insider Magazin Ausgabe 4

„Aufgrund der steigenden regulatorischen Anforderungen erfahren wir Makler eine jährlich zunehmende Arbeitsbelastung. Unser Arbeitsalltag besteht aktuell zu einem großen Teil aus administrativen Tätigkeiten. Und ich gehe davon aus, dass sich das künftig nicht groß ändern wird. Nicht zuletzt aus diesem Grund habe ich mich zur Anbindung an zwei unterschiedliche Maklerpools entschlossen. Durch das Poolmodell erfahren wir angebundene Makler alleine durch unsere geballte Kompetenz sowie Vertriebskraft eine wesentlich bessere Wertschätzung bei den Versicherern, als wenn wir einzeln das Gespräch mit den Gesellschaften suchen würden. Fortan ist man auch nicht den zunehmenden Gängeleien der Versicherer ausgesetzt und wird dort selbst als kleines sowie feines Maklerunternehmen durch die Kooperation mit einem Pool wieder ernst genommen. Diesbezüglich erwarte ich mir von einem Maklerpool generell eine ausgezeichnete bzw. professionelle Vertriebsunterstützung sowie die Bereitstellung von informativen und abwechslungsreichen Weiterbildungsveranstaltungen. Ein „Hineindiktieren“ in mein Tagesgeschäft seitens des Pools verbietet sich dabei natürlich grundsätzlich – aber solche Erfahrungen habe ich bisher auch nicht gemacht.“ Michael Küsters Versicherungs- und Finanzfachmakler, Geschäftsführer MIK GmbH & Co. KG STIMME ZUM THEMA 16 Zusammenarbeit statt Egoismen und Eifersucht Sowohl als Allrounder als auch als Spezialist sollten Sie of- fen mit dem Thema Kooperation umgehen, der klassischen Form der Arbeitsteilung überhaupt. Als Allrounder sollten Sie Gelegenheitsgeschäft aus Ihrem Kundenkreis wie bspw. eine Hausfinanzierung oder die Versicherung eines Beamten an kooperierende Kollegen abgeben, die darauf spezialisiert sind – in Zeiten der DSGVO natürlich auf rechtlich tragfähiger vertraglicher Basis. Als Spezialist gehört die Zusammenarbeit mit Netzwerkpart- nern natürlich zum Geschäftsmodell. Wer bspw. als Anlage- berater agiert, sollte für seinen Kunden auch Lösungsmög- lichkeiten für die Alltagsversicherungen im Portfolio haben. Idealerweise kann man solche fachliche Arbeitsteilung auch in der eigenen Maklerfirma abbilden. Wem diese Möglichkeit fehlt, der kann auch überlegen, mit einem geeigneten Mak- lerkollegen einen Kooperationsvertrag zu schließen oder eine gemeinsame Firma zu gründen. Die Zusammenarbeit in Kooperationen oder die Zusammen- führung von Firmen hat einen weiteren Zusatznutzen unter dem Stichwort Nachfolge. Jeder dritte Makler wird sich in den kommenden Jahren mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Die Frage des Verkaufs der eigenen Firma oder des Kundenbestandes wird konkret. In Kooperationen kann so die Grundlage für Stellvertretermodelle bei Urlaub, Krankheit oder auch für den Fall des eigenen Todes und damit auch der Lö- sung für einen Verkauf langfristig gelegt werden. Die Geschichte mit den „sieben Stäben “ Wenn es noch eines Argumentes für Kooperationen bedarf, dann sei an eine Geschichte von Christoph von Schmid erin- nert, in der ein Vater seinen Söhnen am Sinnbild von sieben Stäben zeigt, dass der einzelne Stab leicht gebrochen wer- den kann. Bei sieben Stäben in einem festen Bündel gelingt das kaum. Die Zusammenarbeit in Kooperationen oder einem Maklerpool kann so auch ein stabilisierendes Moment für den einzelnen Makler und die Maklerschaft insgesamt sein. << Dr. Peter Schmidt Unternehmensberater, Consulting & Coaching Berlin – Unternehmensberatung mit dem PLUS für Sie. E-Mail: ps@cc-mit-ps.de Telefon: +49 173 9213 333 sinnvollen Dienstleistungsvereinbarungen, die Ihnen provisi- onsunabhängige Einnahmen sichern. Zum anderen Weg: Die Entscheidung zum Spezialisten ist dann eine gute, wenn Sie das Know-how dafür schon erwor- ben haben. Ohne spezielles Wissen über eine Zielgruppe oder eine Risiko-Sparte wird der Weg schwer und lang. Schauen Sie sich die Beispiele der Kollegen im Markt an, die als BU- Experte, als Generationen- oder Anlageberater arbeiten, und entscheiden Sie dann. Lohnenswert ist dieser Weg auf jeden Fall. Ein Weg zum Spezialisten kann auch die Entscheidung sein, in einer Produktnische als Online-Makler zu agieren. Na- türlich wird es immer schwieriger, solche Nischen zu finden, aber es gibt sie. Dazu kann man einen Deckungskonzeptpart- ner bei den Versicherungen mit ins Boot nehmen. Spezialisie- rung öffnet dann auch die Tür für weitere Kooperationen. © Nelos - stock.adobe.com / Fotografie Birgit Merle

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