24 KAPITALANLAGEN Bausparen GEFRAGT! VOR ALLEM ALS „ENERGIESPARVERTRAG“! Bausparen ist wieder stärker im Bewusstsein der Menschen verankert. Eine Umfrage bei ausgewählten Bausparkassen zeigt es deutlich: Seit Juli 2022 und dem damit verbundenen Beginn der Zinserhöhungen durch die EZB ist Bausparen wieder gefragt. Neben der konkreten Zinsabsicherung von neuen und bestehenden Baufinanzierungen werden seither auch Vorsorgeverträge stark nachgefragt. Damit gehört das Bausparen sicherlich zu den Gewinnern der Zinswende. Das Neugeschäft mit Bausparverträgen verzeichnete in den letzten beiden Jahren einen guten Zuspruch bei Neuabschlüssen. So verzeichneten die privaten Bausparkassen im Jahr 2022 gegenüber 2021 ein Plus von 15 Prozent bei den Neuverträgen (insg. 895.000 Verträge) und sogar von 47 Prozent beim Volumen (insg. 59,4 Mrd. Euro). Im Jahr 2023 soll das Neugeschäft sowohl bei der Anzahl der Verträge als auch bei der Bausparsumme nochmals um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Auslöser war die Zinswende. Nachdem sich der Markt wieder beruhigt hat, wird für 2024 mit einer Seitwärtsbewegung des Neugeschäfts gerechnet, obwohl die Nachfrage nach Finanzierungen für energetische Sanierungen gut ist. Auch wenn der Sanierungszwang für alte Heizungen vorerst vom Tisch ist, sehen die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung vor, bis 2045 klimaneutral zu werden und bis dahin keine fossilen (nicht erneuerbaren) Energieträger mehr zu nutzen. „Zusätzlich werden die Kosten für fossile Brennstoffe (Öl und Gas) in den nächsten Jahren deutlich steigen. Daher sollte jeder Hausbesitzer die Entscheidung nicht zu lange aufschieben, wann er auf erneuerbare Energie umsteigt und welche Heiztechnologie am besten zu seiner Immobilie passt, um zukünftig den Energieverbrauch zu senken. Wer also in Ruhe entscheiden möchte, welche Heiztechnologie am besten für das Eigenheim passt und gleichzeitig für die neue Heizung vorsorgen möchte, für den ist ein Bausparvertrag mit allen seinen Vorteilen die richtige Lösung. Diese noch einmal zusammengefasst: langfristige Sicherung niedriger Zinsen, Vorsorge für erforderliche Investitionen und Nutzung der staatlichen Förderung“, so Stephan Buschek, Vorstand der Alte Leipziger Bauspar AG. Aus diesem Grund, so Buschek, würden Bausparverträge immer häufiger für energetische Sanierungen in Anspruch genommen. Thorsten Söhner, Leiter Maklervertrieb der Bausparkasse Mainz AG, erklärt zudem: „Energetische Maßnahmen erhöhen den Immobilienwert und den Wohnkomfort und sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen und entsprechend vorzusorgen. Natürlich macht es hier Sinn, mit einem Bausparvertrag zu arbeiten, da man sich so die niedrigen Zinsen sichern kann und für die Zukunft vorbereitet ist.“ Bleibt also die Frage, ob Bausparverträge in Zukunft verstärkt für energetische Sanierungen genutzt werden. Oder eher nicht, da die Sanierungspflichten in der EU vorerst wieder „in der Schublade verschwunden“ sind? Für die SIGNAL IDUNA Bauspar AG sind die gesetzlichen Anforderungen aus dem Klimaschutz nur eine Seite der Medaille. „Die andere Seite betrifft die gestiegenen Kosten für fossile Energieträger. Wir gehen in der SIGNAL IDUNA Bauspar AG davon aus, dass sich die energetische Sanierung in den kommenden Jahren zu einem festen Bestandteil der bausparfinanzierten Nachfrage bei Immobilieneigentümern entwickelt“, heißt es hierzu aus dem Hause SIGNAL IDUNA. Für Söhner hängt die Antwort auf diese Frage von verschiedenen Faktoren ab: „Die Politik muss Anreize und Förderungsprogramme für energetische Sanierungen schaffen. Sanierungspflichten in der EU können natürlich die Dynamik deutlich beeinflussen. Dann hängt es auch von der Entwicklung der Zinsen ab und wie stark das Bewusstsein für unser Klima und die Umwelt ist.“ Und aus dem Hause der Wüstenrot & Württembergische AG heißt es hierzu: „Wir stellen fest, dass Bausparmittel immer stärker für Modernisierungen – insbesondere für energetische Maßnahmen – eingesetzt werden. 6,5 Mio. Haushalte planen in den nächsten fünf Jahren konkrete energetische Ertüchtigungen oder Investitionen in erneuerbare Energien (Quelle: Sirius Campus). Diese müssen finanziert werden, das Bausparen ist hier ein sehr intelligenter Weg. Hinzu kommt, dass aufgrund der steigenden CO2-Abgaben die Energiepreise zukünftig wieder steigen werden. Umso mehr werden die Eigentümer investieren. Zum einen, um die Energiekosten zu reduzieren, und zum andern, um auch den Wert ihrer Immobilie zu erhalten und steigern.“ © terovesalainen – stock.adobe.com
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