insider 01/2021 online

50 (BAP) später bei einem Anspringen des auslösenden Fak- tors die Leistungssteigerungen aus den Vorjahren eingepreist werden müssen. GKV auf lange Sicht mit stärkeren Beitragsanpassungen als PKV Verständlicherweise sorgt die BAP erst mal für Unmut bei be- troffenen Versicherten. Laut HALLESCHE kann es für aufge- brachte Gemüter heilsam sein, den eigenen Beitrag mit dem Beitrag zu vergleichen, den sie in der GKV bezahlen würden. Der liegt für Menschen mit einem Einkommen über 58.000 Euro 2021 bei über 900 Euro (zzgl. ggf. individuelle Zusatz- beiträge der Kassen). „Wer sieht, wie sich in der GKV die Bei- träge über die Jahre entwickelt haben, bei dem verschwindet der Eindruck, es gäbe nur in der PKV Beitragserhöhungen“, so Wiltrud Pekarek , Vorstandsmitglied der ALH Gruppe. Nicht nur, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen die Beitragssätze direkt erhöhen, sorgt auch der jährliche Anstieg der Beitragsbemessungsgrenze zumindest für die in der GKV freiwillig Versicherten für eine Beitragsbelastung. Generell ist der GKV-Höchstbeitrag im Januar 2021 um 4,29 Prozent gestiegen. Demgegenüber erhöhten die privaten Krankenver- sicherer die Beiträge zum Jahresstart laut Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der PKV durchschnittlich um 8,1 Prozent. Auf lange Sicht gesehen zeigen Daten des PKV-Ver- bands jedoch, dass die Beiträge in der PKV in den vergange- nen zehn Jahren im Schnitt um drei Prozent und in der GKV um 3,3 Prozent je Versicherten angestiegen sind. Hilfe vom Versicherer Dennoch wird der PKV-Versicherte zunächst einmal seinen Unmut äußern und Lösungen suchen, wenn er das BAP- Schreiben der privaten Versicherung in der Hand hält. So informieren die Versicherer zwar transparent und informativ, weshalb es zu dieser Anpassung gekommen ist, und zeigen darüber hinaus Alternativvorschläge bzw. Umstellungsoptio- nen auf. Dennoch erwartet der Versicherte vielfach die per- sönliche und fachmännische Beratung, um ggf. den Tarif zu optimieren. Bei der individuellen Beratung ist der Makler nicht allein, sondern bekommt vielfältige Unterstützung von den Versicherungsgesellschaften. So informierten die von dem Fachmagazin insider befrag- ten Versicherer (SIGNAL IDUNA; ERGO/DKV, HALLESCHE, SDK und Barmenia), dass Makler umfassende Infomateriali- en, Musteranschreiben, Präsentationen und Fact-Sheets zur BAP in ausgewählten Tarifen und auch Argumentationshilfen bzw. Online-Schulungen zum Thema zur Verfügung gestellt bekommen. Darüber hinaus stehen dem Makler als auch dem Kunden die Expertenteams der Versicherer zur Verfügung, die online, per Mail und telefonisch Hilfestellung bieten. Wo es möglich ist, sollten Versicherte im bisherigen Versicherungs- schutz bleiben. „Gerade die Hochleistungstarife sind we- gen ihrer Leistungs- und AVB-Stärke gewählt worden. Eine Rückkehr in einen einmal aufgegebenen Versicherungsschutz kann im Regelfall nur mit erneuter Gesundheitsprüfung und gegebenenfalls mit Risikozuschlägen oder Mehrleistungsaus- schluss erfolgen“, so Stephanie Griese , Bereichsleiterin Pro- duktmanagement Krankenversicherung der SIGNAL IDUNA Gruppe. In all jenen Fällen, in denen aus finanziellen oder anderen per- sönlichen Gründen eine Tarifanpassung notwendig ist, sind zahlreiche Faktoren wie aktueller Gesundheitszustand bzw. -bewusstsein, Alter, Serviceanspruch etc. bei der Lösungs- findung zu berücksichtigen. Auch in diesem Fall bieten Ver- sicherer umfassende Hilfestellung: „Wir kümmern uns um Angebote und Leistungsvergleiche und berücksichtigen den Gesundheitszustand der Versicherten. Wer viele Leistungen beansprucht oder bei wem Folgebehandlungen absehbar sind, der ist mit einer Leistungsreduzierung nicht gut beraten. Unsere Versicherten nutzen häufig das Angebot für Zweit- und Drittgespräche. Der Großteil entscheidet sich für einen Tarifwechsel innerhalb der Tariffamilie. Die Veränderung von Selbstbehaltsstufen ist für den Kunden grundsätzlich die bes- sere Lösung, als Leistungen zu reduzieren, die er später ein- mal ziemlich sicher brauchen wird. Von dem Wechsel in den Standard- oder Basistarif raten wir ebenfalls ab“, so Pekarek. Corona-Folgen treiben Versicherte nicht aus der PKV Obgleich sowohl zahlreiche Selbstständige als auch Ange- stellte von der Corona-Krise negativ betroffen sind, stellen befragte Versicherer keine vermehrten Austritte fest. Viel- mehr kommt man betroffenen Versicherten bedarfsorientiert entgegen. „Wir haben in der Corona-Krise umfassende Mög- lichkeiten für privat Krankenversicherte geschaffen, bei finan- ziellen Engpässen zu helfen und den Krankenversicherungs- schutz so gut wie irgend möglich aufrechtzuerhalten. Dabei haben wir auch Optionsrechte zur Höher- oder Tieferstufung, die es in einigen Tarifen gibt, flexibel auf die Corona-Situation angepasst“, so Griese. Daneben stellt man auch keinen Nachfragerückgang nach privatem Krankenversicherungsschutz fest. Griese wörtlich: „Die Corona-Pandemie hat die Wichtigkeit des Schutzes der Gesundheit noch mal deutlich ins Bewusstsein der Men- schen gerückt. Das wird sicherlich noch einige Zeit der Fall sein. Die privaten Krankenversicherer haben gerade in dieser Krise bewiesen, dass sie ein sehr zuverlässiger Partner ihrer Kunden und des Gesundheitssystems insgesamt sind.“ Und die SDK - Süddeutsche Krankenversicherung ergänzt: „Wir haben ein leistungsfähiges System und eine im internatio- nalen Vergleich hervorragende Versorgung, die auch von der Bevölkerung sehr geschätzt wird. Hierzu trägt die PKV einen wichtigen Teil bei, gerade wenn es bspw. um die Ausstattung von Krankenhäusern oder Praxen geht.“ <<

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