. Erstens: In der Regel werden entweder zu kleine Stichproben genommen oder es wird sich auf statische Zeiträume festge- legt. Aber gerade in der sich wandelnden gesellschaftlichen Ausrichtung auch im Hinblick auf Geldanlagen werden Zeit- räume und -horizonte beim Investieren immer flexibler. Zwei- tens gibt es auch Studien, die unter Verwendung neuer An- sätze zu dem Schluss kommen, dass der Unterschied dieser beiden Anlagestile statistisch nicht signifikant ist. Dazu zitieren wir die größte europäische Ratingagentur Scope mit Sitz in Berlin. Sie hat nachgerechnet, wie häufig aktive Fonds ihre Benchmark schlagen, und kommt zu auf- schlussreichen Ergebnissen (siehe Abb. 2, Folgeseite). © momius - stock.adobe.com Laut BVI-Statistik erfreuen sich ETFs weiterhin starker Nach- frage. In Deutschland konnten sie 2020 immerhin 14,25 Mrd. Euro einsammeln. Ein Achtungserfolg gegenüber aktiven Fonds (26,16 Mrd. Euro). Und auch auf europäischem Niveau ist der Anteil der ETFs stark gestiegen (siehe Abb. 1). Tatsächlich haben ETFs einige Vorteile. Die niedrigen Kosten sind einer von ihnen. Weitere Vorteile sind die (vermeintliche) Transparenz und die Vermeidung aktiver Risiken – nur um mal Was ist „besser“: aktives oder passives Investment? Bringen aktive Fonds einen Mehrwert oder sind ETFs das Maß aller Dinge? Das gleicht schon fast der Frage nach dem Sinn des Lebens, ist aber schon im Ansatz falsch. Gerade die Pandemiephase hat gezeigt, wie wichtig etwas anderes ist: die strategische Allokation eines Portfo- lios. Doch worauf kommt es an? 34 Quelle: ETFGI data sourced from ETF/ETP sponsors, exchanges, regulatory filings, Thomson Reuters/Lipper, Bloomberg, publicly available sources, and data generated in-house. Abb. 1: Europe ETF und ETP Growth
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