BCA_insider Ausgabe 01/25

VERSICHERUNGEN 2 0 führen zu wollen. Wird ein solcher Ansatz bei den anstehenden Problemen in der Pflegeversicherung weiterhelfen? Laut Kober ist diese Aussage in jedem Fall ein Argument. Merz wolle die gesetzliche Pflegeversicherung durch die private Pflegeversicherung stabilisieren und entlasten. Aus Sicht der IDEAL ist es schon mal ein wichtiger Schritt, die Probleme in der Pflegefinanzierung offen zu benennen und lösungsorientiert anzugehen. Die gesetzliche Pflegeversicherung leistet nur eine „Teilkasko“-Absicherung. Dies mussten leider schon zu viele Pflegebedürftige und ihre Angehörigen erfahren. Um die stetig steigenden Eigenanteile abzudecken, ist private Vorsorge vielfach nötig. „Die sozialen Sicherungssysteme sind schon lange an ihre Grenzen gestoßen und mit der demografischen Entwicklung wächst das Problem stetig weiter. Das System braucht dringend eine breitere Finanzierungsbasis. Insofern ist Merz’ Vorstoß, eine verpflichtende private Pflegezusatzversicherung einführen zu wollen, richtig und notwendig“, sagt Glinka. Möglichkeiten bei der Pflegezusatzversicherung Was bietet der Markt an privaten Pflegeversicherungen? Beim Pflegetagegeld wird eine feste Summe pro Tag vereinbart und bei Pflegebedürftigkeit je nach Pflegegrad ausgezahlt. Das Geld kann dann frei verwendet werden: für einen Pflegedienst bzw. ein Pflegeheim oder für Haushaltshilfen, Essen auf Rädern … Das Pflegetagegeld ist eine reine Risikoversicherung. Bei der Pflegekostenversicherung müssen die angefallenen Pflegekosten nachgewiesen werden. Gezahlt wird dann ein Teil der Restkosten, die nach Abzug der Leistung der gesetzlichen Pflegeversicherung selbst zu zahlen sind. Je nach Tarif werden die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung verdoppelt oder verdreifacht oder es wird ein festgelegter Prozentsatz der Restkosten übernommen. Es kann also sein, dass nicht alle Kosten abgedeckt werden. Die Pflegekostenversicherung ist die günstigste Variante, lohnt sich aber nur dann, wenn die Pflege professionell durchgeführt wird, entweder zu Hause oder im Heim. Sowohl beim Pflegetagegeld als auch bei der Pflegekostenversicherung können die Beiträge während der Versicherungsdauer steigen. Im Unterschied dazu wird bei der Pflegerente der Beitrag für die gesamte Laufzeit festgelegt. Entsprechend sind die Beiträge bei dieser Variante von Beginn an deutlich höher. Die Pflegerente leistet, wenn Pflegebedürftigkeit festgestellt wurde, meist nach Pflegegrad gestaffelt. Vorteile der Pflegerente sind, dass – ebenso wie beim Pflegetagegeld – über das Geld frei verfügt werden kann. Frei vereinbart werden können Abb. 2: Wertvolle Zusatzleistung vom Arbeitgeber Wie würden Sie es bewerten, wenn Ihr Arbeitgeber eine betriebliche Pflegeversicherung als Zusatzleistung anbieten würde? postitiv: 75 % negativ: 6,7 % unentschieden: 18,3 % Quelle: Befragung durch Civey vom 17.01.24 – 18.01.24 / Stichprobengröße 2.522 © studio v-zwoelf – stock.adobe.com

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