insider 01/22
me vorgeben. Die WWK wird künftig ergänzend einen Riester-Nettotarif an- bieten, die Continentale sieht in diesem Segment noch keine signifikante Nach- frage für die Honorarberatung. Die Riester-Nettopolicen sind als Index- policen realisiert. Beim VOLKSWOHL BUND gibt es die Varianten „IndexZins“, „KlassikZins“ und „IndexChance“, je- weils mit hundertprozentiger Beitrags- garantie. Beim Nettotarif mit voller Bei- tragsgarantie der Bayerischen stehen über 50 Fonds zur Auswahl, wobei auch ETFs eine Rolle spielen. Auch die Alte Leipziger hat eine große Band- breite auswählbarer Fonds; ein Großteil seien ETFs, die der kostenbewusste Kunde wähle. Zusätzlich bietet der Ver- sicherer viele Fonds als institutionelle Tranche und somit auch kostengünstig 38 geprüfter Dokumente und dem Inkas- so ab. Beim VOLKSWOHL BUND ha- ben Vertriebspartner die Möglichkeit, direkt im Angebotsrechner die Unter- stützung von Nettowelt anzuwählen und dort weiterzurechnen. Oder sie wählen im Angebotsrechner des Ver- sicherers sofort den Riester-Nettotarif aus und schicken ihren Antrag ein. Über die Honorarhöhe entscheidet der Vertriebspartner im Austausch mit sei- nem Kunden selbst. Nutzt der Vermitt- ler Nettowelt, kann er das Honorar im Portal entweder als Pauschalbetrag oder als Prozentsatz der Beitragssum- an. Da darüber hinaus immer häufiger nachhaltige Fonds gewählt würden, sei es ein Vorteil, dass man schon länger nachhaltige ETFs anbiete. Was Nettotarife für Vermittler bedeuten Also haben Vermittler bei Riester oft keine andere Wahl mehr, als Nettotarife anzubieten. Was bedeutet das für sie? Laut Alte Leipziger ist die Umstellung von Brutto- auf Nettotarife ein langer Weg für Makler, auf dem man sie be- gleiten müsse. Die wenigsten Vermittler stellten von heute auf morgen um. Meist begännen sie damit, ihren Kunden bei- de Möglichkeiten anzubieten und die Vor- und Nachteile zu besprechen. Es sei zweifellos eine Hürde für Vermittler, mit Kunden direkt über ein Honorar zu sprechen. Daher bietet die Alte Leip- ziger NAV-Tarife an, die eine Vergü- tung für den Vermittler abhängig vom Fondsvermögen auszahlen. Diese sind umsatzsteuerfrei und ein Zwischen- schritt, um Vermittler von den Vorteilen eines Tarifs mit 100 Prozent Investiti- onsquote zu überzeugen. So würden sie argumentationssicherer und aufge- schlossener für die Honorarberatung. Des Weiteren bietet der Versicherer seit 2013 alle Tarife in beiden Varianten an. Martin Gräfer, Vorstandsmitglied der Bayerischen, sagt: „Im Markt nimmt man bei einigen Vermittlern teilweise auch Angst wahr, Nettotarife könnten ein Ersatz für Bruttotarife sein.“ Das sei allerdings völlig unbegründet. Es gehe um kein „Anstatt“, sondern ein „So- wohl-als-auch“, also ein Nebeneinander beider Produktkalkulationen. Argumente für Riester-Nettotarife gibt es einige: Hauptargument ist die Kos- tentransparenz, mit insgesamt redu- zierten Abschluss- und Vertriebskosten im Produkt. „Der Kunde muss sich ent- scheiden: eine einmalige Gebühr oder diesen Betrag über die Laufzeit finan- zieren“, so Matthias Sattler , Leiter des Vertriebs der Alte Leipziger Lebensver- sicherung. Laut Simone Szydlak , Pres- sesprecherin von VOLKSWOHL BUND, profitiert der Kunde von den reduzierten Abschluss- und Vertriebskosten sowie von den attraktiven staatlichen Förde- rungen. Der Makler könne das Netto- angebot als Serviceleistung betrachten oder ein Vermittlungshonorar verein- baren. Höhere Ablaufleistungen nennt Gräfer als weiteres Argument. Vorteile für die Makler liegen laut den Versiche- rern im Vermittlungshonorar und darin, dass es keine Stornohaftung gebe. Hybridberatung gehört die Zukunft Bei den Nettotarifen wird der Online- Abschluss künftig zweifelsohne eine wichtige Rolle spielen – aber zunächst mal nicht ohne Vermittler. Sattler sieht wegen des Beratungsbedarfs der Ver- Riester-Förderung verliert an Kraft Eigenbeitrag pro staatlicher Zusage* Riester-Ausgaben steigen stärker als die Inflation Eigenbeitrag vs. allgemeine Teuerungsrate *bei konstanter Kaufkraft und Erreichung der vollen Zulagenhöhe [1] Jahreseinkommen 2022: 18.729,48 Euro (Mindestlohn) | [2] Jahreseinkommen 2022: 25.000 Euro; 2 Kinder (geb. vor 2008) Quelle: www.gdv.de | Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)
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