insider 01/2021 online
© LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com Die Arbeitswelt in der Versicherungs- und Finanzdienstleistungs- branche war bereits lange vor der Corona-Pandemie geprägt vom digitalen Wandel. Jedoch haben die Corona-Maßnahmen bzw. der Aufruf zum „Zu-Hause-Bleiben“ dafür gesorgt, dass Kundeninter- aktion und -beratung ohne digitale Hilfsmittel quasi unmöglich geworden sind. Eine im Herbst durchgeführte insider-Blitzumfrage unter rund 100 Finanz- und Versicherungsprofis zeigt, dass für das Gros der Vermittler eine optimale Anlage- und Versicherungsbera- tung zunehmend in einer persönlichen und digitalen Kombination stattfindet – und das wird auch nach Ende der Pandemie so bleiben! Heute schon etwas online bestellt und bezahlt, per Vi- deochat telefoniert oder Siri bzw. Alexa irgendwelche Be- fehle gegeben? Keine Frage: Wenn Verbraucher möchten, dann könnten sie heutzutage vieles im virtuellen Raum bzw. mittels digitaler Anstöße einfach und smart erledigen. Selbst- verständlich sollte man sich dabei auch der Gefahren des Net- zes bewusst sein. Dennoch hat gerade die Corona-Krise die digitale Entwicklung massiv beschleunigt. So hat die mobile Online-Welt als Trendsetter mit all ihren Möglichkeiten mehr denn je Einfluss sowohl auf das private als auch auf das be- rufliche Leben genommen. Vermittler erwünscht! Auch im Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbereich lässt sich für Endkunden heutzutage vieles online erledigen. So gibt es Vergleichsportale mit Direktabschluss, standardi- sierte Robo-Advisor-Vermittlungsprogramme, automatisierte Apps oder digitale Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Co., die der Endkunde nutzen kann. Gerade vermeintlich „einfach konzipierte“ Lösungen wie das Musterbeispiel Kfz-Versiche- rung werden inzwischen online gekauft. Doch so ganz scheint der Endkunde den vollständig „berater- losen“ Weg noch nicht gehen zu wollen. So zeigt eine Umfra- 61 ge von YouGov im Auftrag von Canada Life, dass ein Großteil der Menschen in Deutschland bei der Altersvorsorgeberatung weiter auf den Maklerprofi setzt und in den wenigsten Fäl- len etwa den Weg über einen Sprachassistenten wählt. Mehr noch: Auch der lupenreine Online-Altersvorsorgeabschluss über Google, Amazon und Co. kommt für das Gros der Teil- nehmer eher nicht infrage: Zwei Drittel der Befragten können sich nicht vorstellen, ihre persönliche Altersvorsorge bei ei- nem dieser Unternehmen abzuschließen (siehe Abb. 1). Digitalisierung und Automatisierung benötigt Trotz aller digitaler Optionen: Wenn es um das eigene Geld oder wichtigen Versicherungsschutz geht, handeln die End- kunden vornehmlich konservativ und favorisieren auch weiter Abb. 1 > Frage: „2030 könnten Unternehmen wie Google, Amazon & Co auch Versicherungen anbieten. Würden Sie Ihre persönliche Altersvorsorge auch bei einem solchen Unternehmen abschließen?“ (für 2019 n=1021, für 2020 n=2056) Frage: „Altersvorsorge: Wann ist aus Ihrer Sicht eher der persönliche Versicherungsvermittler geeignet, wann eher der Sprachassistent?“ (für 2020 n=2056) „Ja, auf jeden Fall“ „Teils/Teils““ „Sicher nicht/Eher nicht“ 2019 65% 24% 11% 2020 66% 24% 10% Quelle: Canada Life YouGov-Studie zum Leben in der digitalen Gesellschaft von morgen Ausschließlich persönlich Ausschließlich Sprachassistent 28% 14% 9% 9% 6% 5% 17% 4% 3% 2% 3% Beratung zu veschiedenen Absicherungs- möglichkeiten 0 1 4 8 2 5 9 3 7 6 10
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