VERSICHERUNGEN 48 Die Stuttgarter unterstützt nach eigener Meinung die Vermittler mit einer Analyse, die die Ist-Situation sowie den Ausfinanzierungsgrad der Versorgungen umfasst. Zudem werden die allgemeinen steuerlichen und handelsrechtlichen Auswirkungen beschrieben und grafisch aufbereitet. Mögliche Produkte zur Ausfinanzierung eventuell vorhandener Finanzierungslücken sind abhängig von der Unternehmensliquidität, betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, aber auch von der Laufzeit des Produktes bis zum Ruhestandseintritt. „Das ist genau das Metier des Vermittlers“, so Protoschill. Außerdem soll die Analyse und Beratung vom Steuerexperten des Unternehmens flankiert werden. Die Alte Leipziger entwickle, aufbauend auf der Analyse, individuelle Lösungskonzepte für die Auslagerung. Es gibt eine Reihe verschiedener Modelle, die bei der Alte Leipziger nach eigenen Angaben auch kombinierbar sind. Ein wichtiger Baustein sei immer die Berücksichtigung der unternehmensindividuellen Liquiditätsplanung. So gebe es Lösungen für den sukzessiven Kapitalaufbau im Betriebsvermögen sowie Ausfinanzierungsmöglichkeiten durch Deckungsvermögen (z. B. Fondsanlage im Treuhanddepot oder Rückdeckungsversicherung) sowie die Auslagerung auf externe Versorgungsträger wie Pensionsfonds oder Unterstützungskasse. Wenn der Geschäftsbetrieb eingestellt werden solle, biete man eine Enthaftung über eine Liquidationsdirektversicherung an. „Die Beratung zur bAV ist fachlich sehr komplex; das Pensionsmanagement ist noch eine weitere Vertiefung“, so Rakowski. Es empfehle sich daher, mit spezialisierten Experten auf diesem Gebiet zusammenzuarbeiten. Entscheidend sei, dass die Lösung zum individuellen Bedarf des Unternehmens passe. Hier gebe es keine Standardlösungen. Willms betont, dass die verfügbaren Optionen von den finanziellen Spielräumen des Unternehmens abhingen. Wenn ein Unternehmen die finanziellen Mittel zur Ausfinanzierung der Pensionsverpflichtung habe, könne die Deutsche Unterstützungskasse neben den bekannten Konzepten das interessante Konzept des Durchführungswegewechsels bieten, das nur wenigen Beratern bekannt sei. „Mithilfe eines Durchführungswegewechsels im Konzept der Deutschen Unterstützungskasse können Pensionszusagen nicht nur steuerlich vollständig begleitet ausgelagert und kongruent ausfinanziert werden – auch die Rückstellungen ‚verschwinden‘ im Bilanzjahr des Durchführungswegewechsels aus Steuer- und Handelsbilanz, die Ausschüttungssperre fällt weg und Nachfinanzierungsrisiken sind für die Käufer bzw. Nachfolger ebenfalls ausgeschlossen“, erläutert Willms. Zur Schulung dieses Konzepts biete die Deutsche Unterstützungskasse neben Infos auf der Website auch spezielle Webinare an. Die oben stehende Grafik zu Nachfolgevarianten wurde im Frühjahr 2023 veröffentlicht. Proaktive Ansprache ist wichtig Sollte der Vertrieb das Thema Pensionsverpflichtungen proaktiv ansprechen? Ein klares „Ja“. Die Alte Leipziger ermutigt ihren Vertrieb dazu. „Selbst wenn der Kunde über keine Pensionsverpflichtungen verfügt, ist er erstens für das Thema sensibilisiert und weist vielleicht andere Verantwortliche aus seinem beruflichen Netzwerk darauf hin“, sagt Rakowski. Zweitens zeigt das dem Kunden, dass sein Berater einen umfassenden Blick auf dessen betriebliche Versorgung und die verbundenen Risiken hat. Das könne das Vertrauen weiter stärken. Protoschill und Willms meinen: unbedingt und „je früher, desto besser“, denn desto mehr Optionen gebe es und desto günstiger könne es werden. Aber, so Protoschill: „Insbesondere für lebenslange Versorgungsleistungen gibt es aber auch kein ‚zu spät‘, denn sie erstrecken sich i. d. R. über einen langen Zeitraum, sodass auch die Nachfinanzierung zeitlich gestreckt werden kann.“ Silvia Fischer Journalistin (FJS) / Diplom-Betriebswirtin E-Mail: slvfischer@gmail.com Telefon: +49 721 3540038 Nachfolge geklärt? Anteil der mittelständischen Inhaber:innen mit folgenden Nachfolgeplänen 2022 (in %) Quelle: Kfw-Mittelstandspanel Basis: 15.000 befragte Unternehmen in Deutschland; 10.02. – 17.06.2022 Nachfolge angestrebt Keine Rückzugsüberlegung Stilllegung ernsthafte Option Stilllegung des Betriebs Familienmitglied Externe Mitarbeitende 50 % 45 % 26 % Angestrebte Nachfolgevarianten (in %) 11 37 44 8 ? © Kaesler Media – stock.adobe.com
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