insider 01/2021 online
WEGFALL DES SOLIDARITÄTSZUSCHLAGS: ahlreiche Bundesbürger profitieren 2021 vom Wegfall des Solidaritätszuschlags: So werden viele Arbeitneh- mer mehr Nettoeinkommen bzw. Liquidität zur Ver- fügung haben. Speziell sozialversicherungspflichtige Arbeit- nehmer mit einem hohen Bruttoarbeitskommen werden den Wegfall des Zuschlags schlussendlich auf dem Konto spüren. Bei einer ledigen Person ohne Kinder mit einem beispielhaften Brutto-Jahresgehalt von 50.000 Euro beträgt die Soli-Erspar- nis 38,49 Euro monatlich. Verdient die ledige Person stattdes- sen 65.000 Euro im Jahr, beträgt die Entlastung bereits über 60 Euro im Monat. Ein verheiratetes Paar mit zwei Kindern und zwei Einkommen (Brutto-Jahresgehalt: 65.000 Euro und 30.000 Euro) spart ab 2021 durch den kompletten Wegfall des Soli fast 50 Euro im Monat! Sollte das Paar ggf. 68.000 und 55.000 Euro im Jahr verdienen, dann macht die Entlas- tung über 1.000 Euro im Jahr aus. Steuerentlastung sinnvoll nutzen Die Corona-Krise bestimmt derzeit die Menschen. Viele ha- ben in Zeiten von Kurzarbeit bzw. aufgrund der Corona-be- dingten Rahmenbedingungen Sorgen um den Arbeitsplatz und ggf. Angst vor finanziellen Einschnitten. In einer solchen Zeit entlasten Hilfen wie etwa der Wegfall des Soli die Haus- halte sicherlich spürbar. Doch anstatt die frisch gewonnene Liquidität etwa in den Sparstrumpf zu stecken, sollten sich die Verbraucher damit beschäftigen, die Gelder gewinnbringend einzusetzen. Darüber hinaus hat die Krise das Bedürfnis nach Sicherheit noch einmal deutlich gesteigert. So gehen Exper- ten davon aus, dass die Sparquote 2020 deutlich höher liegen wird als in den Vorjahren. Passend hierzu informiert eine vom Finanzvertrieb Swiss Life Select in Auftrag gegebene reprä- Der Solidaritätszuschlag, der 1991 für den Aufbau Ost eingeführt wurde, ist nunmehr zu großen Teilen abgeschafft. So entfällt der „Soli“ künftig bis zu einem zu versteuernden Einkommen von 61.717 Euro (ledig) und 123.434 Euro (verheiratet). Folglich betrifft dies 90 Prozent der Bundesbürger. Auch 88 Prozent der Gewerbetreibenden profitieren davon, wenn sie ausschließlich Gewerbeeinkünfte erzielen – so informiert die Versicherungsgruppe die Bayerische. Kurzum: Etliche Bundesbürger dürften sich 2021 über unerwartet neue Liquidität freuen. Finanzielle Vorteile, die sich vorteilhaft in die eigene Altersvorsorge, Vermögensplanung oder Absicherung investieren lassen. © sunnychicka - stock.adobe.com 44 sentative YouGov-Studie darüber, dass sich zwei Drittel der Deutschen vorstellen können, das Geld aus der Abschaffung des Solidaritätszuschlags in die Altersvorsorge zu investieren. „Gerade jetzt wird deutlich, wie wichtig es ist, in jeder Hinsicht vorzusorgen. Und private und betriebliche Altersvorsorge ist heute unerlässlich, um im Ruhestand finanziell abgesichert zu sein. Damit die Altersvorsorge eine ausreichend hohe Rendite erzielt, sollte frühzeitig damit begonnen und – sofern erforder- lich – der Konsum zugunsten der Absicherung eingeschränkt werden“, so Jens Göhner , Leiter Produkt- und Vertriebsmar- keting Vorsorge und Investment bei der Stuttgarter Versi- cherungsgruppe. Aus den bisherigen Rückmeldungen der Vermittler konstatiert der Maklerversicherer in einem Zwi- schenfazit, dass Kunden zurzeit offener für die Absicherung verschiedener Risiken sind – z. B. das Risiko, berufsunfähig zu werden oder im Alter über unzureichend finanzielle Mittel zu verfügen. Zudem macht Martin Gräfer , Vorstand der Versicherungs- gruppe die Bayerische, deutlich: „Wir erleben es gerade in Zeiten wie diesen, in denen extreme Unsicherheit herrscht, dass sich viele Menschen Sorgen um ihre Absicherung und den Schutz ihrer Angehörigen machen. Das Bewusstsein für die Lebensrisiken, die uns treffen können, ist gerade jetzt spürbar erhöht. Auch die Einstellung zur Vorsorge wird einem Realitäts-Check unterzogen.“ Als ein Beispiel kann durch die frei gewordene Liquidität das Altersvorsorgekonto des Mak- lerkunden über private oder betriebliche Rentenversiche- rungslösungen deutlich erhöht werden – dies im Vergleich zum Vorjahr ohne hinzukommende monetäre Belastung. Das Gleiche gilt für andere Versicherungslösungen. „Gerade für
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTA1Mzk2Nw==