1 6 KAPITALANLAGEN Rendite mittel- bis langfristig naturgemäß schmälern. Mehr noch: Die Rendite leidet doppelt. Erstens direkt und zweitens durch den Zinseszinseffekt. Folgende Tabelle zeigt die statistischen Zusammenhänge. Links ist die jeweilige Fondskategorie von Morningstar aufgeführt. Rechts steht der errechnete Verlust, der pro Kostenpunkt (also ein Prozent) entsteht. Kategorie Renditenachteil je Kostenpunkt Aktien Global Large Caps 1,50 % Aktien Global Small Caps 0,62 % Aktien Deutschland Small Caps 1,52 % Aktien Emerging Markets 1,33 % Aktien Europa 1,05 % Corporate Bonds 0,41 % Goverment Bonds 0,70 % Global High Yields 0,27 % Aktien Sektoren 1,20 % Quelle: BfV Bank für Vermögen AG (Investment-Research) An dieser Stelle haben wir nur einige Beispielkategorien aufgeführt. Die Ergebnisse sind eindeutig. Je höher die Kosten eines Fonds sind, desto geringer fällt die Rendite aus. Das sind natürlich alles Durchschnittswerte und es gibt auch Ausnahmen. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass Kosten ein wichtiger Parameter bei der Beurteilung eines Fonds sind, insb. bei Prognosen. Teuer ist also nicht zwingend besser. Abbildung 1 verdeutlicht anhand der Kategorie „Aktien Global“ den statistischen Zusammenhang. Erfolgsabhängige Vergütung: Erwartungen werden nicht erfüllt Sowohl bei Beratern als auch bei Anlegern hast sich die Kostensensitivität sehr stark erhöht. Die Fondsindustrie hat darauf reagiert. So gibt es bspw. immer mehr Fonds, bei denen eine sog. erfolgsabhängige Vergütung (auch Performance Fee genannt) anfällt. Frei nach dem Motto: „Wenn der Fonds erfolgreich ist, fällt eine Extragebühr an. Ansonsten nicht.“ Klingt fair? Nicht wirklich. Auch hier haben wir nachgerechnet. Doch zunächst einmal eine Sache vorneweg. Bei der Ausgestaltung der Performance Fee gibt es zahlreiche Variationen, auf die ich hier kurz eingehen möchte. So gibt es z. B. die Hurdle Rate. Das ist eine Hürde, die ein Fonds zunächst einmal nehmen muss, bevor eine Performance Fee fällig wird. Beispielsweise kann diese auf „Geldmarktsatz + X Prozent“ gesetzt werden. Erst wenn die Rendite dieses Niveau überschreitet, vereinnahmt der Fonds eine zusätzliche Gebühr. High Water Mark: Nun kann es passieren, dass ein Fonds permanent die eben beschriebene Hürde nicht schafft und dann zufällig in einem Jahr einen Glückstreffer landet. Wenn dann eine Performance Fee vereinnahmt wird, ist es sehr nachteilig für den Anleger. Die High Water Mark stellt sicher, dass dieser Fall nicht eintritt, indem historische 20 15 10 5 0 -5 Abbildung 1: Statistischer Zusammenhang in der Kategore „Aktien Global“ Quelle: BfV Bank für Vermögen AG (Investment-Research) Performance 5 Jahre y = -1,5018x + 12,19 Kosten p. a. 0 1 2 3 4 5 6 © Alexandre – stock.adobe.com
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