2 8 K A P I T A L A N L A G E N Geschäftsführer, Finanz-, Vermögens- und Unternehmensberater, Vermögensverwalter und CARAT-Partner: Frank Walter CARAT-PARTNER EXKLUSIV STRATEGISCHE VERMÖGENSALLOKATION IST ENTSCHEIDEND Unabhängigkeit in der Vermögensberatung, -verwaltung und -betreuung sind seit der Gründung im Jahr 1985 die zentralen Handlungskompetenzen der Erste Finanz- und Vermögensberater efv GmbH. Geschäftsführer Frank Walter, ehemaliger Mitbegründer der CARAT FONDS SERVICE AG, hat sich intensiv mit dem brisanten Thema Währungsreform auseinandergesetzt. Im insider-Interview spricht er darüber und welche strategischen Entscheidungen den Vermögenserhalt sichern können. : Wie kommt man als Vermögensverwalter dazu, sich mit dem Thema Währungsreform auseinanderzusetzen? Frank Walter: Die Beurteilung irrationaler Risiken bei der Kapitalanlage beschäftigte mich schon während des Studiums tatsächlich zum ersten Mal in der Familie: Mein Vater war 1971 einer der Geschädigten von Bernie Cornfields IOS-Skandal. Auch in meiner beruflichen Laufbahn wurde ich immer wieder mit Risiken konfrontiert, die sich mit den typischen Kriterien der modernen Portfoliotheorie nicht haben erfassen lassen. Ein Meilenstein meiner Risikoerfahrung holte mich um die Jahrtausendwende mit der Pleite Argentiniens ein, als ich die Berater-Kollegen in den Banken schwitzen sah, weil sie ihren Kunden die Wertlosigkeit von Staatspapieren erklären mussten. Das war tatsächlich die erste wirkliche „Währungsreform“-Erfahrung. Nun – und spätestens der Ausfall der sog. Garantie-Zertifikate der Lehman-Brothers-Bank 2008 dürften den meisten Lesern noch bekannt sein. Was als „BlackSwan-Ereignis“ bezeichnet werden kann, ist in den vergangenen 30 Jahren meiner Tätigkeit immer wieder aufgetreten. Dabei handelte es sich um vielerlei Ereignisse, die sich – wissenschaftlich ausgedrückt – am äußersten Rand der Sigma-Kurve befinden (=homöopathische Eintrittswahrscheinlichkeit, aber mit heftigsten Auswirkungen). : Was meinen Sie damit? Geben Sie doch einige Beispiele. Walter: Gerne: Wir alle können uns sicher noch an die Börsenschließung in Amerika in der Folge des 9/11-Ereignisses erinnern. Ein weiteres Beispiel ist der bislang größte Betrugsskandal des ehemaligen Nasdaq-Chefs Bernie Madoff. : Und wie ist dann die Beziehung zum Thema Währungsreform? Walter: Tatsächlich ist eine Währungsreform nicht wirklich ein schwarzer Schwan. Viele Anzeichen dafür waren in der Historie des Kapitalmarkts regelmäßig im Vorfeld vorhanden. Verschuldung der öffentlichen Hand, exorbitante Inflation, Wohlstandsverluste, überbordende Steuern, massiv ansteigende Staatsquote und vieles weitere mehr führen letztlich zu einem Vertrauensverlust der Menschen in ein Zahlungsinstrument, das weitläufig als Währung bezeichnet wird. : Wie sieht denn eine Wertpapierstrategie aus, die in so einem Fall Vermögenserhalt gewährleisten soll? Walter: Es handelt sich in der Basisstruktur der Vermögensverwaltungsstrategie um die vier typischen Elemente des Vermögenserhalts, die auch in der Vergangenheit in solchen Fällen funktioniert haben: Zunächst sind das Aktien(fonds) mit Unternehmen, die aufgrund eines ehernen Geschäftsmodells nur Kurs-, aber keine Untergangsrisiken haben, weiterhin Edelmetalle und mit deren Förderung, Verarbeitung oder Infrastruktur in Verbindung stehende Unternehmen, das dritte Segment sind Fremdwährungen, die keinen oder nur minimalen Tangens zum Euro haben und letztlich ein ausgewähltes Portfolio an liquiden „alternativen“ Anlageklassen-Fonds. Diese sind zum Start zu je 25 Prozent gewichtet. Wichtig ist zu verstehen, dass es sich keinesfalls um eine statische Allokation handelt:
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