insider 01/22

50 enerell sind 55 Prozent der großen Unternehmen schlecht gegen Cyberbedrohungen gewappnet – so die Ergebnisse der State of Cyber Resilience 2021, herausgegeben vom Beratungsunternehmen Accenture. Weitere aktuelle Umfrageergebnisse verdeutlichen zudem, dass besonders kleine und mittlere Unternehmen mit lücken- hafter oder keiner Abwehr für den Fall ausgestattet sind, dass Hacker oder andere Cyberkriminelle ihre Aktionen starten. Das Gros der Betriebe kann die Angriffe aus der Trojaner- und Virenwelt nicht zeitig identifizieren, abwehren oder zumindest die Folgen auf einen kalkulierbaren Zeitrahmen begrenzen. Cyberschutzquote wächst langsam, aber sukzessive Immerhin: Der Anteil der deutschen Unternehmen, die sich schützen (wollen), steigt. Laut Hiscox Cyber Readiness Report 2021 erhöhte sich die Zahl der gut vorbereiteten „Cyber-Ex- perten“ bei den Betrieben auf 21 Prozent (2020: 17 Prozent). Im internationalen Vergleich investierten deutsche Unterneh- men deutlich intensiver in das Thema Cybersicherheit. Hiscox analysierte hierzu die Daten von rund 6.000 Unternehmen aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich, Spa- nien, Irland, Belgien und den Niederlanden. Auffällig dabei: Firmen in Deutschland verzeichneten 2020 unter allen acht Ländern die höchsten mittleren Gesamtkosten durch Cyber- angriffe. Auch die teuerste Einzelattacke mit Kosten von über 4,6 Mio. Euro traf ein Unternehmen in Deutschland. Laut Da- Die Zahl der Cyberangriffe auf Unternehmen steigt! Was Vermittler respektive Betriebe betreffend Sicherheit in der Informations- und Kommunikationstechnik beachten sollten, zeigt der zweite Teil der insider-Beitragsserie zum Thema Cyberrisken. ten des Bundeskriminalamts ist die Anzahl der in der polizeili- chen Kriminalstatistik (PKS) registrierten Straftaten im Bereich Cybercrime in den vergangenen Jahren kontinuierlich ange- stiegen. Insgesamt hat das Bundeskriminalamt für 2020 rund 108.000 Delikte der Cybercrime im engeren Sinne registriert, was eine erneute Steigerung von +7,9 Prozent im Vergleich zu den 2019 erfassten Fällen bedeutet (siehe Infografik). Check-up Wie die Ergebnisse des Hiscox Cyber Readiness Reports 2021 zudem zeigen, hat ein Großteil der befragten Firmen die Relevanz der Absicherung durch eine Cyberpolice erkannt, um sich vor existenzbedrohenden Schadenfällen zu schüt- zen. Gerade einmal 15 Prozent der Firmen erklärten, dass sie an einer solchen Versicherung keinerlei Interesse hätten – im letzten Jahr lag dieser Wert noch um zehn Prozentpunkte höher (2020: 25 Prozent). Doch neben dem passenden Ver- sicherungsschutz gibt es viele weitere Punkte in Sachen Cy- berschutz zu beachten. So sind Cyberrisiken vielfach komplex und Cyberkriminelle nutzen unterschiedlichste Wege, um die Netzwerke der Firmen zu infiltrieren. „Daher erfordert der rich- tige Umgang mit ihnen einen ganzheitlichen Ansatz. Hierzu © greenbutterfly - stock.adobe.com / Murrstock - stock.adobe.com Relation zwischen erfassten und aufgeklärten Cybercrime-Fällen in Deutschland (von 2016 bis 2020 in Tsd.) Quelle: Bundeskriminalamt (BKA); Bundeslagebild | Cybercrime 2020 2016 2017 2018 2019 2020 82.649 85.960 87.106 100.514 108.474 31.962 34.658 33.862 32.489 35.390 Erfasste Fälle Aufgeklärte Fälle

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