insider 01/2021 online

© peterschreiber.media - stock.adobe.com Denkbar ist, dass die Folgen der Pande- mie die Vorstellungskraft bei manchen Wirtschaftsexperten gesprengt haben. So hinterließ Corona deutliche Spuren in fast allen Wirtschaftsbereichen: Be- sonders hart getroffen hat es Branchen wie die Gastronomie, den stationären Handel oder den Tourismus. Aber auch im verarbeitenden Gewerbe beträgt der Rückgang der Wirtschaftsleistung über zehn Prozent im Vergleich zu 2019. Gesamt gesehen ist die deutsche Wirtschaft massiv eingebrochen. Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist das preis- bereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 um rund fünf Prozent niedriger als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist somit nach einer zehnjäh- rigen Wachstumsphase im Corona-Krisenjahr 2020 in eine tiefe Rezession geraten, ähnlich wie zuletzt während der Finanz- undWirtschafts- krise 2008/2009 (siehe In- fografik). Auf der anderen Seite ist der Online-Handel klarer Ge- winner der Krise. Nach Angaben von Destatis setzten Online-Händler bspw. im August 2020 kalender- und saison- bereinigt rund 20 Prozent mehr um als im Februar 2020 – bevor coronabedingt viele Geschäfte für Wochen schließen mussten oder seltener besucht wurden. Generell verzeichnet der Online-Handel mit Bekleidung, Computern, Elektro- nikartikeln und sonstigen Waren seit Jahren steigende Umsatzzahlen. Ama- zon, eBay und Co. freut das – kleine Ge- schäfte eher nicht. Und die Versicherungswirtschaft? Trotz dieser Kennzahlen und der Unsicherheit über den weiteren Konjunkturverlauf blickt das Gros der Versicherungsent- scheider – auch mit Blick auf die nun- mehr möglichen Corona-Schutzimpfun- gen – mit Zuversicht und Hoffnung auf das Jahr 2021. Exemplarisch hierfür steht eine Aussage von Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtver- bandes der Deutschen Versicherungs- wirtschaft (GDV), der nach einer stabilen Beitragsentwicklung 2020 für das Jahr 2021 ein spürbares Plus erwartet. Laut vorläufigen GDV-Daten konstatiert die Branche bei den Beiträgen für 2020 ein Plus von 0,4 Prozent. Im Schaden- und Unfallversicherungszweig erwartet man gar einen Anstieg von gut zwei Prozent. Manche Sparten haben somit von der staatlich verordneten gebremsten Mobi- lität während der Shut- und Lockdowns profitiert. Darüber hinaus erhofft man sich in der Lebensversi- cherung bzw. der Alters- vorsorge in diesem Jahr Nachholeffekte. Das ver- fügbare Einkommen, die Ersparnisse und der Bedarf wären beim Endkunden vorhanden. Nach aktuel- len Berechnungen des DZ BANK Research ist das Geldvermögen der deut- 7

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