insider Magazin Ausgabe 5

ie Redewendung „Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht“ ist in der Finanzszenerie häufig zu hören. Die Regulierungsbestrebungen auf europäischer und nationaler Ebene haben ihren Anteil dazu beigetragen. So- wohl die MiFID-II-Vorgaben als auch die neue FinVermV sind dabei zwei Puzzleteile, die in diesem Kontext zum großen Bild gehören. Es ist wohl nicht vermessen zu konstatieren, dass in dem gut gemeinten Bestreben, Anleger noch besser und vor allem effektiver zu schützen, der Regelgeber sicher an der einen oder anderen Stelle über sein Ziel hinausgeschossen ist. Aufwand ohne Ende Das bisherige Zwischenfazit der Finanzprofis spricht Bände: Eine überbordende Bürokratie wird beklagt, die mit ausufern- den Dokumentationspflichten und dem daraus resultierenden massiven Organisations- und Verwaltungsaufwand Hand in Hand gehen. Und auch wenn die Regulatorik etwas mehr Planungssicherheit für die Branche gibt (da die gesetzlichen Rahmenbedingungen etwas klarer sind), gilt es festzuhalten, dass die schrittweise Umsetzung der Vorgaben mit erhebli- chen Verwaltungsaufwänden und -kosten verbunden ist. Die Zentrierung auf die Kunden droht unter diesem Verwaltungs- akt verloren zu gehen. Auf der anderen Seite müssen Finanzprofis Lösungen für die fortschreitende Digitalisierung und die daraus resultierenden veränderten Kundenbedürfnisse finden. In der Summe ein Spagat, der in der gelungenen Transformation zu einem ef- fizienten Dienstleister enden sollte, der wieder ganz nah am Kunden und dessen Kundenerlebnis steht. In anderen Wor- ten: eine andere Wahrnehmung der „Customer Centricity“ (Kundenzentrierung), die es erlaubt, den Kunden wieder pro- aktiv in den Mittelpunkt zu stellen. Als Ausgangspunkt aller Überlegungen werden die Erwar- tungen, Bedürfnisse und Wünsche des Kunden herangezo- gen. In Anlehnung an die Praxis im Handel lautet das Credo, die „produktzentrierte Ausrichtung in einen kundenzentrier- ten Ansatz“ zu überführen, um Wettbewerbsvorteile zu ge- nerieren. Kundenzentrierung ist somit die systematische Ge- staltung positiver Kundenerlebnisse, um eine wahrnehmbar Die beiden Megathemen Regulierung und Digitalisierung sind allgegenwärtig und beeinflussen dominant Beratungsvielfalt sowie -aufwand des Finanzprofis. Infolgedessen prüfen immer mehr Vermittler ihre Geschäftsaufstellung vor allem zu Profitabilitätsfragen. Geeignete Outsourcing-Partner mit hoher Digital-Expertise können an dieser Stelle wertvolle Helfer sein, um sich als Berater künftig wieder voll und ganz den eigentlichen Bedürfnissen seiner Kunden zuwenden zu können. 36 © sdecoret - stock.adobe.com

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