BCA_insider_01_2024

VERSICHERUNGEN 34 : Und welche Zukunftspotenziale werden in diesem Zusammenhang von VOLKSWOHL BUND und ALH Gruppe für Versicherer und Makler gesehen? Markus Wolf: Besonders viel Zukunftspotenzial sehen wir bei Digitalisierung und KI. Beratungs-, Antrags- und Verwaltungsprozesse können dadurch verschlankt und beschleunigt werden. Das ist entscheidend, denn Prozesse sind heute das A und O im Vertrieb. Für uns spielt aktuell die Schnittstellenfähigkeit eine wichtige Rolle: Indem wir unsere digitalen Plattformen anschlussfähiger für Drittsysteme machen, können Vermittler mit ihren eigenen Systemen daran „andocken“ und sämtliche Kundendaten abbilden. Ebenso bietet KI viel ungenutztes Potenzial, vor allem bei der Dunkelverarbeitung. Bevor wir neue Technologien einsetzen, erfolgt jedoch eine gründliche Prüfung. Schließlich müssen wir hochsensible Kundendaten schützen. Robin Henning: Da schließen wir uns gerne an. Auch wir sehen beim Thema KI ein sehr großes Potenzial, interne Abläufe und Prozesse zu optimieren. Hier gibt es schon einige Pilotprojekte, die Einsatzmöglichkeiten von KI testen. Vertrieblich sehen wir nach wie vor großes Potenzial bei nachhaltigen Produkten, die sich mittlerweile durch alle Altersgruppen ziehen. Wir möchten den Maklern mit unseren Produkten und unserer Vertriebsunterstützung das passende Werkzeug liefern, um diese Kundengruppe zu erschließen und sie mit erstklassigen Produktlösungen zu versorgen. Hierbei hat das vergangene Jahr gezeigt, dass das Thema Altersvorsorge in der Bevölkerung angekommen ist. Wir konnten als VOLKSWOHL BUND trotz weltwirtschaftlicher Herausforderungen – Stichwort Inflation – und weiterer Unsicherheiten ein äußerst erfolgreiches Jahr verzeichnen. : Herr Gräfer, warum werden Vorsorgeprodukte Ihrer Meinung nach weiterhin einen hohen Stellenwert bei den Bundesbürgern einnehmen? Martin Gräfer: Da lohnt ein Blick auf die Zahlen: Im Jahr 2024 müssen wir Steuerzahler rund 110 Mrd. Euro in die Rentenkasse einzahlen. Die Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern reichen nicht mehr aus, um das Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung zu halten. Im Jahr 2050 werden nur noch 1,13 Beitragszahler die Rente eines Rentners finanzieren. Fazit: Das System der gesetzlichen Rentenversicherung ist nicht mehr zukunftssicher. Wer nicht vorsorgt, landet fast zwangsläufig in der Altersarmut. Hinzu kommt, dass bis 2036 rund 13 Mio. Babyboomer in Rente gehen, rund 70 Prozent davon voraussichtlich sogar vorzeitig – aus Beitragszahlern werden Rentenempfänger. Private oder betriebliche Altersvorsorge ist daher mehr denn je ein Muss. Und Fondspolicen bieten dabei viele Chancen. : Welche Vorteile bieten Fondspolicen gegenüber klassischen Rentenversicherungen oder reinen Fondssparplänen? Henning: Fondspolicen bieten dem Kunden die Kombination aus Renditechancen und der Absicherung biometrischer Risiken. Langfristig zeigt sich, dass die Investition in Fonds eine gute Idee ist, um die Inflation zu schlagen oder, anders gesagt, einen reellen Anlageerfolg zu erzielen. Und im Gegensatz zu einem reinen Fondssparplan garantieren wir dem Kunden eine lebenslange Rentenzahlung. Wolf: Apropos lebenslange Rentenzahlung: Oft heißt es, dass reine Fondssparpläne geringere Kosten und höhere Erträge bieten als Fondspolicen. Hier wird ein zentraler Aspekt der Altersvorsorge außer Acht gelassen: Niemand weiß, wie lange man lebt. Studien zeigen, dass Menschen in der Regel älter werden, als sie erwarten. Dann ist das Ersparte möglicherweise aufgebraucht. Dieses Risiko kann nur der Versicherungsmantel abdecken. Zudem gibt es Fondspolicen heute auch als Nettotarife (NAV-Modell): Dabei wird die Bestandsprovision aus dem aktuellen Fondsguthaben finanziert und ist auch von dessen Höhe abhängig. So sind die Kosten transparenter und die Beiträge der Kunden sind von Beginn an zu 100 Prozent in die gewählten Fonds investiert. Arndt: Ergänzend stehen und fallen die Chancen auf höhere Renditen – und damit auf höhere Ablaufleistungen und Renten – mit der richtigen Fondsauswahl und der Maßnahme, die Kosten auf Ebene der Fonds und des Versicherungsvertrages möglichst gering zu halten. Denn geringe Vertragskosten, gepaart mit den Steuervorteilen einer Lebensversicherung, lassen Fondspolicen dann auch besser als ein Fondssparplan abschneiden. Zusätzliche steuerliche Vorteile beim Vererben und Verschenken sorgen übrigens für noch mehr Argumente. Und auch der von Herrn Wolf bereits angesprochene Vorteil der Nettotarife ist wesentlich. : Inwieweit gewinnen Nettotarife bei fondsgebundenen Produktlösungen denn an Bedeutung, Herr Arndt? Arndt: Die Kunden von heute und morgen erwarten von ihrer Versicherung und Altersvorsorge das, was Jens Arndt ist seit November 2019 Vorstandsvorsitzender der myLife Lebensversicherung AG. Zuvor war der studierte Betriebswirt in leitenden Funktionen bei Lebensversicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen, u. a. bei MLP Finanzdienstleistungen AG, Deutsche Bank AG sowie innerhalb der ZURICH Gruppe Deutschland. Talk

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