1 6 KAPITALANLAGEN Baufinanzierung ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK Laut New Yorker Maklern belebt sich der Immobilienmarkt nach einem „anstrengenden“ Jahr 2023 wieder. Auch suchten derzeit viele Deutsche, etwa Mittelständler, Banker, junge Gründer und Sportmanager, dort Wohnungen. Nun – in die Breite werden die Nachfragen in der Stadt, die Udo Jürgens besang, nicht gehen. Aber auch der hiesige Markt zeigt wieder Bewegung. Nach dem heftigen Einbruch der Immobilienkredite 2023 wird 2024 als Jahr der Konsolidierung oder gar Belebung gehandelt. Was sagen die Baufinanzierer? Die HYPOFACT AG beobachtet eine Konsolidierungsphase: „Wir haben das Niveau erreicht, wo es irgendwie weitergeht. Ein Aufschwung ist das aber bei Weitem noch nicht“, beschreibt Rico Schäfer, Vorstand der HYPOFACT AG, die Lage. Erfreulich sei aber, dass offensichtlich das Vertrauen sowohl bei Kunden als auch bei Banken zurückkehre. Dies führe zusammen mit der Stabilisierung im Zins- und Inflationsbereich dazu, dass man wieder mehr Anfragen und auch mehr Interessenten für ein Immobilieninvestment verzeichne. Laut ING erholt sich der Markt seit Ende 2023 etwas. Die Stimmung habe sich gebessert und die Immobiliennachfrage sei wieder etwas angestiegen. Diese Entwicklung habe sich in diesem Jahr fortgesetzt. Anscheinend habe der Markt mögliche, für den Sommer erwartete Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) bereits eingepreist. Ob es sich bei der positiven Marktentwicklung nur um eine erste Belebung oder gar um eine Trendwende handle, bleibe aber abzuwarten, besonders wegen der unverändert großen Fragezeichen bei Energiepreisen und Baukosten sowie den Unsicherheiten bei Fördermitteln. „Der Markt ist weiterhin sehr volatil, sodass eine finale Bewertung der aktuellen Marktzeichen erst in den nächsten Monaten seriös möglich sein wird“, sagt Thomas Hein, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING Deutschland. Ob die EZB den Leitzins im Sommer tatsächlich senkt, ist ungewiss. Die Zukunft ist ungewiss Hein und Schäfer sind sich einig, dass man derzeit nur schwer in die Zukunft schauen kann. „Bei der Frage der Zinsentwicklung in den kommenden Monaten befinden wir uns im Bereich des ‚Glücksspiels‘“, so Schäfer. Wer auf fallende Zinsen spekuliere, könne ein variables Darlehen aufnehmen und sich später die dann niedrigeren Zinsen langfristig sichern. Dies sei einfacher, wenn ein Haushalt durch die Immobilienfinanzierung nicht an seine Grenzen komme. Würden nämlich dann die Zinsen wider Erwarten steigen, könne der Kunde leicht in Not geraten. Grundsätzlich sei eine lange Zinsbindung von Vorteil, um sich langfristig abzusichern. „Für die Beratung sind diese Zeiten nicht ganz einfach“, bekräftigt Hein. Denn bei der Zinsbindung wollten sich Kunden vielleicht nicht ganz so langfristig festlegen oder sich aber nach dem Motto „sicher ist sicher“ die aktuell leicht gesunkenen Zinsen für länger sichern. Umso wichtiger sei es – gerade auch mit Blick auf die Immobilienpreise – die individuellen Bedürfnisse und Verhältnisse jedes Kunden ganz genau zu analysieren: Wie viel Immobilie kann ich mir leisten? Wie viel Flexibilität in der Finanzierung brauche ich? Und vielleicht auch: Muss es gleich ein Neubau sein oder ist die Sanierung
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