VERSICHERUNGEN 1 8 einen Großteil der Verwaltung an Dienstleister delegieren. So würden interne Aufwände reduziert und die Gesamtkosten auf ein Minimum gesenkt. Auch bAV-Experte Schlögl von der Continentale macht deutlich: „Eine bAV verursacht bei Arbeitgebern erst mal kaum Kosten.“ Im Gegenteil, wenn nur der Pflichtzuschuss gemäß BRSG an die Arbeitnehmer weitergegeben werde, ließen sich Lohnnebenkosten sparen. Und: „Eine bAV ist für den Arbeitgeber (auch mit höheren Zuschüssen oder arbeitgeberfinanziert) eine sehr gute Investition in die Mitarbeiter und somit in das eigene Unternehmen.“ Denn eine hohe Fluktuation koste ein Vielfaches eines guten bAV-Systems. Eine gute bAV müsse nicht komplex sein, sie müsse transparent sein und von Arbeitgebern wie Mitarbeitern auf Anhieb verstanden werden. Auch das könne mit einer guten Beratung hergestellt werden. Vertriebsunterstützend ist an dieser Stelle auch die Unterstützung durch gut aufgestellte Maklerpools. Die BCA bietet ihren Partnern umfassende fachliche und vertriebliche Begleitung in allen Durchführungswegen der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Dazu gehört die Erstellung maßgeschneiderter Angebote sowie vergünstigte Lizenzen für die Beratungssoftware Xempus. Unsere Partner profitieren zudem von der Vor-Ort-Begleitung bei Arbeitgebergesprächen, die in Zusammenarbeit mit unseren Produktpartnern erfolgt. Darüber hinaus bieten wir einen Service zur Arbeitnehmerberatung, der gemeinsam mit unseren Produkt- und Kooperationspartnern durchgeführt wird. Mehr Effizienz! Hürden senken! Weitere Wünsche an die neue Bundesregierung gibt es einige. Protoschill von der Stuttgarter liegt die steuerliche Förderung für Niedrigverdiener am Herzen. „Hier waren bspw. durch das BRSG II wesentliche Verbesserungen wie eine Dynamisierung der Einkommensgrenzen geplant.“ Die Zwangspause, die durch die fehlende Umsetzung des BRSG II entstanden sei, passe nicht zum dringenden Vorsorgebedarf und den damals geplanten Vereinfachungen. Polowy vom VOLKSWOHL BUND bestätigt den Wunsch nach einer Verbesserung der Förderung für einkommensschwächere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Dazu komme die Öffnung des Sozialpartnermodells für mehr Unternehmen und die Möglichkeit zur Implementierung von Opt-out-Modellen. Für Optionsmodelle auch außerhalb von Tarifverträgen spricht sich Häsch von der Alten Leipziger aus und ergänzt: „Wir wünschen uns von der Gesetzgebung eine Erleichterung, um die Hürden für die Implementierung einer bAV zu senken.“ Schließlich erhoffe er sich generell von der neuen Bundesregierung, dass sie die Reformen in der Altersvorsorge – sowohl in der bAV als auch in der staatlich geförderten privaten Vorsorge – mit hoher Priorität wieder aufnehme. Dazu gibt es eine gute Nachricht aus dem aktuellen Ergebnispapier zu den Sondierungsgesprächen von CDU/CSU und SPD. Dort heißt es: „Zusätzlich werden wir die betriebliche Altersvorsorge stärken und die private Altersvorsorge reformieren.“ Bernhard Rudolf Freier Journalist E-Mail: be.rudolf@gmx.de Telefon: +49 151 21756980 Zur betrieblichen Absicherung gehört neben der betrieblichen Altersvorsorge auch die Krankenversicherung (bKV), die betriebliche Pflegeversicherung und eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung. Für 2024 meldete der Verband der privaten Krankenversicherung einen Wachstumsboom bei der bKV: 56.500 Unternehmen in Deutschland bieten ihren Mitarbeitern eine komplett vom Arbeitgeber gezahlte bKV an. Das entspricht einem Plus von 43,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Angebot einer bKV zählt zu den wichtigsten Zusatzleistungen für ihre Angestellten, teilt der PKVVerband mit. Denn für rd. 45 Prozent der Beschäftigten ist die bKV laut einer Umfrage Ende 2023 wichtiger als andere Vergünstigungen des Arbeitgebers wie Tickets für den Personennahverkehr oder Mobiltelefone. Demnach ist die bKV sogar jedem vierten Arbeitnehmer wichtiger als eine Gehaltserhöhung. Besonders hoch ist die Zustimmung in der Gruppe der 18- bis 29-jährigen Arbeitnehmer. Bestätigt wird die Anziehungskraft der bKV durch eine Ende 2023 von der ARAG beauftragte und von YouGov durchgeführte Studie. Demnach sehen Unternehmen, die ihrer Belegschaft bereits Gesundheitsbenefits über eine arbeitgeberfinanzierte bKV anbieten, starke Vorteile für sich und ihre Belegschaft – insb. mit Blick auf die Mitarbeiterbindung, die Attraktivität für Bewerber und die Arbeitsmotivation. Immer mehr Unternehmen planen derzeit eine Einführung. Auf Arbeitnehmerseite hat die Befragung ergeben, dass acht von zehn Mitarbeitern wichtig ist, dass sich ihr Arbeitgeber für ihre Gesundheit engagiert. Das Potenzial rund um die bKV ist also entsprechend groß. Betriebliche Krankenversicherung weiter im Aufwind
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