insider Ausgabe 03/2020 Online
Kapitel 3 © wichansumalee - stock.adobe.com © pixarno - stock.adobe.com 42 © jijomathai - stock.adobe.com ie Basler Versicherungen und der Gothaer Konzern haben laut der Ratingagentur Franke und Bornberg die beste Cyberversicherung Deutschlands des Jahres 2020, Hiscox SA und Markel Insurance SE sind führende Spe- zialanbieter. Doch wie wappnen sie ihre Kunden gegen den Spuk „Corona“? Laut Gesamtverband der Deutschen Versi- cherungswirtschaft (GDV) muss eine Cyberversicherung drei Punkte decken: Eigenschäden aus Betriebsunterbrechung und Datenwiederherstellung, Drittschäden wie Schadenser- satzanforderungen durch Kunden sowie Serviceleistungen wie IT-Forensik-Experten, Anwälte für IT- und Datenschutz- recht und PR-Spezialisten für Krisenkommunikation. Die Ver- sicherer haben dies umgesetzt: Gothaer, Hiscox und Basler als Paket, Hiscox und Basler schließen noch Cybererpressung und E-Payment-Strafen ein. Nur Markel bietet Module an. Spezieller Schutz für verschiedene Zielgruppen Privatpersonen versichert Markel als Gewerbespezialist nicht, Hiscox bietet gehobenen Privatkunden über die Sachver- sicherung Haus und Kunst Cyberschutz an. Basler und Go- thaer sichern Cyberrisiken über einen Hausrat-Zusatz ab. Für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) mit einem Umsatz von bis zu 10 Mio. Euro hat die Gothaer eine standardisier- te, leicht abzuschließende Cyberversicherung, die Basler ihr Spitzenprodukt laut Franke und Bornberg. Speziell geeignet für KMUs mit bis zu 1 Mrd. Euro Jahresumsatz und einem von IT-Systemen und Daten abhängigen Geschäft sei „Hiscox CyberClear“, so Franke und Bornberg. Das Produkt wird stän- dig weiterentwickelt. Markel hat für KMUs, VH und D&O, Selbstständige, Freiberuf- ler und größere Unternehmen einheitliche Bedingungen mit gleichem Deckungsniveau für jeden Kunden. Größeren Unter- nehmen bietet die Gothaer eine passgenaue Lösung für das TANZ DER GEISTER Unsichtbare Gefahren halten die Welt derzeit in Atem. Ein Virus öffnet Viren anderer Art die Tore weiter: Die zunehmende Vernetzung stellt die Cybersicherheit auf die Probe. Wie sich die Cyberversicherung entwickelt, ob die Corona-Krise etwas änderte und die Herausforderungen für Versicherer und Makler. individuelle Risiko. Weiterhin gibt es spezielle Zielgruppen- konzepte, z. B. für Ärzte und verkammerte Berufe. Die Basler bewertet industrielle Kunden individuell. Die Wichtigkeit, ihre Kunden bei der Prävention zu unterstützten, betonen Gothaer, Hiscox und Markel: durch Schulungen, Schwachstellenanaly- sen und Mitwirkung von Experten wie der Perseus Technolo- gies GmbH als Partner von Markel. „Der beste Schadenfall ist der, der gar nicht erst eintritt“, unterstreicht Ole Sieverding , Cybermanager von Hiscox. Herausforderung Deckungssumme „Die Ermittlung einer passenden, ausreichenden Cyberversi- cherungssumme gestaltet sich für die meisten Unternehmen schwierig, da nur schwer vorherzusehen ist, welche Positio- nen im Versicherungsfall tatsächlich entstehen“, so die Aus- kunft aus dem Hause der Gothaer. Der Versicherer entwickel- te eine Ermittlungshilfe. Parameter wie Höhe eines möglichen Betriebsunterbrechungsschadens, Anzahl der vorhandenen Datensätze, mögliche Drittschäden sowie im Schadenfall wahrscheinlich entstehende Dienstleisterkosten helfen bei der Summenermittlung. Die Höchstgrenze liegt derzeit bei 15 Mio. Euro. Bei der Basler kann der Kunde über Vorgaben und Formeln die Deckungssummen frei gestalten, ein Summenermitt- lungstool für Kunden und Vermittler ist für die nahe Zukunft geplant. Tariflich liegen die Deckungssummen zwischen 50.000 Euro und 1 Mio. Euro, in Einzelfällen auch darüber. Für Eigenschäden, Drittschäden und Serviceleistungen sind jeweils eigene Summen möglich. Hiscox und Markel haben im Maklerportal Deckungssummenrechner, wobei der Vermittler bei Markel die Summen von Kunden mit ähnlichen Umsätzen sieht. Höchstgrenze sind 5 Mio. Euro, darüber hinaus sind Be- teiligungen möglich. 43 146.800 Versicherte entschieden sich 2019 für einen Wechsel aus der GKV in die PKV-Vollversicherung. Im selben Zeitraum wechselten 129.400 Personen in die GKV. Im Saldo ergab sich ein Plus von 17.400 Versicherten zugunsten der PKV (Saldo 2018: +800). Hierüber informiert der Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. 72.000 Euro Kosten im Durchschnitt verursachten Cyberattacken zuletzt in deutschen Firmen. Im internationalen Vergleich wurden Unternehmen in Deutschland somit besonders häufig von Cyberkriminellen angegriffen. Mit gesamt 363 Mio. Euro notierten Unternehmen in Deutschland die größten kombinierten Cyberverluste im Ländervergleich. So die Ergebnisse der Studie „Hiscox Cyber Readiness Report 2020“ des Versicherers Hiscox. 60 Prozent der Befragten einer YouGov-Studie im Auftrag von Swiss Life haben am meisten Angst davor, an Krebs zu erkranken. Dennoch haben mehr als 80 Prozent der Befragten keine Berufsunfähigkeitsversicherung für den Fall einer schweren Erkrankung abgeschlossen. Etwa eine halbe Million Menschen in Deutschland erkrankt jährlich neu an Krebs. Rund die Hälfte der bösartigen Tumoren betrifft Brust, Prostata, Dickdarm und Lunge.
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