insider 01/22
© katrinbinner /2021 16 in ihrem Wesenskern einem Tech-Unternehmen entspricht, großes Potenzial. Marcel Oldenkott , Chief Executive Officer bei BIT Capital, bemerkt hierzu: „Wir gehen davon aus, dass 2035 bis zu 60 Prozent der Umsätze in der Finanzindustrie durch FinTechs erzielt werden. Die Auswirkungen der Pande- mie haben FinTechs endgültig auf die Überholspur gebracht. Die gesamte Wertschöpfungskette des Bankings wird global von technisch geprägten Lösungen herausgefordert. Wäh- rend Banken und Versicherungen ihren Kampf mit der Lega- cy-IT fortführen werden, wird das Vertrauen der Verbraucher in moderne FinTechs mehr und mehr wachsen. Diese Digi- talisierungswelle wird ebenfalls die Akzeptanz für Crypto- Assets weiter erhöhen.“ Zu den sogenannten Grundlagentechnologien zählt auch das weite Feld der künstlichen Intelligenz (KI), deren Einsatzbe- reich aktuell nur umrissen werden kann. Zu frisch, zu neuartig ist dieser Trend, der tradierte Strukturen aufbricht und mög- licherweise die Funktion Mensch/Berater nahezu oder ganz ersetzen kann. Sprachassistenzsysteme und sog. Chatbots sind mittlerweile für viele Mitmenschen schon ein Bestandteil des Alltags. Man greift auf diese Möglichkeiten zurück, ganz ohne Angst und wahrlich unkompliziert und rasend schnell. Die Bundesregierung hat sich schon Ende 2018 darauf ver- ständigt, dieser vielfältigen Thematik mehr Gehör zu schen- ken und die diversen Anwendungsmöglichkeiten von KI in allen Gesellschaftsbereichen zu fördern. Die weltweiten Umsätze im Bereich der KI steigen Jahr für Jahr. Insofern bieten sich mitunter ausgezeichnete Optionen für strategisch orientierte Investoren. Der Kerngedanke ist, grundsätzlich anhand von Algorithmen Entscheidungsstruk- turen des Menschen abzubilden und Entscheidungen zu tref- fen. In diesem Kontext der technologischen Weiterentwick- lung und der viele Lebensbereiche prägenden Digitalisierung sind ausgerechnet Daten einer der wertvollsten Rohstoffe der Zukunft. An digitalen Plattformen (Titel wie eben Alphabet, Amazon, Apple, Facebook oder Microsoft) kommt niemand mehr vorbei. Digitale Plattformen sind viel mehr als ein weite- rer Vertriebskanal, sie verändern die Wirtschaft grundlegend. Fundamentalanalysen, Expertise, Interdisziplinarität und Governance entscheidend Technologie ist raumfüllend. So erstaunt es kaum, dass viele Gesellschaften mit Fonds an Themen der Zukunft teilhaben möchten. Doch wie gehen sie dabei vor? Welche Unterneh- men schaffen es letztlich ins Portfolio? Für Baki Irmak sind es im Wesentlichen drei Faktoren, die ausschlaggebend sind und das Selbstverständnis verkörpern: (1.) Kombination aus unserer Expertise in Kapitalmärkten und Digitalisierung; (2.) Einzigartiges proprietäres Research; Kom- bination fundamentales Research + alternative Daten/digitale Spur; (3.) Wir sind kein Technologiefonds, wir interpretieren Di- gitalisierung wesentlich breiter und analysieren alle Unterneh- men nach ihrer Anpassungsfähigkeit an das digitale Zeitalter. Frank Thelen, der bereits mehrere Tech-Unternehmen ge- gründet hat und auch als Investor für Start-ups agiert, rekur- riert nach eigenen Aussagen auf den Venture-Capital-Ansatz von Freigeist Capital, d. h., man verfolgt das Ziel, jedes Un- ternehmen im Fonds tiefgreifend zu verstehen. „Dafür haben wir ein Expertenteam aus Biologen, Chemikern, Physikern, In- genieuren und Kapitalmarktexperten aufgebaut, um auch die Technologien der Unternehmen und deren Positionierung im Wettbewerbsumfeld bewerten zu können. Unser Fokus liegt auf Unternehmen, bei denen wir ein signifikantes Wachstum- spotenzial erkennen“, so Thelen abschließend. „Wir investieren immer dort, wo wir sektorspezifische Experti- se aufbringen und zukünftige Entwicklungen besser verstehen und einschätzen können als andere. Um unsere Investment- entscheidungen zu treffen, nutzen wir neben den üblichen Ana- lysen selbst entwickelte Softwaretools und Daten. Auf diese Weise bringen wir die Erkenntnisse verschiedener Investmen- tansätze zusammen und können so in dynamischen Märkten bessere Entscheidungen treffen“, fasst Marcel Oldenkott zusam- men. Die BIT Capital ist unter anderem mit dem BIT Global In- ternet Leaders am Markt unterwegs. Im Herbst 2020 attestier- te die WirtschaftsWoche, dass dieser Fonds der „Klassenbeste Baki Irmak war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und die DWS tätig. Zuletzt u. a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Im März 2018 legte er seinen „The Digital Leaders Fund“ auf.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTA1Mzk2Nw==