insider_INVESTMENT_2024

2 9 FLOSSBACH VON STORCH MARKETINGINFORMATION Sebastian Haimerl Key Account Manager Flossbach von Storch AG Ottoplatz 1 50679 Köln E-Mail: sebastian.haimerl@fvsag.com Telefon +49 221 33 88-311 Fonds um gut sechs Prozentpunkte geringer als beim Index aus. Obwohl wir durchgehend voll investiert waren, ohne Absicherungsgeschäfte. Doch bald drehten die Aktienmärkte. Unsere Anpassungen bewährten sich und bis November konnten wir sehr gut an der Markterholung partizipieren. : Und dann? Illig: Erfolgsnachrichten zu einem Impfstoff und die Aussicht auf Normalisierung beflügelten insb. stark zyklische, hoch verschuldete Unternehmen – in die wir nicht investieren. Unsere „Qualitätsvorsorge“ wurde relativ gesehen in dieser Phase zum Ballast. : 2021 erreichte der MSCI World ein neues Allzeithoch – und der Fonds? Illig: Der auch. Die Stimmung wurde in dem Jahr euphorischer – insb. bezüglich vieler Technologieunternehmen, die als „Digitalisierungsgewinner“ gesehen wurden. Viele davon waren jung und unprofitabel, ihre Aktien wurden dennoch spektakulär nach oben katapultiert. Bis es dann im Februar 2022 zum Überfall Russlands auf die Ukraine und zur rekordhohen Inflation kam. Die Konsumentenpreise in Europa und den USA waren bereits seit Anfang 2021 stetig gestiegen. Das herrschende Narrativ, dass die Inflation nur vorübergehender Natur sei, änderte sich Anfang 2022, als die Notenbanken mit deutlichen Leitzionserhöhungen begannen. Der Angriff auf die Ukraine verschärfte die inflationären Tendenzen. : Wie erging es dem Fonds? Illig: Auch das Portfolio bekam Gegenwind zu spüren. Immerhin hatten wir aus Bewertungsgründen viele von der Euphorie erfasste Aktien bereits anno 2021 verkauft oder reduziert. Doch auch wir verbuchten 2022 niedrige zweistellige Verluste. : Und so war die Stimmung getrübt, als das Jahr 2023 begann? Illig: Ja, die schlechte Marktentwicklung hatte Spuren hinterlassen und anhaltend aggressive Notenbanken ließen viele eine Rezession erwarten. Den „Digitalisierungsgewinnern“ wurde zudem nicht zugetraut, in einem nüchterneren Umfeld zügig den Schalter auf Kostenbewusstsein umzulegen. : Haben diese Aussichten Ihre Positionierung bestimmt? Illig: Kurz gesagt: Nein. Wir möchten keine Wetten auf kurzfristige Marktentwicklungen eingehen. Uns schienen die Bewertungen der Aktien unserer erstklassigen Beteiligungen aus dem Industriesektor zum Jahresende 2022 attraktiv. Ebenso hatten wir Aktien einiger abgestrafter „Digitalisierungsgewinner“ zu aus unserer Sicht attraktiven Bewertungen erwerben können. Letztendlich erwies sich die Konjunktur 2023 als robust und so manche Technologiefirma verbesserte ihre Effizienz stärker als erwartet. : Und so folgte ein starkes Börsenjahr 2023, das aber nicht alle Aktien gleichmäßig trugen. Illig: Das stimmt. Nachdem Microsoft im Februar diverse Integrationen der generativen künstlichen Intelligenz (KI) von ChatGPT in seine Software vorstellte, wurde die Fantasie der Investoren beflügelt. Das stützte die Wertentwicklung der sieben größten US-Technologiekonzerne Microsoft, Apple, Alphabet, Amazon, Nvidia, Meta und Tesla. Sie steuerten nahezu die Hälfte der Wertentwicklung des MSCI World Index bei. Bei Sektoren wie Basiskonsum oder Gesundheit trat die Wertentwicklung hingegen auf der Stelle. Doch auch Letztere haben in unserem Portfolio Gewicht. : Waren Sie falsch positioniert? Illig: So würde ich das nicht sehen. Eine gesunde Diversifikation gehört zu jeder umsichtigen Anlagestrategie dazu. Wir schätzen an diesen Beteiligungen die Vorhersehbarkeit und relative Sicherheit ihrer Gewinnentwicklung – auch wenn dies in euphorischen Phasen wie 2023 wenig gefragt ist. : Die „Qualitätsvorsorge“ war also in der Euphorie teuer? Illig: Wie jede Vorsorge wird sie nicht zu jeder Zeit abgerufen. Andererseits konnten sich viele Aktien im Portfolio stark entwickeln – darunter Beteiligungen, die wir im Abverkauf 2022 neu aufgenommen oder aufgestockt hatten. Und so beendeten wir das Jahr nahe eines im Dezember erreichten Allzeithochs. : Haben Sie unterm Strich seit 2019 Ihr Wertversprechen eingelöst? Illig: Angesichts der starken Wertentwicklung und dem deutlich geringeren Wertverlust im Markteinbruch Anfang 2020 würde ich sagen, ja. Unsere Anlagestrategie hat sich in diesem herausfordernden Umfeld bestätigt.

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