BCA insider 03/2023

3 7 V E R S I C H E R U N G E N dem Vertrieb speziell für KMU umfangreiche Bildungsmaßnahmen u. a. mit den Themen Haftung und Verwaltungsabläufe sowie praxisbezogenen Beratungsansätzen. Die Bayerische sieht in den Arbeitsmarktzahlen das entscheidende Argument pro bAV. „In der aktuellen Situation ist es schon schmeichelhaft, noch von Fachkräftemangel zu sprechen – tatsächlich ist es schon ein Arbeitskräftemangel insgesamt“, unterstreicht Ute Thoma, Leiterin des Geschäftsfelds Unternehmensvorsorgewelt. Alles, was dem Aufbau der Arbeitgebermarke nütze, sei vor allem für Mittelständler wichtig, dabei sei eine leistungsfähige bAV essenziell und helfe gerade ihnen, sich von anderen Unternehmen zu differenzieren. Dabei sei die bAV mit einer hohen Arbeitgeberbeteiligung eines der attraktivsten Benefits. bAV essenziell im War for Talents Der Wille der Arbeitgeber, ihre Attraktivität durch die bAV zu steigern, scheint vorhanden zu sein. Der VOLKSWOHL BUND beobachte insbesondere vermehrt das Angebot fixer Arbeitgeberbeiträge, die das Unternehmen um eine prozentuale Förderung auf den Entgeltumwandlungsbetrag ergänze. Solche Vereinbarungen steigerten die Effizienz und Attraktivität der bAV für die Arbeitnehmer enorm. Laut Stuttgarter wird entweder deutlich beim Arbeitgeberzuschuss aufgesattelt oder gleich eine arbeitgeberfinanzierte Versorgung (auch unter Einbeziehung der Förderung nach § 100 EStG) hinzugefügt, on top komme das Thema Nachhaltigkeit. Gerade junge Mitarbeiter legten immer mehr Wert auf betriebliche Zusatzleistungen, so die ALH. Auch die Arbeitskraftabsicherung sei hier sehr wichtig. In der bAV entfielen bis zu bestimmten Höchstgrenzen umfangreiche Gesundheitsfragen und ärztliche Untersuchungen zugunsten sogenannter Dienstobliegenheitserklärungen. Wenn ein Arbeitgeber das anbiete, werde er ebenfalls attraktiver. Auch die WWK sieht die arbeitgeberfinanzierte bAV im Aufwind. „Kann man die besten Leute langfristig binden, zahlt sich das aus!“, so Ruven Simon, Leiter bAV Vertrieb der WWK. Er zitiert eine aktuelle YouGov-Studie, nach der die bAV für mehr als 71 Prozent der befragten Arbeitnehmer wichtig sei, laut Willis Towers Watson ist sie für 52 Prozent die wichtigste Nebenleistung. Gottfried Baer, Geschäftsführer MehrWert GmbH, und Christian Willms, Vorstand ConceptIF Pensions AG und Deutsche Unterstützungskasse e. V., teilen die Sicht der Versicherer. Laut Baer spüren die Arbeitgeber, dass es nicht mehr reiche, nur die erzielte Sozialversicherungsersparnis weiterzugeben, und wollen ihre Arbeitgebermarke mit zusätzlichen Leistungen wie einer arbeitgeberfinanzierten bAV personalpolitisch strategisch nach vorne bringen. Willms glaubt, „dass der Durchdringungsgrad der bAV in kleineren und mittelständischen Unternehmen sich in den nächsten Jahren völlig unabhängig von Maßnahmen auf politischer Ebene dramatisch verbessern wird“. Seit Jahren übersteige nämlich die Nachfrage nach Arbeitskräften in vielen Branchen das Angebot teilweise drastisch – auf allen Ebenen, vom Sachbearbeiter bis zum Vorstandsmitglied. Als Reaktion darauf finanzierten bereits heute immer mehr Unternehmen eine Betriebsrente, um Personal zu gewinnen und zu binden. Diese Entwicklung werde sich verstärken. Laut vieler Studien hat eine arbeitgeberfinanzierte bAV oder ein erheblicher Zuschuss zur Entgeltumwandlung den besten Effekt für Personalgewinnung und -bindung. Direktversicherung und Unterstützungskasse führend Nicht nur für KMU, auch generell gilt die Direktversicherung als besonders relevant, gefolgt von der rückgedeckten Unterstützungskasse, gerade – so der VOLKSWOHL BUND – für unabhängige Vermittler. Für die Stuttgarter ist die Direktversicherung die „Grundversorgung“ der bAV: Sie sei einfach zu handhaben und erfordere als einziger Durchführungsweg keinen Zusatzbeitrag für den PensionsSicherungs-Verein. Die rückgedeckte Unterstützungskasse sei die „große Schwester“, bspw. für arbeitgeberfinanzierte Versorgung oder auch Abb. 1: Bestand an Verträgen der betrieblichen Altersversorgung (bAV)1 2022 2021 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2010 2005 2002 Direktversicherungen Rückdeckungsversicherungen Pensionskassen Pensionsfonds 8,80 1 vom GDV erfasste Verträge der Lebensversichere, der Pensionskassen und Pensionsfonds 16,57 Mio. Stück 16,45 Mio. Stück 16,38 Mio. Stück 16,25 Mio. Stück 16,10 Mio. Stück 15,78 Mio. Stück 15,44 Mio. Stück 15,30 Mio. Stück 13,21 Mio. Stück 10,87 Mio. Stück 8,10 Mio. Stück 3,66 3,51 8,69 3,63 3,57 8,57 3,58 3,53 8,49 3,52 3,68 8,37 3,52 3,69 8,11 3,47 3,71 7,89 3,34 3,74 7,74 3,28 3,75 6,75 2,76 3,38 5,85 2,27 2,67 5,83 1,80 0,60 0,56 0,60 0,32 0,53 0,47 0,49 0,52 0,56 0,08 0,02 0,45

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