insider_03_2021
56 Deutschland erlebt in der Corona-Zeit einen Fahrrad-Boom. Als Verkehrsmittel gewinnt es immer mehr an Bedeutung. Vor allem werden immer teurere Varianten nachgefragt – was zu mehr Versicherungsbedarf und neuen Potenzialen für Vermittler führt. „Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden wie beim Fahrrad“, so einst Adam Opel (mit der Produktion von Autos begann das von ihm gegründete Unternehmen erst nach seinem Tod). Der Nutzen des Fahrrads wurde offenbar im vergangenen Jahr von vielen Deutschen erkannt: Nach Angaben des Zweirad- Industrie-Verbandes wurden 2020 fast 17 Prozent mehr Fahrräder verkauft als im Vorjahr (siehe Infografik). Somit ist der gesamte Fahrradbestand auf gut 79 Mio. Stück angestie- gen. Rechnerisch besitzt also fast jeder Deutsche ein Fahrrad. Wie Corona den Fahrradboom verstärkt Dass die Zweiradnachfrage im vergangenen Jahr derart nach oben gegangen ist, macht Gernold Lengert jun. auch mit dem alles übergreifenden Thema seit März 2020 fest: „Das Fahr- rad hat sich als alternatives und vor allem nachhaltiges Trans- portmittel etabliert und der Wegfall von Freizeitmöglichkeiten während der Pandemie stärkte zusätzlich den Fahrradtrend“, so der Leiter Betrieb/Schaden der GVO. Bestätigung erhält er von Michael Groß : „Viele Men- schen schätzen gerade in der Pandemie das Fahrrad als Al- ternative zum Auto oder öffent- lichen Verkehrsmitteln“, so der Leiter des Bereichs Tarif BA der Barmenia, der ebenfalls die Frei- zeitmöglichkeiten des Zweirads betont. Wie die Fahrradbranche meldet, ist die Nachfrage nach guten Rädern teils größer als das Angebot. Neue Möglichkeiten für Vermittler Von der steigenden Nachfrage profitieren auch die Versiche- rer: „Der Fahrradboom lässt den Bedarf an Fahrradversicherungen steigen, denn Modelle und Zubehör werden immer hochwertiger“, erläutert Alexander Kanther , Leiter Produktmanagement der Ammerländer Ver- sicherung. Diese Entwicklung hat laut Lengert auch Auswir- kungen auf die Nachfrage nach Fahrradversicherungen: „Es ist besonders zu beobachten, dass die Versicherungsnehmer zunehmend hochwertige Fahrräder erwerben und diese, ähnlich wie bei der Kfz-Versicherung, mit einem Kaskoschutz versichern möchten.“ Gerade eine technische Erneuerung, die es möglich macht, dass Fahrradfahrer nicht mehr ausschließ- lich auf ihre eigene Muskelkraft angewiesen sind, sorgt dafür, dass der Versicherungsschutz für die Zweiräder immer wich- tiger wird. „Ein Beispiel sind die gefragten E-Bikes und Pedelecs mit einem durchschnittlichen Kaufpreis im Fachhandel von rund 2.800 Euro. Der Schutz von Hausratpolicen reicht bei hoch- wertigen Rädern oft nicht, sodass es Versicherungen mit umfassenden Leistungen braucht. Da wären Akku- und Mo- torschutz oder das Abfedern von Reparaturkosten, idealer- weise ohne Selbstbeteiligung“, so Kanther. Auch Groß beob- achtet, dass sich die steigende Nachfrage nach E-Bikes in der Versicherungswirtschaft nieder- schlägt. Von dem Trend möch- ten die Versicherer verständli- cherweise profitieren: „Auch die hohe Nachfrage von Kunden und Vermittlern nach Fahrrad- versicherungen hat die GVO Versicherung dazu bewogen, ein passendes und attraktives Versi- cherungsprodukt für den Markt zu gestalten“, so Lengert. Die Police schließt auch sehr teure Fahrräder ein. Die neue Fahrrad- kaskoversicherung der GVO gilt © scusi - stock.adobe.com / Torsten - stock.adobe.com
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