insider 01/2021 online
genen Jahren sind Infrastrukturfonds im Volumen von 70 bis 90 Mrd. US-Dollar jährlich aufgelegt worden. Das entspricht lediglich 2,3 Prozent des jährlichen Infrastrukturbedarfs. Ansonsten könnte auch die „blue economy“ (Kombination von ökologischen und ökonomischen Ansätzen) einen neuen Anlagetrend darstellen. Schlussendlich wird die Kapitalmarkt- entwicklung 2021 jedoch weiter von der Corona-Entwicklung geprägt sein. Sofern die einkalkulierte Impfwirkung und somit die schrittweise Rückkehr in die wirtschaftliche und gesell- schaftliche Normalität 2021 nicht erfolgen sollte, könnten zu- erst die Bereiche Technik und Gesundheit weiter Treiber der Kapitalmärkte bleiben. << © volff - stock.adobe.com 16 Darüber hinaus hat Biden in Aussicht gestellt, dass seine Politik viele gut bezahlte neue Arbeitsplätze für Amerikaner schaffen wird. Beispielhaft sollen Millionen Arbeitsplätze durch Investitionen in den Energiesektor geschaffen werden. Das soll sich insbesondere für die Mittelschicht vorteilhaft auswirken. So sinkt das Einkommen vieler Haushalte mittler- weile unter das für die Mittelschicht definierte Niveau. Make America Great Again – We just did Diese gewaltigen Investitions- und Förderprogramme der USA werden sich aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren auch an den Aktienmärkten bemerkbar machen. Die amerikanischen Haushalte werden auf der einen Seite wie- der mehr an den Kapitalmärkten investieren. Auf der anderen Seite werden USA und EU mit ihren staatlichen Förderpro- grammen sehr große Nachfragen in diesen Branchen erzeu- gen. Dies fördert ggf. steigende Kurse im Bereich von Infra- strukturfonds, bei den Aktien von Unternehmen im Bereich regenerativer Energien und Umweltschutz, aber genauso im Bereich klassischer Automobilhersteller und Industriegüter. Der Bedarf an Infrastrukturinvestitionen ist jedenfalls enorm. Das zeigen folgende Zahlen: Der globale Investitionsbedarf bis 2030 wird von HQ Trust auf die riesige Summe von knapp 50 Bio. US-Dollar geschätzt. Das sind jährlich 5 Bio. US-Dol- lar. Um das Ganze ins Verhältnis zu setzen: In den vergan- BfV Bank für Vermögen AG E-Mail: info@bfv-ag.de Telefon: +49 61 71-9150-500 EXKURS Bitcoin – was ist denn da los? Bei einem Blick auf die kryptischen Währungen könnte man zur Ein- schätzung kommen, dass die zu- letzt steigende Werteentwicklung auch 2021 fortgesetzt werden könnte. Der Bitcoin als die führen- de kryptische Währung legte allein im Dezember um rund 80 Prozent zu und überschritt zum Jahresen- de die markante Marke von 20.000 US-Dollar. Zum Redaktionsschluss (12. Januar 2021) lag er schon bei über 35.000 US-Dollar. Und in Be- zug auf den März 2020 beläuft sich das Kursplus auf über 1.000 Pro- zent. Die Bitcoin-Spekulation wird zunehmend als Inflationsschutz ge- handelt. Zum Jahresende 2020 sind immer wieder Stimmen aufgekom- men, dass die Flutung der Geld- und Kapitalmärkte auch in absehbarer Zeit zu steigender Inflation führen wird. Freunde der kryptischen Währun- gen sehen beim derzeitigen Lauf noch lange kein Ende und erwarten auch aufgrund des Technologien- Hypes mehr Akzeptanz für Bitcoin und Co. Auf der anderen Seite iden- tifizieren Kritiker in der aktuellen Lage bereits eine Blase. So gebe es keinen intrinsischen Wert und auch die Einsatzmöglichkeiten der virtuellen Währung seien äußerst begrenzt. Grundsätzlich sollte sich jede und jeder beim Handeln oder Anlegen der großen Risiken be- wusst sein, die mit Bitcoin einherge- hen. Der Markt hat eine hohe Vola- tilität. In der Vergangenheit hat z. B. der Bitcoin starke Kurssprünge und Wertverluste erfahren. Vergessen werden sollte zudem nicht, dass der Markt mit kryptischen Währungen nicht reguliert ist. Auch gibt es kei- nen Anlegerschutz. Dr. Frank Ulbricht Vorstandsvorsitzender Marc Sattler Mitglied des Vorstands
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