insider Magazin Ausgabe 5
© Peter Baxter - stock.adobe.com rühlingstemperaturen statt Winter-Blues – Versiche- rungsmakler Bastian Kunkel hat diesen Wunsch in die Tat umgesetzt und berät seine Kunden seit zwei Jah- ren von Mallorca aus, seiner neuen Wahlheimat. Die Technik macht’s möglich – seine Beratungsgespräche führt Kunkel per Videochat, die Verträge lässt er sich digital unterschreiben. „Die elektronische Signatur ist für meine Arbeit unverzichtbar. Meine Kunden erwarten einen vollständig digitalen Ablauf – da kann es dann beim Vertragsabschluss nicht plötzlich zu einem Bruch kommen“, schildert der Makler die wachsende Bedeutung der elektronischen Signatur für den Kunden. Schnellere Prozesse, weniger Rückläufer, mehr Komfort für den Kunden und weniger Papierverbrauch für den Makler. Die Relevanz elektronischer Unterschriften steigt – auch für Mak- ler, die ihren Lebensmittelpunkt nicht auf den Balearen haben. „Die durch die elektronischen Signaturen im Zusammenwir- ken mit Webkonferenz-Tools gewonnene Effizienz ist not- wendig für den Makler, um heute überhaupt noch wirtschaft- lich arbeiten zu können“, sagt Burkhard Gerlts , Gründer und Geschäftsführer der nepatec GmbH. Mit der „edocbox“ haben die Hannoveraner eine elektronische Dokumentenmappe ent- wickelt, bei der die Dokumente mittels elektronischer Unter- schrift signiert werden können. Eine von mehreren Lösungen, die sich auf dem Markt tummeln. Technisch bedingte Anlaufschwierigkeiten Bereits 1999 hat die Europäische Union die gesetzliche Grundlage für den Einsatz elektronischer Signaturen ge- Papierstau und Zettelkrieg waren gestern. Die Möglichkeit zur elektronischen Signatur bietet Maklern die Möglichkeit, ihre Prozesse zu verschlanken. In der Branche findet sie immer mehr Rückhalt. schaffen. Ihren Durchbruch erlebten diese allerdings erst in den vergangenen Jahren, hat Gerlts beobachtet: „Zuvor gab es einfach so viele technische Hürden, dass der E-Signatur der Siegeszug verwehrt blieb.“ So waren für die Nutzung der elektronischen Unterschrift lange Zeit spezielle Signaturpads notwendig. „Aber welcher Kunde schafft sich so ein Gerät für 150 bis 400 Euro an?“, bemerkt Gerlts. Mittlerweile habe der technische Fortschritt den Einsatz der digitalen Signaturen jedoch deutlich unkomplizierter gemacht. Heute könne der Kunde direkt im Browser unterschreiben und brauche ledig- lich einen Computer, ein Smartphone bzw. ein Tablet. Einsetzbar sei die von nepatec angebotene elektronische Sig- natur für 95 Prozent aller Verträge im Versicherungsbereich, betont Gerlts. Ausnahmen seien u. a. Lebensversicherungen, die auf den Tod einer dritten Person abgeschlossen würden. „Hier verlangt der Gesetzgeber noch eine nasse Unterschrift, sprich die Schriftform“, so Gerlts. Mit der „edocbox“ wird Mak- lern eine fortgeschrittene elektronische Signatur angeboten, die zwar vor Gericht Beweiskraft besitze, jedoch nicht mit der Schriftform gleichgesetzt werden kann. Hierfür wäre eine „qualifizierte elektronische Signatur“ not- wendig. Diese setzt allerdings eine Zertifikatsbasierung voraus und macht eine Registrierung bei einem Zertifizie- rungsdienstanbieter notwendig. Im Gegensatz zur ebenfalls verfügbaren „einfachen elektronischen Signatur“ muss die verbindlichere (s. Infografik 1), von den meisten E-Signatur- Dienstleistern angebotene „fortgeschrittene elektronische Signatur“ (FES) bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Nicht 50
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