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© ufotopixl10 - stock.adobe.com / lassedesignen - stock.adobe.com / ASDF - stock.adobe.com BU-VERSICHERUNG 2022: Für diese Prognose braucht es keine hellseherischen Fähigkeiten: Auch 2022 bleibt Berufsunfähigkeit (BU) eines der größten individuellen Risiken für Erwerbstätige. Noch immer wird jeder Vierte mindestens einmal im Leben berufsunfähig. Vor den finanziellen Folgen schützt eine leistungsfähige BU-Versicherung. Doch hier ist einiges in Bewegung geraten, etwa der Rechnungszins oder die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden („Invalidisierungswahrscheinlichkeit“), und auch bei den Berufsgruppen. Es ist also höchste Zeit für ein Update rund um die Absicherung der Arbeitskraft. Die Analysten von Franke und Bornberg haben für Maklerprofis die wichtigsten Neuerungen zusammengestellt. veränderten Berufsbildern mit besseren Arbeitsbedingungen sowie geringerer körperlicher Belastung. Die Sterblichkeit geht zurück – auch unter Berufsunfähigen. Weil sie länger leben als vor 20 Jahren, können sie im Durchschnitt eine län- gere BU-Rentenzahlung erwarten als frühere Generationen. Schaut man sich die neuen Werte an, sind junge Männer stär- ker gefährdet als Frauen. Hier macht sich die erhöhte Unfall- wahrscheinlichkeit dieser Altersgruppe bemerkbar. Für Männer im Alter bis etwa 40 Jahre ist die BU-Eintritts- wahrscheinlichkeit vergleichbar mit der bisherigen Tafel DAV 1997 I. Für Frauen unter 40 steigt sie hingegen. Gerade jün- gere Frauen werden aufgrund von psychischen Erkrankungen deutlich häufiger berufsunfähig. Die BU-Wahrscheinlichkeit für Frauen ist jetzt durchgehend höher als bei Männern. Weil ein weiterer Anstieg psychischer Erkrankungen nicht auszu- schließen ist, preist die DAV 2021 I einen zusätzlichen Sicher- Sinkt der Zins, steigt die Prämie Zum Jahreswechsel sank der Rechnungszins auf ein weite- res historisches Tief. Seit Januar 2022 beträgt er gerade mal noch ein viertel Prozent. Damit werden neue Lebensversiche- rungen teurer. Policen zur Absicherung der Arbeitskraft blei- ben davon nicht verschont. Je länger die vereinbarte Laufzeit, umso stärker der Effekt. Jüngere Versicherte sind besonders betroffen. Einige Gesellschaften kalkulieren allerdings schon seit 2021 mit 0,25 Prozent Zins. Bei ihnen führt der neue Höchstzins also nicht zu höheren Preisen. Genaues Hinsehen ist gefragt. Risikofaktor Psyche Es passiert selten, doch 2022 ist es wieder so weit: Nach 25 Jahren hat sich die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) auf neue Rechnungsgrundlagen verständigt. Die Tafel 2021 I legt aktuellere Wahrscheinlichkeiten für Invalidität und Sterblich- keit bei BU-Tarifen zugrunde. Vorausgegangen sind Unter- suchungen für den Zeitraum 2011 bis 2015. Insgesamt 47 BU-Versicherer haben ihre Daten beigesteuert. Sie decken rund 85 Prozent des Marktes ab. Eine Analyse von Daten der Deutschen Rentenversicherung dient zur weiteren Plausibili- sierung der DAV 2021 I (siehe Infografik). Zunächst die gute Nachrichten: In der Altersgruppe ab 40 Jahren sinkt die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden, gegenüber früheren Analysen deutlich. Der Rückgang beträgt etwa 40 Prozent. Der BU-Auslöser „psychische Erkrankungen“ wird durch den Rückgang anderer Ursachen wie Erkrankungen des Bewegungsappa- rates und Herz-Kreislauf-Erkrankungen überkompensiert. Das liegt vor allem an nach DAV 2021 I nach DAV 1997 I BU-Eintrittswahrscheinlichkeiten für Frauen und Männer im Vergleich 1997 zu 2021 Quelle: Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) e.V. „Die neuen Erkenntnisse der DAV 2021 I“ - 36% + 30% Frauen bis 40 Jahre Frauen über 40 Jahre - 45% Männer über 40 Jahre

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