2 5 K A P I T A L A N L A G E N © Mediaparts – stock.adobe.com, Foto Thomas Hein: © Roosenphotography Hein: Ja. Der deutliche Rückgang an Baugenehmigungen zeigt: Neubauten haben nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Baukosten und der daraus resultierenden Unsicherheit an Schlagkraft verloren. Gleichzeitig rücken die Bestandsimmobilien in den Fokus. Hier sind die steigenden Energiekosten der Treiber. Wer eine Bestandsimmobilie kauft oder besitzt, will oder muss diese energetisch sanieren – nicht zuletzt, um die Nebenkosten zu reduzieren. Die künftigen gesetzlichen Vorgaben forcieren das noch. : Welche Lösungen bietet Ihre Bank in diesem Zusammenhang an? Hein: Wir haben im letzten Jahr die Baufinanzierung Green auf den Markt gebracht. Das Produkt unterstützt den Bau oder Kauf einer Immobilie mit der Energieeffizienzklasse A oder A+ mit einem Zinsrabatt von 0,10 Prozent. Gerade erst haben wir nachgelegt und eine erste – übrigens sehr erfolgreiche – Produktvariante für ein bestehendes ING-Modernisierungsdarlehen eingeführt, das schon ab 30.000 Euro und für die ersten zwölf Monate ohne Bereitstellungszins erhältlich ist. Und weiter geht’s: Im Mai 2023 haben wir den Roll-out eines ModernisierungsChecks über alle Vertriebskanäle lanciert – inklusive einer energetischen Schulungsreihe der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Parallel dazu denken wir mit Hochdruck über weitere Produkte und Services nach, mit denen wir Antworten auf die aktuellen Fragen rund um die energieeffiziente Gestaltung und Finanzierung einer Immobilie geben können. : Inwieweit verändert sich in diesem Zusammenhang auch die Rolle des Vermittlers? Sollte der Berater die Themen Modernisierung und Nachhaltigkeit stärker berücksichtigen? Hein: Je mehr das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnt, desto stärker ist man als Beraterin oder Berater gefragt. Es ist daher wichtig, dass sie in das Kundengespräch viel Fachwissen einbringen. Nur so lässt sich heute eine qualifizierte Beratung sicherstellen. Die willkommenen Nebeneffekte: Wer gut berät, wird weiterempfohlen, wer energetisches Know-how hat, findet neue Ansprechpunkte für seinen Bestand, generiert Geschäft und ist dann auch für die Prolongation schneller im Gespräch. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Präsenz in den sozialen Medien. Nur so können die Vermittler mit ihrem nachhaltigen Portfolio auch gefunden werden. : Wie können Vermittler unterstützt werden, die sich diesem Thema verstärkt widmen wollen? Hein: Die ING Deutschland bietet ihren angebundenen Vermittlerinnen und Vermittlern in der Phase des Wissensaufbaus tatkräftige Unterstützung – in unterschiedlichster Form. Dabei dreht sich vieles um den gerade ausgerollten Modernisierungs-Check, mit dem sie direkt im Gespräch eine anstehende Maßnahme planen und die Kosten- und Nutzenseite kalkulieren können. Hier begleiten wir mit einem speziell erarbeiteten Webinar, mit der erwähnten DGNB-Schulungsreihe und – ganz neu – auch mit einem Spezialisten Nachhaltigkeit, der unsere angebundenen Vermittlerinnen und Vermittlern mit Rat und Tat unterstützt. : Welche digitalen Lösungen werden von den Beratern in diesem Bereich besonders nachgefragt? Hein: Die Erfahrungen sind gerade erst am Anfang, aber wir können schon feststellen: Das Tool für den Modernisierungs-Check wird in der Beratung bereits nach wenigen Wochen sehr gut angenommen. Hier hat sich sicher auch bezahlt gemacht, dass wir unser Angebot von der ersten Idee bis zum finalen Tool gemeinsam mit der KfW Bankengruppe entwickelt und ganz genau auf unseren Bedarf in der Beratung abgestimmt haben. Auch die Erkenntnisse aus diversen Pilotphasen haben dafür gesorgt, dass am Ende ein optimales Produkt zum Einsatz kommt – und entsprechend gerne genutzt wird.
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