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VERSICHERUNGEN 4 4 © Orlando Florin Rosu – stock.adobe.com Bei der Absicherung sowohl gegen Berufsunfähigkeit (BU) als auch gegen Unfallfolgen zeigen sich am Markt bedenkliche Tendenzen, die verschiedene Ursachen haben. Kann die Branche gegensteuern? Laut Alte Leipziger Lebensversicherung verdichtete sich der BU-Markt in den letzten Jahren stark. Bedingungen würden sich immer mehr angleichen und Produktinnovationen schnell kopiert. In diesem engen Wettbewerb wollten sich BU-Anbieter immer wieder über besonders niedrige Prämien oder stark vereinfachte Gesundheitsprüfungen absetzen. „Diese Entwicklung sehen wir äußerst kritisch. Denn neben dem Preis und dem Bedingungswerk zeichnet sich ein hochwertiger BU-Schutz durch professionelle Risiko- und Leistungsprüfung sowie eine hohe Beitragsstabilität aus“, erläutert Jens Oliver Martin, Leiter Produktmanagement bei der Alte Leipziger Lebensversicherung a. G. Vermittler sollten ihren Kunden bewusst machen, dass das Kollektiv die Risiken des Einzelnen trage. Kalkulierten Versicherer die Risiken ihrer BU-Kunden falsch und setzten die Prämien zu niedrig an, bestehe die Gefahr, dass versprochene Leistungen nicht erbracht werden könnten oder dass die Kunden irgendwann höhere Beiträge zahlen müssten, denn BU-Verträge liefen oft über viele Jahrzehnte. Auch laut InterRisk hat der BU-Markt bei der preislichen Positionierung „an Fahrt aufgenommen“, gerade nach der Umstellung auf den neuen Rechnungszins und die neuen Invalidisierungstafeln. Es seien nicht nur vermehrt Tarife neu kalkuliert worden, sondern v. a. massenhaft Berufe in günstigere Berufsgruppen verschoben worden. Trotz der medialen Aufmerksamkeit für die Themen „konkrete Verweisung“ und „vollständiger Verzicht auf die Prüfung einer Umorganisation des Betriebs bei allen Selbstständigen“ lägen wesentliche Produktneuerungen schon einige Zeit zurück. Das Versorgungsniveau insgesamt verbessere sich nur zaghaft, jedoch steige die Nachfrage nach betrieblichen Vorsorgemodellen bis zur Hinterbliebenenversorgung ganzer Belegschaften. Aktuelle Ideen für die BU Hat die Branche neue Impulse? InterRisk sieht einen der Hauptgründe, warum nach einem BU-Antrag nicht geleistet werde, marktweit darin, dass Anspruchsteller irgendwann die benötigten Informationen und Unterlagen nicht mehr lieferten. Dies sei nachvollziehbar, da Betroffene ganz andere Sorgen und Herausforderungen hätten. Daher habe InterRisk schon in den Bedingungen geregelt, was man vom Anspruchsteller benötige. Darauf habe er einen Rechtsanspruch. „Dies bedeutet, dass wir im Leistungsfall auch nur diese Informationen und Unterlagen einfordern dürfen und sich daraus keine gefühlte ‚SalamiTaktik‘ ergeben kann; dies ist sowohl für Kunden als auch für Vermittler ein eindeutiger Vorteil!“, unterstreicht Marcus Stephan, Vorstand Vertrieb und Marketing der InterRisk Versicherungen. InterRisk habe sich 2023 und im ersten Quartal 2024 stärker als der Markt entwickelt. Die Allianz Lebensversicherung habe zum Januar 2024 ihr Angebot zur Arbeitskraftsicherung neu strukturiert. Bei den BU-Versicherungen gebe es den neuen Tarif „BU Komfort“ für Kunden, die ihre Arbeitskraft ohne temporäre „Leistungen wegen Krankschreibung“ und ohne „Leistungen wegen Krebs“ absichern wollten; „BU Premium“ schließe diese Leistungen ein. Ansonsten seien die beiden Tarife nahezu identisch. „Komfort“ biete eine hochwertige Arbeitskraftsicherung zu einem günstigeren Preis und RISIKO!

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