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2 6 KAPITALANLAGEN © xyz+ – stock.adobe.com In der Summe ist Selektivität bei europäischen Aktien das Maß der Dinge. Substanzwerte sind mehr denn je einen Blick wert, zumal im zweiten Halbjahr die Zeiten am Aktienmarkt rauer werden dürften und defensivere Titel gefragt sein sollten. Defensive Aktien sind Aktien von Unternehmen, die sich in der Regel stabil verhalten: auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Sie gehören meist zu Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung von Verbrauchern nachgefragt werden. Solche Unternehmen zeichnen sich oft durch überdurchschnittlich hohe Dividendenrenditen aus. Und damit wären wir bei einem Thema, dessen sich Anleger nicht nur in guten, sondern gerade auch volatilen/ schwächeren Börsenphasen annehmen sollten. Punkten mit Dividendenrendite „Dividendenaktien sind v. a. für zwei Anlegergruppen interessant. Zunächst bieten sie sich für all jene Investoren an, die regelmäßige Einkünfte aus ihren Vermögensanlagen erwirtschaften und dennoch an den Chancen, die Aktien bieten, teilhaben wollen. Dann aber sind Investments in Dividendenaktien auch unter dem Aspekt des Risikomanagements eine Überlegung wert. Denn Dividendenaktien können in vielen Aktienportfolios zur Diversifizierung und dadurch zu einem geringeren Gesamtrisiko im Portfolio beitragen“, sagte Prof. Dr. Jan Viebig, Chief Investment Officer der ODDO BHF SE, in einem aktuellen Marktkommentar. Ja, insb. wenn es an den Börsen unruhiger und holpriger zugeht, sind sichere Einkommensströme lukrativ. Ist die Dividendenhöhe allein das ausschlaggebende Kriterium? Nein, das wäre tatsächlich zu kurz gesprungen. Neben der Ausschüttungshöhe gilt es auch weitere Parameter einzubeziehen. So etwa die Dividendenrendite, also die Höhe der Gewinnausschüttungen in Relation zum Aktienkurs. Denn im Vergleich mit anderen Aktien weisen Dividendentitel im Schnitt eine geringere Volatilität auf. Experten weisen in diesem Zusammenhang auf sog. „Dividenden-Aristokraten“ hin: Qualitätsaktien, die es trotz widriger Bedingungen schaffen, die Ausschüttungen konstant zu halten oder sogar zu erhöhen. Trotz mancher Fallstricke bleiben Dividenden ein Thema der Stunde, gerade auch mit Blick nach vorne und dem Ungewissen in der zweiten Jahreshälfte. Axel Brosey, Senior Fund Manager und Managing Director der LAIQON AG, fasst es folgendermaßen zusammen: „Dividendenorientierte Anleger können unserer Ansicht nach in der aktuellen Lage relativ ruhig schlafen. Bei dividendenorientierten Unternehmen, insb. bei den defensiveren Titeln sowie bei Qualitätstiteln, ist eine solide Entwicklung zu erwarten.“ Ein Dauerbrenner und für die Asset-Allokation von Bedeutung ist die Inflationsentwicklung. Glücklicherweise gehören die Höchststände der Vergangenheit an, jedoch ist das Gespenst der Preissteigerungen noch nicht komplett Tabelle 2: Wissenswertes zum Thema Dividenden in DAX, MDAX und SDAX 13 Firmen heben die Dividende prozentual zweistellig an, sechs sogar um mehr als 30 % – angeführt von der Porsche AG (+129 %), der Commerzbank (+75 %) und der Deutschen Bank (+50 %). Ein Drittel der DAX-Dividendensumme entfällt auf die sieben Auto-Werte (17,3 Mrd. Euro), weitere knapp 20 % auf die fünf Finanztitel. Die MDAX-Dividendensumme ist mit 5,7 Mrd. Euro rund 13 % niedriger als im Vorjahr – ein neuer Tiefstwert seit der Verkleinerung des Index auf 50 Aktien im Herbst 2021. Die Dividendensumme im SDAX steigt um fast 50 % auf einen neuen Rekord von 3,8 Mrd. Euro – angetrieben von der DWS Group, die bedingt durch eine Sonderdividende dreimal mehr auszahlt als im Vorjahr (+800 Mio. Euro). Quelle: Dividendenstudie Deutschland 2024, Abruf am 5. Mai 2024

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