BCA insider 03/24

65 BERATUNG Florian Mielke: Darüber hinaus ist die Sorgfalt bei einer ganzheitlichen Finanzplanung von größter Bedeutung, da die Entscheidungen unserer Mandanten oft von großer persönlicher Tragweite sind. Aus diesem Grund zeichnen wir uns gegenüber unseren Mandanten auch dadurch aus, dass wir mit einem enormen Zeitaufwand in Vorleistung gehen und bis zur endgültigen Entscheidung über eine Zusammenarbeit völlig unverbindlich bleiben. : Für den Vermögensaufbau bieten Sie mit der „VV-Strategie Flexibel“ und der „VV-Strategie Moderat“ eigene Fondsvermögensverwaltungsstrategien an, für die Sie als Anlageberater verantwortlich sind. Was ist die grundsätzliche Anlagephilosophie der beiden Strategien und was ist die zentrale Stärke Ihrer Strategien? Mielke: Hinter all unserem Handeln steht die klare Überzeugung, dass ein einzelwertorientiertes Management immer mit dem Problem der Emotionalität konfrontiert ist. Deshalb setzen wir neben der grundsätzlichen Diversifikation über verschiedene Anlageklassen konsequent auf die zusätzliche Diversifikationsebene unterschiedlicher Management- und Strategieansätze. Damit erfüllen wir den Wunsch unserer Kunden, ihr hart erarbeitetes Vermögen substanziell (nach Kosten, Steuern und Inflation) zu erhalten und vor allem „ruhig“ schlafen zu können. : Mit welchen Research-Maßnahmen bzw. Prozessen wählen Sie geeignete Fonds aus? Mielke: Das Ergebnis unserer Investmentauswahl basiert auf dem Zusammenspiel von drei Kerndisziplinen. Wir verfügen über ein sehr breites Netzwerk, das uns neben der eigenen Marktwahrnehmung aus einer Top-downPerspektive Impulse für relevante Investmentthemen und deren Umsetzungsmöglichkeiten liefert. Bottom-up führen wir diese Impulse in unserer Datenbank zusammen mit dem Ziel der quantitativen Bewertung, etwa durch Performance- und Risikokennzahlen, Allokation etc., und der Erstellung eigener Watchlisten und Peergroups. Auf der qualitativen Ebene ist aus unserer Sicht essenziell, mögliche Zielinvestments zu verstehen. Dazu gehört, über regelmäßige Managementgespräche die bestehenden Prozesse handwerklich zu verstehen und in den Portfoliokontext einordnen zu können. Abschließend werden diese Analyseergebnisse vor der tatsächlichen Umsetzung in unserem Advisory Board diskutiert und in der Folge auch laufend nachverfolgt. : Welche Chancen bietet der Fonds aus Ihrer Sicht? Mielke: Aus finanzplanerischer Sicht sind sowohl unsere beiden VV-Strategien (für die mittel- und langfristige Vermögensebene) als auch unser ACCESSIO LIBERTAS (für die kurzfristige Vermögensebene) als Basisinvestments zu verstehen. Die Reaktion und Anpassung auf Veränderungen am Geld- und Kapitalmarkt ist systemimmanent – ein mögliches Timing des Einstiegs für den Kunden daher eher irrelevant. Die entscheidende Frage, die es zu beantworten gilt, ergibt sich im Wesentlichen aus der Risikotragfähigkeit des Kunden. : Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Entwicklung der erst im Juni 2023 aufgelegten Strategien? Keller: Wir sind mit der Entwicklung der Strategien zufrieden. Das generelle Ziel, eine marktgerechte, risikoadjustierte Rendite zu erwirtschaften, wurde erreicht. Hervorzuheben ist unsere „VV-Strategie Moderat“. Allgemein unterstreicht die Entwicklung der Strategien unser Denken und Handeln in der Vermögensverwaltung. Es geht nicht darum, die maximale Rendite zu erwirtschaften, sondern immer auch die Risiken im Blick und damit im Griff zu behalten. So haben wir uns bewusst nicht übermäßig in den „Magnificent Seven“ positioniert, da bei diesen Titeln mit zunehmender Dauer des Aufschwungs die Risiken überwiegen. Die Ausrichtung auf eine gewisse Marktbreite schafft neben Stabilität auch eine zusätzliche Renditequelle für die Zukunft. Zudem gab es in der bisherigen Periode noch keine Marktphase mit einer wirklich nachhaltigen Korrektur, in der die Strategien ihre volle Wirkung im Vergleich zu offensiveren Strategien entfalten können. Generell arbeiten wir aber getreu unserem Motto „Qualität kennt keinen Endpunkt“ täglich an der Optimierung und Weiterentwicklung unserer Strategien. : Als weitere Anlage ist am 1. Juli 2024 der ACCESSIO LIBERTAS gestartet. Was zeichnet das Angebot aus? Mielke: Das lateinische Wort „Libertas“ bedeutet „Freiheit“. Bezogen auf unser Fondskonzept steht es für den Ansatz, nicht einen weiteren Geldmarktfonds neu zu konzipieren oder ein bestehendes Konzept zu optimieren, sondern durch unseren vermögensverwaltenden Ansatz die Freiheit, sich aller am Markt möglichen Strategien zu bedienen und für den Kunden ein möglichst einfaches Endprodukt zu schaffen. Mit dem Ziel, nach Kosten in den Bereich kurzfristiger Geldmarktsätze wie z. B. den 3-Monats-Euribor zu gelangen. Kurz gesagt: Der Anleger erhält mit einem einzigen Wertpapier ein professionelles Cash Management – wie er es in dieser Form bspw. in den Treasury-Abteilungen von Großunternehmen vorfindet. Keller: Dabei bewegen wir uns in dem Zinsbereich, in dem die klassischen Hausbanken beginnen, ihre Marge zu kalkulieren. Der Anleger erhält damit die „Freiheit“, sich nicht selbst mit „Konditionenhopping“ beschäftigen zu müssen und sich dabei auf die Bonität einzelner Adressen und das theoretische Konstrukt der Einlagensicherung verlassen zu müssen. Florian Mielke

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