BCA insider 03_2022
A N Z E I G E A D V E R T O R I A L 2 7 Jahren von zwei auf sechs Gigawatt jährlich verdreifachen. Bei den Solar- anlagen soll die Kapazität sogar von knapp 60 auf 215 Gigawatt erhöht werden. Bislang werden diese Am- bitionen noch vom regulatorischen und gesellschaftlichen Gegenwind gebremst. Deshalb, und das ist der zweite Punkt, strebt die Regierung an, die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und Kommunen sowie Städte an Wind- und Solarparkpro- jekten finanziell zu beteiligen, um so möglicherweise weitere Flächen für den Ausbau der Windkraft zu er- schließen. Und drittens wurde das Thema Photovoltaikanlagen auf den Dächern angegangen. Hier hat das Auslaufen der Einspeisevergütung zuletzt dazu geführt, dass viele private Bauherren viel weniger neue Solar- anlagen installiert haben. 1 : Wie schnell werden sich die im Osterpaket formulierten Ziele realisieren lassen? Bachmann: Man muss zwischen dem kurzfristig zyklischen Gegenwind und den strukturellen Hindernissen unter- scheiden. Für den zyklischen Gegen- wind sind die Kosten für Wind- und Solaranlagen verantwortlich, die über die gesamte Wertschöpfungskette im vergangenen Jahr stark gestiegen sind, etwa bei Polysilizium, Stahl oder bestimmten Seltenen Erden wie Neo- dymen. Es kam zu Projektverschie- bungen, weil die Betreiber nicht mehr die gleichen Renditen wie in den ver- gangenen fünf bis zehn Jahren erzie- len konnten. Strukturelle Hürden sind vor allem die schleppenden Geneh- migungsverfahren, die einschließlich des Entwicklungsprozesses bis zu sieben Jahre dauern können. Hier hat man sich auch auf europäischer Ebene zum Ziel gesetzt, das Verfahren auf ein Jahr zu verkürzen, indem man neue Mitarbeiter in Ämtern einstellt und das Zulassungsverfahren zen- tralisiert und verstärkt digitalisiert. Auch die Wertschöpfungsketten sind zum strukturellen Problem geworden. Daraus resultieren die Bestrebungen, mehr Vorleistungen wieder im ei- genen Land zu erbringen, um die Abhängigkeit von asiatischen Zwi- schenkomponenten zu verringern. Bei Windanlagen ist das schon ganz gut gelungen. Weitere strukturelle Schwachpunkte sind der Fachkräfte- mangel und nicht zu vergessen der mangelnde Netzzugang. Es hilft nicht, in großem Stil Wind- und Solarparks zu bauen, wenn wir den Strom nicht weitertransportieren können. Da brau- chen wir mehr Zugangspunkte, Hoch- spannungsleitungen und Speicher- lösungen im industriellen Maßstab. : Wo sehen Sie im Kampf gegen den Klimawandel derzeit An- lagechancen und Risiken? Bachmann: Nachdem im Jahr 2020 mit grünen Technologien gute Renditen erzielt werden konnten, kam es im vergangenen Jahr zu einer Korrektur. Das lag zum Teil an der Lieferketten- problematik, aber auch daran, dass die Erwartungen zu weit vorausgelaufen waren. Diese Korrektur haben wir als Einstiegschance genutzt und vor allem unsere Positionen entlang der Solar- Wertschöpfungskette aufgestockt. Dazu zählen Hersteller von Wechsel- richtern oder Solarglasproduzenten genauso wie Solarparkbetreiber, die über eine gute Auftragslage verfügen. Ausgeweitet haben wir unsere En- gagements auch im Bereich Energie effizienz von Gebäuden. Die EU-Initi- ative „Fit for 55“ hat sich ja zum Ziel gesetzt, den CO 2 -Ausstoß bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent zu reduzieren. 2 Dazu werden nicht nur Dämmstoffe benötigt, sondern auch moderne Haustechnik wie Wär- mepumpen oder Klimaanlagen. Anla- gen in diesen Bereichen können aber natürlich trotzdem Wertschwankun- gen unterliegen. 1 Quelle: https://www.pv-magazine.de/2022/03/29/eeg-osterpaket-bringt-keine-verbesserung-fuer-normale- photovoltaik-dachanlagen/ (Zugriff am: 26. April 2022) 2 Quelle: https://www.consilium.europa.eu/de/policies/green -deal/fit-for-55-the-eu-plan-for-a-green-transition/ (Zugriff am: 26. April 2022) Wichtige Hinweise DWS ist der Markenname, unter dem die DWS Group GmbH & Co. KGaA und ihre Tochtergesellschaften ihre Geschäfte betreiben. Die jeweils verantwortlichen rechtlichen Einheiten, die Produkte oder Dienstleistungen der DWS anbieten, werden in den einschlägigen Dokumenten ausgewiesen. Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung von DWS International GmbH wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertent- wicklung. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als nicht zutreffend oder nicht korrekt herausstellen können. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. DWS International GmbH. Stand 8. Juni 2022. Weitergehende Informationen finden Sie unter diesem QR-Code Tim Bachmann Fondsmanager des DWS Invest ESG Climate Tech DWS International GmbH Mainzer Landstr. 11–17 60329 Frankfurt am Main E-Mail: info@dws.com Telefon: +49 69 91012600
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