Insider Magazin Ausgabe1
32 insbesondere Beratungsqualität und -aufwand sowie die Dokumentationspflicht. „Immobiliardarelehensvermittler soll- ten speziell die Dokumentation nicht auf die leichte Schulter nehmen und möglichst alle Eventualitäten sowie Optionen hinsichtlich der Baufinanzierung mit dem Kunden durch- gehen und schriftlich festhalten. Hierbei muss dem Kunden immer aufgezeigt werden, welche Finanzierungsalternati- ven er hat. Zu berücksichtigen sind dabei u. a. verschiedene Zinsbindungszeiträume, unterschiedliche Tilgungsraten, Son- dertilgungsmöglichkeiten, ganz oder teilweise Unterlegung mit einem Bausparvertrag, Einbindung von KfW-Darlehen, Baukindergeld usw.“, informiert Günther Rodius , Experte Fi- nanzierungen und Bausparen bei der BCA AG. „Eine akkurate Dokumentation, die schlussendlich vom potenziellen Kredit- nehmer unterzeichnet wird, kann an dieser Stelle vor dem Vorwurf einer Fehlberatung schützen. Darüber hinaus können Vermittler durch eine mehrwertbehaftete Analyse ihren Vor- teil gegenüber der klassischen Hausbankberatung oder den lupenreinen Vergleichsplattformen im Internet herausstellen“, so Rodius weiter. „Finanziell gesehen handelt es sich bei einem Immobilienkauf um eine der größten Investitionen, die man im Leben macht. Die derzeitigen Baugeldzinsen stehen für angehende Häusle- bauer nach wie vor günstig. Unabdingbar ist eine qualifizierte Beratung, um eine möglichst individuell passende Finanzie- rungslösung zu erarbeiten. Leider liegen Licht und Schatten hier oft dicht nebeneinander. Man sollte z. B. darauf achten, ob der Berater sich Zeit nimmt und auf verschiedene Finan- zierungsmodelle und Förderungsmöglichkeiten eingeht“, so Matthias Rother , Vorstand der HYPOFACT AG. Ganz am Anfang, also noch bevor sich der Kunde auf die „Traumim- mobilie“ festlegt, sollte laut Rother aber in jedem Fall ein pri- vater Kassensturz stehen: „Weiß der Kunde erst mal über die eigenen Einnahmen und Ausgaben Bescheid, hilft ein guter Baugeldvermittler dabei abzuschätzen, ob das Projekt zum gewünschten Zeitpunkt überhaupt zu stemmen ist“, unter- streicht Rother. Service nutzen Generell wird der Kundengewinnungs-, Beratungs- und Fi- nanzierungsprozess somit deutlich komplexer und umfas- sender für den Vermittler werden. Wichtig ist an dieser Stelle die passende Hilfestellung: „Wir bauen uns so um, dass wir viele Schritte übernehmen können, damit Berater mehr Zeit mit Kunden verbringen können. Also Quality Time für besse- re Konvertierung und Wachstum“, äußert sich hierzu Joachim Leuther , Vorstand BS Baugeld Spezialisten AG. Damit ein- hergehend werden Transaktionsplattformen eine bedeutende Rolle einnehmen. Nicht nur, dass diese generell die Qualität der Beratung sowie den Vermittlungsprozess optimieren sol- len, werden sie sich auf die ständig veränderten Rahmenbe- dingungen und Bestimmungen der Banken einstellen müssen und diese schnell umsetzen. Überdies bieten auch Pools an dieser Stelle Vermittlern opti- male Hilfestellung: „Wir bieten den unkomplizierten Zugang zu drei führenden Finanzierungsplattformen und sechs pri- vaten Bausparkassen. Unsere Partner sind frei in ihren Ent- scheidungen und wir erwarten keine Mindestumsätze. Alle Tools und Dienstleistungen stellen wir ohne Berechnung einer Gebühr und ohne Kündigungsfristen zur Verfügung. Unsere Partner binden sich nicht“, erklärt der BCA-Baufinanzierungs- experte Rodius. Regelmäßig bietet BCA zudem kostenlose Webinare im Internet – sei es fachlich, regulatorisch oder ver- trieblich. „Wir informieren regelmäßig über Tarifänderungen, Zinsänderungen, Vertriebsansätze, gesetzliche Vorgaben, Handling u. v. m.“, ergänzt Rodius in diesem Zusammenhang. Mehrwert der persönlichen Beratung wird gesehen Trotz aller Digitalisierung wird die Beratungskompetenz von- seiten der Kunden vielfach geschätzt bleiben. Positiv zu beob- achten ist zwar, dass Kunden immer früher gut informiert und somit schneller handlungsfähig sein wollen. Dennoch „bleibt ein persönlicher Finanzierungsberater aufgrund der großen Produktvielfalt und damit verbundenen Beratung unersetz- lich und ‚der Mensch‘ wird trotz zunehmender Digitalisierung nach wie vor eine wichtige Rolle einnehmen“, so Pfaffinger. Und auch Lichner ist der Meinung, dass das Gros der Men- schen trotz bzw. gerade wegen der technischen (Vergleichs-) Möglichkeiten bei der Finanzierung ihres Wohntraums nicht auf einen Experten an ihrer Seite verzichten wollen: „Sie wün- schen sich einen Profi, der aus einer Vielzahl von Produkten die für sie beste Lösung identifiziert und sie umfassend berät. Schließlich handelt es sich beim Immobilienerwerb um eine finanzielle Entscheidung von großer Tragweite, die viele nur einmal in ihrem Leben treffen. Die Technik ist daher vor allem Mittel zum Zweck – die die Beratung noch besser machen und den gesamten Prozess beschleunigen kann.“ << © Paulista - stock.adobe.com
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzA3OTc4