insider_03_2021

Schwarze: Der Check hat zwei kleinere Themen aufgezeigt, die wir im Anschluss schnell lösen konnten. Ansonsten konnten wir aufgrund bestehender IT-Sicherheits- bausteine und -Wartung alles versichern, was wir im gemeinsamen Beratungsge- spräch für einen optimalen Risikoschutz als sehr wichtig erachteten. Richthammer: Eine gute IT-Sicherheits- infrastruktur im Betrieb ist auch vor dem Hintergrund wichtig, dass einige Versiche- rer zuletzt immer kritischer bei der Annah- mepolitik der gewünschten Absicherung geworden sind bzw. die Prämien aufgrund der Zunahme von Cyberschadenfällen er- höhen. Mit Beginn der Corona-Pandemie haben sich noch viel mehr berufliche und private Aktivitäten ins Netz verlagert. Diese Entwicklung machen sich die Cyberkrimi- nellen zunutze. Immer mehr Unternehmen werden Opfer von Cyberangriffen. : Noch immer haben sich weni- ge Unternehmen gegen die Cyberrisiken versichert. Wieso sollte dem Thema mehr Beachtung geschenkt werden? Richthammer: Das hängt eng mit dem The- ma Megatrend Digitalisierung zusammen. Immer mehr Unternehmen setzen verstärkt oder gar komplett auf digitale Netzwerke. Cyberkriminelle attackieren digitale Sys- teme mit dem Ziel, Daten zu stehlen oder Systeme stillzulegen oder zu manipulieren. Dabei ist es dem Angreifer schlicht egal, ob es sich um einen Weltkonzern, eine Kfz- Werkstatt, einen Anwalt oder einen Arzt handelt. So setzt er die Schadsoftware bzw. kontextspezifische Phishing-Angriffe in Massenmails oder über andereWege ein, sodass der Aufwand immer gleich bleibt. Und die Kriminellen sind leider äußerst er- folgreich. So lagen die durchschnittlichen Cyberschadenkosten in Deutschland letz- tes Jahr bei über 70.000 Euro – Tendenz steigend! 55 : Verstärkt wird aktuell über die Folgen von Hackerangriffen in den Medien geschrieben. Bewirkt dies ein Umdenken bei den Unternehmern? Richthammer: Ja, es kommen in der Tat mehr Firmenkunden auf uns zu, die wir bereits länger über dieses Thema infor- miert haben. Dennoch verwundert es sehr, dass zahlreiche Unternehmen oder Betrie- be, deren Kapital sensible und vertrauliche Kundendaten sind, sich immer noch sehr zögerlich mit dem Thema optimale IT-Si- cherheit oder Cyberschutz auseinanderset- zen. Gerne verlässt man sich auf die eigene IT-Sicherheit. Etwa nach dem Motto: „Ich habe doch einen externen IT-Dienstleister, der sich um alles kümmert. Da wird schon nix passieren.“ Erst wenn dann die gestoh- lenen Kundendaten im Darknet auftauchen oder das Betriebssystem durch einen Ha- ckerangriff stillgelegt wurde, merkt man, welche Bedeutung das Thema hat. Aus Schaden wird man sprichwörtlich erst klug. : Können Sie abschließend ein paar wichtige Vorsorgebausteine inner- halb der Cyberpolice nennen? Richthammer: Zunächst ist die Absiche- rung der Betriebsunterbrechung zu nennen, d. h. eine Versicherung für den Fall, dass der Betrieb aufgrund eines Cyberangriffs nicht mehr fortgeführt werden. Hieran anknüp- fend sei auch der Versicherungsschutz vor Daten- und Identitätsmissbrauch bei Kon- ten, Kredit- und Zahlungskarten genannt. Ebenfalls wichtig ist der Schutz der Hard- und Software sowie der Kundendaten. Ebenso wichtig ist in diesem Zusammen- hang eine Absicherung, die bei Haftpflicht- schäden sowie Datenschutzvorfällen leis- tet. Und zum Schluss sind es – wie gesagt – die umfassenden Assistance-Leistungen, die ein Unternehmen in dem Fall vielseitig stützen, wenn es Opfer von Cyberkriminel- len geworden ist. <<

RkJQdWJsaXNoZXIy MjM1ODQz