insider 01/2021 online
8 schen Privathaushalte im Jahr 2020 um 393 Mrd. auf voraussichtlich 7,1 Bio. Euro gewachsen. Das ist ein Anstieg um 5,9 Prozent und neuer Rekord. Grund für den außerordentlichen Vermögens- zuwachs sei eine historisch hohe Spar- quote von 16 Prozent. Hinzu bringen der Wegfall des Solidaritätszuschlags oder andere staatliche Förderungen weitere liquide Mittel in die Haushalte. War das Jahr 2020 im LV-Neugeschäft wegen der neuartigen Corona-Situation und der Sorge vor den möglichen Folgen noch rückläufig, erwartet der GDV für 2021 eine Besserung an dieser Stelle. Und ansonsten? Entschleunigung und „zu Hause bleiben“ lauten weiterhin die Ratschläge, um Ansteckungen zu ver- meiden, Covid-19-Fälle zu reduzieren und überfüllte Krankenhäuser zu ver- hindern – bis dann endlich die Corona- Schutzimpfung flächendeckend greift. Tradierte Gepflogenheiten und lang- jährig bewährte Arbeitsabläufe sind weiterhin obsolet. Auch für die Versi- cherungswirtschaft sind Homeoffice und das Nutzen digitaler Möglichkeiten angesagt, um Versicherte sowie Mak- ler zu unterstützen oder um neue Pro- dukte und Prozesse anzustoßen. Kurz- um: Nicht nur Maklerunternehmen und Pools agieren hybrid, auch die Versi- cherungswirtschaft vereint inzwischen mehr denn je IT und Fachkompetenz. Bleibt die Frage, in welchem Umfang die Versicherer das Thema Digitalisie- rung angehen und wie sie diesbezüg- lich die Marktentwicklung einschätzen. Wie kann der Vertrieb in Sachen Di- gitalisierung gestärkt werden? Wel- che Produkte sind 2021 angesagt? Im Rahmen des aktuellen -Talks diskutierte Gastgeber Rolf Schünemann mit ausgewiesenen Versicherungsex- perten über die Entwicklung der Versi- cherungswirtschaft und über neue Ten- denzen in der Produktlandschaft. Rolf Schünemann: Das neue Jahr ist di- rekt mit dem Shutdown gestartet. Das Thema Corona bestimmt weiterhin Be- rufs- und Privatleben. Worin liegen Ihrer Meinung nach die größten Herausforde- rungen sowie Chancen für Vermittler in den kommenden Monaten? Andreas Politycki: Gerade jetzt ist Beständigkeit wichtig. Daher hält die NÜRNBERGER an ihrem bewährten Tandem-Modell der Vor-Ort-Betreuung fest. Jedem aktiven Makler/Mehrfach- agenten stehen weiterhin zwei Mak- lerbetreuer zur Seite – spezialisiert auf Personen- und Schadenversicherung. Jedoch verändern sich Kunden- und Kaufverhalten. Erfolg werden künftig nur die haben, die zweigleisig vorgehen: persönlich beraten und digital kommu- nizieren. Daher investieren wir intensiv in digitale Vertriebsunterstützung. Torsten Uhlig: Der Druck auch auf den Vertrieb, sich digital aufzustellen, hat sich durch die aktuelle Situation für alle Marktteilnehmer deutlich erhöht. Die Versicherungsmakler sind als kompe- tente Berater und Kommunikatoren jetzt besonders gefordert. Als Küm- merer und Krisenmanager – auch mit digitalen Beratungsangeboten. Ist man in Krisenzeiten für seine Kunden da, bleibt das in Erinnerung. Dabei muss man sich bewusst sein: Die persönli- che Beziehung und Beratung bleibt ein wichtiger Erfolgsaspekt. Von SIGNAL IDUNA werden den Vertriebspartnern wirksame digitale Werkzeuge an die Hand zu gegeben. Das sind zum Bei- spiel Online-Abschlüsse, digitale Kom- munikations- und Beratungstools und die Ausweitung der E-Signaturen. Rainer Gebhart: Ich bin auch der Mei- nung, dass das Thema Digitalisierung weiter an Bedeutung zunehmen wird. Die Corona-Krise wirkt mit ihren Kon- taktverboten und Ausgangsbeschrän- kungen wie ein Beschleuniger für eine Die Teilnehmerrunde: Rainer Gebhart, Vertriebsvorstand der WWK Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit und der WWK Allgemeine Versicherung AG; Andreas Politycki, Vertriebsvorstand der NÜRNBERGER Versicherung; Stefanie Schlick, Vorstand der Dialog Versicherung AG und der Dialog Lebensversicherungs-AG; Rolf Schünemann, Vorstandsvorsitzender der BCA AG; Torsten Uhlig, Vertriebsvorstand der SIGNAL IDUNA Gruppe INSIDER-TALK © CrazyCloud - stock.adobe.com
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