V E R S I C H E R U N G E N 3 2 Wir merken es überall im Alltag: Fachkräfte und insgesamt Arbeitskräfte fehlen mittlerweile an allen Orten. Handwerkertermine sind schwierig zu bekommen, das Lieblingsrestaurant hat einen weiteren Ruhetag, die Kita läuft auf Sparflamme – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Und es wird noch schlimmer kommen. Denn die Generation der geburtenstarken Jahrgänge, die bisher immer für reichlich Arbeitskräfte gesorgt hat, geht in Rente und manche sogar etwas früher durch die abschlagsfreie „Rente mit 63“ ( jetzt für den Jahrgang 1959: 64 plus 2 Monate). Die Zahlen des statistischen Bundesamts vom 4. August 2022 sind unerbittlich: Bis 2036 werden 12,9 Mio. Erwerbspersonen die Regelaltersgrenze erreichen. Das entspricht knapp 30 Prozent der Erwerbspersonen, die im Bezugsjahr 2021 zur Verfügung standen. Gleichzeitig treten nun Altersgruppen ins Berufsleben ein bzw. sind schon erwerbstätig, die durchgehend kleiner sind als die Altersgruppen, die ausscheiden. Falls etwa alle unter 15- bis 25-Jährigen des Referenzjahres 2021 vollständig nach Abschluss ihrer Ausbildung erwerbstätig werden würden, so macht das gerade 8,4 Mio. Erwerbspersonen aus. Die Differenz zwischen Austritten und Eintritten in die Erwerbstätigkeit ist augenfällig. Und diese Entwicklung wird auch nicht durch wirtschaftlich schwächere Zeiten oder eine Rezession beeinträchtigt. Denn das kommende „Gap“ von ca. drei bis fünf Mio. an fehlenden Arbeitskräften ist so groß, dass es von der wirtschaftlichen Lage imWesentlichen unabhängig ist. Was heißt das für Berater? Aus meiner Sicht tun sich durch diese zwei Entwicklungen große Geschäftsfelder auf. Zum einen werden Arbeitgeber ihren Beschäftigten deutlich mehr bieten müssen, und dazu gehört auch die bAV, zum anderen haben die Babyboomer selbst Beratungsbedarf: Lebensversicherungen werden fällig, Sparbeiträge werden frei, Geschäftsführer wollen ihre Altersversorgung regeln. Die Betriebsrente boomt als Benefit Wir alle müssen umdenken. In Zeiten, als Arbeitskräfte üppig da waren, musste mit dem Arbeitgeber schon über die Umsetzung der Entgeltumwandlung diskutiert und um einen angemessenen Arbeitgeberzuschuss gekämpft werden. Das ist Schnee von gestern! Nun suchen Arbeitgeber – wie alle einschlägigen Untersuchungen zeigen – händeringend nach Möglichkeiten, um ihre Attraktivität am Arbeitsmarkt zu steigern: Betriebliche Vorsorgekonzept und die bAV stehen da ganz hoch in der Gunst der Die Boomer gehen in Rente: DOPPELTER BOOM FÜR DIE VORSORGE © WavebreakmediaMicro – stock.adobe.com
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