Insider Magazin Ausgabe1

30 as vergangene Jahr war ein gutes Jahr für das Gros der Baufinanzierungsanbieter und -vermittler. So ha- ben die niedrigen Zinsen im Einklang mit einer guten Beschäftigungsquote und stabilen Verbraucherpreisen im Ergebnis zu hohen Immobiliennachfragen geführt. Folglich erklärt Sabine Münster , Bereichsleiterin Baufinanzierung und Vorsorge bei comdirect: „Wir sind zufrieden. Das anhaltende Niedrigzinsniveau hat die Nachfrage nach Immobilienfinan- zierungen auf einem weiterhin hohen Niveau gehalten.“ Viel- fach haben sich die Baufinan- zierungskunden dabei für das klassische Annuitätendarlehen entschieden. Florian Pfaffinger , Geschäftsführer PlanetHome Finanzierung GmbH, erklärt hierzu: „Ganz vorne standen die Annuitätendarlehen mit Zinsbindungen von 15 Jahren und mehr. Die Tilgung liegt da- bei auf einem gleichbleibenden Niveau von rund 3 Prozent. Al- lerdings ist ein leichter Anstieg der durchschnittlichen Darle- henssumme im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.“ Zins bleibt (zunächst) auf Tiefstand Auch das Jahr 2019 dürfte zinstechnisch attraktiv für Fi- nanzierungssuchende bleiben: So hat die EZB wiederholt sig- nalisiert, den Leitzins nicht vor Herbst 2019 anfassen zu wol- len. Und auch die Fed wird die Wirksamkeit möglicher Zins- schritte sehr genau im Blick be- ZUR ENTWICKLUNG DER BAUFINANZIERUNG: WACHSTUMSTREIBER BLEIBEN! halten. Daneben hat die EZB jedoch das gewaltige Anleihen- kaufprogramm zum Jahresende 2018 beendet. Folglich geht jeder zweite Immobilienvermittler, der innerhalb der Immo- welt-Studie Marktmonitor Immobilien 2018 befragt wurde, von einer marginalen Erhöhung des Leitzinses bis unter 0,25 Prozent aus. Ein Viertel der Teilnehmer schätzt eine Erhöhung zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Stattdessen gehen 20 Pro- zent davon aus, dass es in diesem Jahr keine Veränderung des Leitzinses geben wird. „Gegenwärtig sprechen mehr Faktoren dafür als dagegen, dass die Zinsen im Jahresver- lauf leicht steigenwerden. Doch das Aufwärtspotenzial scheint begrenzt zu sein angesichts von zahlreichen politischen und ökonomischen Unsicher- heiten“, unterstreicht hierzu André Lichner , Geschäftsfüh- rer Prohyp GmbH. Und Thomas Hein , Leiter Partnervertrieb ING-DiBa AG, ergänzt: „Bei den im Moment eher unruhigen Zeiten in Europa – Stichworte: Frankreich, Italien und vor allem Großbritannien – wird es, so unsere Prognose, frühestens Ende 2019 zu einer Erhöhung des Leitzinses und damit wahr- scheinlich zu einem anhaltend leichten Anstieg der Darle- henszinsen kommen.“ Kunden suchen nach Immobilien, Makler nach Objekten In Bezug auf die anhaltend hohe Immobiliennachfrage werden Auch im neuen Jahr bleibt der Baufinanzierungszins voraussichtlich weitestgehend auf niedrigem Level. Daneben ist die Nachfrage nach Immobilien weiter hoch und überdies hat der Staat mit dem Baukindergeld ein weiteres Fördermittel ins Rennen geschickt, um den Immobilienerwerb anzukurbeln. Gute Rahmenbedingungen und vermeintlich rosige Zeiten demnach für Baufinanzierungsanbieter wie Immobiliardarlehensvermittler. Wenn da nur nicht die Sache mit der Immobiliardarlehensvermittlungsverordnung (ImmVermV) bzw. Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) wäre. © Melinda Nagy - stock.adobe.com

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