insider 01/22

Quelle: SDG-Report: https://unstats.un.org/sdgs/report2019/The-Sustainable-Development-Goals-Report.2019.pdf Abb. 2: Ziele für eine nachhaltige Entwicklung die nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser zu einem der größten Zukunfts- themen der Menschheit (siehe Abb. 2). Direkt hervorzuheben ist das Ziel 6, die Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirt- schaftung von Wasser und die Sani- tätsversorgung für alle, was teilweise auch von Ziel 9, einer widerstandsfähi- gen Infrastruktur, oder Ziel 11, wider- standsfähig und nachhaltig gestalteten Städten und Siedlungen, tangiert wird. Während der Zugang zu sauberem Trinkwasser in unserer westlichen Zi- vilisation nahezu selbstverständlich er- scheint, so ist es das global betrachtet keineswegs. Denn ca. 30 Prozent der Weltbevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dies be- trifft nicht nur die Entwicklungsländer. Selbst in vielen Industrieländern – al- len voran die USA – hat sich aufgrund mauer Staatshaushalte in den letzten Jahrzehnten ein riesiger Investitions- stau aufgebaut. Hier setzt z. B. das ca. 1 Bio. US-Dollar schwere Infrastruktur- programm der USA unter Joe Biden an. Beispielhaft erwähnt sei die Moderni- sierung noch teilweise vorzufindender Wasserleitungen aus Holz mit enormen Trinkwasserverschwendungen durch Un- dichtigkeiten. © MintBlak - stock.adobe.com umweltverschmutzender Produktion in die Entwicklungsländer für eine deut- liche Dynamik dieser Entwicklung. Der wirtschaftliche Aufschwung und die damit einhergehende exponentiell stei- gende Weltbevölkerung und vor allem die konsumfreudige Mittelschicht führ- ten zu einem stetig steigenden Was- serverbrauch (z. B. für Hygiene oder hö- herwertige Lebensmittel wie Fleisch). Unbestritten gab es seit jeher einen Konflikt zwischen einem Zuviel und einem Zuwenig an Wasser, dem die Menschheit nahezu machtlos ausgelie- fert war. Allerdings haben sich die Ext- reme in den letzten Jahren deutlich ver- stärkt und verdeutlichen die Disruption des Wasserkreislaufes sehr gut. Be- troffen sind primär die unterentwickel- ten Länder, die für die Ursachen dieser Extremereignisse meist wenig können. Mit Meldungen und Bildern von extre- men Dürreperioden oder Starknieder- schlägen und Hochwasserereignissen einhergehend mit Hungersnöten und humanitären Katastrophen wurde wohl jeder bereits konfrontiert. Aber auch in den Industriestaaten führten solche Ka- tastrophen wie kürzlich die Starknieder- schläge im Westen Deutschlands oder Waldbrände, die ihrerseits den Klima- wandel und damit die Disruption des Wasserkreislaufes weiter beschleuni- gen, dazu, dass das Bewusstsein für eine „nachhaltige“ Entwicklung deutlich an Bedeutung gewann. Verankerung in den SDGs der UN Die UN haben sich in den letzten Jahren stark mit der Thematik beschäftigt und die sogenannten Sustainable Develop- ment Goals (SDGs) im Rahmen ihres SDG-Report 2019 etabliert. Es handelt sich um 17 Ziele zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung. Erst kürzlich standen sie auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow wieder im Fokus der Welt- politik. Im Ergebnis hat die Thematik Wasser in den Zielen an mehreren Stel- len einen hohen direkten oder zumin- dest indirekten Stellenwert und macht Weiterhin sollen mittels Ziel 7 auch nachhaltige und saubere Energie für alle gefördert werden, wozu letztlich der Bereich Wasserenergie gehört. Hier setzt zudem ein weiterer Megatrend der nächsten Jahre an: Energieträger Was- serstoff. Dieser kann durch die Nutzung erneuerbarer Energien nachhaltig durch Elektrolyse aus Wasser gewonnen wer- den. Bei dessen Nutzung als sekundär- er Energieträger entstehen durch die sogenannte Knallgasreaktion mit Sau- erstoff Energie und Wasser. Die Nut- zung dürfte in den nächsten Jahrzehn- ten vor allem im Schwerlastverkehr, in der Schifffahrt und Luftfahrt einen hohen Stellenwert einnehmen und zu enormen Investitionen führen. Andererseits leitet sich der Megatrend Wasser auch direkt aus Ziel 14 ab: die Bewahrung und nachhaltige Ozean-, Meeres- und Meeresressourcennut- zung. Weltweit werden enorme Inves- titionen nötig sein, um die Meere zu schützen und zu reinigen, um dem Sze- nario, dass bis 2050 mehr Plastikparti- kel als Fische in den Weltmeeren exis- tieren, entgegenzutreten. Aber auch bei den Zielen, Hunger zu beenden oder die Qualität der Ernährung und des Lebens/ der Gesundheit insgesamt zu verbes- 20

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