BCA_insider Ausgabe 01/25

46 KAPITALANLAGEN © xxx – stock.adobe.com ES BLEIBT 2025 ist schon etwas Besonderes. Das lässt sich bereits jetzt mit Fug und Recht sagen. Die vergangenen Wochen hätten das Potenzial, einen Roman zu füllen: Trump, Zollstreit, Ukraine und nicht zuletzt die Bundestagswahl. In der Summe sind es viele Ereignisse, die die Kapitalmärkte prägen und Auswirkungen auf das Anlageverhalten haben. Auch der Blick nach vorne zeigt: Das laufende Jahr bleibt volatil und könnte für einige (kurzzeitige) Turbulenzen und Überraschungen sorgen. In diesen Phasen ist es ratsam, einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht in Angststarre einerseits, aber auch nicht in Hektik andererseits zu verfallen. Der Blick auf die Finanzmärkte zeigt, dass wir uns in einem herausfordernden Umfeld befinden. Der DAX hat zum Stichtag Mitte März bei knapp 23.000 Punkten rd. 15 Prozent seit Jahresbeginn hinzugewonnen, wohingegen der Nasdaq mehr als 6 Prozent verloren hat und unter der Marke von 20.000 Zählern steht. Ein einfaches Zahlenbeispiel, das verdeutlicht, wo wir aktuell sind. Die Post geht, wenn überhaupt und trotz wirtschaftlich schwierigem Fahrwasser, in Europa ab. Die TrumpEuphorie, gespeist durch die Wiederwahl im vergangenen November, ist verflogen. Gleichwohl bleibt auch das Weltwirtschaftswachstum 2025 eher bescheiden. Quo vaditis, Kapitalmärkte? Eine berechtigte Frage, die keine einfache Antwort bietet. Um sich den Zukunftsaussichten bei Dow, Nasdaq, DAX und Co. zu nähern, ist der Blick auf mögliche Stimuli entscheidend. Zum Anfang schauen wir in die Vereinigten Staaten. Prof. Dr. Jan Viebig, Chief Investment Officer der ODDO BHF SE, sagte jüngst angesichts der volatilen USMärkte: „Am 24. Januar, wenige Tage nach dem Amtsantritt von Donald Trump, titelte das Wall Street Journal: ‚Stock Investors like Trump 2.0‘. Die frühe Euphorie ist mittlerweile verflogen: ‚Wall Street Fears Trump Will Wreck the Soft Landing‘ lautete die Überschrift vom 10. März.“ Ähnlich äußert sich Fred Leroux, Head of Cross Asset, Carmignac, der betont, dass sich die Abkehr von den Vereinigten Staaten und die Hinwendung zum Rest der Welt fortsetzen dürfe. „Trumps Politik ist zunächst negativ für die US-Märkte (weniger Wachstum und mehr Inflation). Diese Pause vom amerikanischen Exzeptionalismus hilft den Anlegern, sich der Unterbewertung der europäischen und chinesischen Märkte bewusst zu werden, die von der Vermögensumschichtung profitieren werden“, so Leroux. Die Frage ist: Was ist in der Zwischenzeit passiert? Und in die Zukunft gerichtet: Wie viel Potenzial haben die USA (noch)? Trumpzession – die Fed in Lauerstellung? Dass sich der Wind in den USA ins Negative gedreht hat, liegt auch in der Abschwächung des für die dortige Wirtschaft wichtigen privaten Konsums. So sind die Einzelhandelsumsätze zu Jahresbeginn um 0,9 Pro- © aapsky – stock.adobe.com

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