insider 01/2021 online

74 : Gemeinsam mit Geschäfts- partner Volker Stache betreuen Sie seit rund vier Jahren zahlreiche Kunden, kümmern sich um die Bereiche IT sowie Marketing und bilden sich aktuell zum Certified Financial Planner weiter: Wie kriegen Sie das alles unter einen Hut? Alexandra Huhle: Generell ist es mein Antrieb, gezielt und mit viel Energie zu arbeiten bzw. Projekte anzugehen. Hierzu braucht es Leidenschaft und ein perfektes Zeitmanagement. Das Wich- tigste ist allerdings: Mir macht das alles sehr viel Spaß! Zum Wohle des Kunden können und müssen wir als Finanzdienstleister jeden Tag dazuler- nen. Stetige Weiterbildung ist mir da- her sehr wichtig. Die wichtigste Rolle in meinem Leben spielen jedoch meine beiden Töchter und unser Hund. : Besonderen Fokus legen Sie auf die Finanzberatung für Frauen: Wie kam es dazu? Huhle: Das liegt daran, dass sich noch immer zu wenige Frauen mit den eigenen Finanzen beschäf- tigen. Das möchte ich ändern. So ist es „unter Frauen“ vielfach einfacher, sich über dieses Thema zu unterhalten. Es wird of- fener und direkter gesprochen. Niemand hat Angst, vermeint- lich blöde Fragen zu stellen oder seine Bedenken über fehlen- des Finanzwissen zu zeigen. Um die Unsicherheit zu nehmen, leiste ich bspw. sehr viel Aufklärungsarbeit in Sachen Börse, Aktien, Finanzüberblick etc. und erkläre, dass die Finanzwelt kein Hexenwerk ist. : Aber damit verdienen Sie ja noch kein Geld? Huhle: (lacht) Das hat neulich eine Kundin auch zu mir ge- sagt. Ich verkaufe jedoch keine Produkte, sondern biete eine ganzheitliche strategische Finanz- und Altersvorsorgeplanung. Alexandra Huhle, Geschäftsführerin des Finanzberatungshauses Müller & Veith Investment GmbH in Wiehl bei Köln, vereint mehrere Berufe gleichzeitig: Als studierte Finanzökonomin (EBS) und zertifizierte Hausverwalterin kümmert sie sich um die Bereiche IT, Marketing und Immobilienverwaltung im Unternehmen. Die große Leidenschaft der 38-Jährigen liegt jedoch in der Kundenberatung. Stillstand ist Rückschritt – so das Motto der dynamischen Beraterin, für die lebenslanges Lernen sehr wichtig ist. Zunächst geht es darum, Struktur in all die Finanzangelegenheiten zu bringen, Know-how und Vertrauen aufzubauen. Im Anschluss besprechen bzw. verbes- sern wir die Vermögenssituation. Wir beraten partnerschaftlich, transparent und persönlich. Hierbei profitieren un- sere Kunden von einem umfassenden Netzwerk – auch rund um die Themen Immobilien oder Versicherungen sind wir bestens aufgestellt. : Sie begeistern sich für Tech- nik: Wie wichtig ist das Thema Digita- lisierung bei der Beratung? Huhle: Digitale Tools nehmen bereits seit einiger Zeit einen großen Stellen- wert bei uns ein. Rund zwei Drittel un- serer Kunden beraten wir inzwischen mittels Telefon, Mail und Zoom. Über Online-Events lässt sich zudem Wis- senstransfer mit Spaß verbinden: Unser Format „Rotwein und Rendite“ – und der vorab gesendete Wein – hat unse- re Kunden sehr überzeugt und wird eine Fortsetzung finden. Daneben setzen wir digitale Hilfen natürlich auch für die Planung und Administra- tion ein. Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten. : Wie schwierig ist es eigentlich, sich als Frau in der männerdominierten Finanzwelt durchzusetzen? Huhle: Natürlich gab es anfangs z. B. bei Fachmessen die üb- lichen Vorurteile oder dummen Sprüche von einzelnen Herren. Man darf sich da einfach nicht beirren lassen und muss mutig Vollgas geben. Schlussendlich zählt nur die Leistung. Und über die entscheidet einzig und alleine der Kunde. Generell würde ich es begrüßen, wenn sich mehr junge Frauen für diesen tol- len Beruf begeistern könnten. Genug Beratungsbedarf gibt es. Und erstklassige Unterstützung erhalten interessierte Berate- rinnen z. B. von den Fondsfrauen (https://fondsfrauen.de/ ). << © vectorpouch - stock.adobe.com / Heike Moellers

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