2 5 E T H E N E A I N D E P E N D E N T I N V E S T O R S S . A . M A R K E T I N G I N F O R M A T I O N © Robert Kneschke – stock.adobe.com Die wichtigste Entscheidung für Anleiheinvestoren im Jahr 2022 war die Wahl einer möglichst kurzen Duration – wenn möglich sogar negativ –, sofern die Möglichkeit von Sicherungsgeschäften (Verkauf von Zinsfutures) bestand. Die Qualität einer Anleihe spielte für die Performance nur eine untergeordnete Rolle. Die folgenden Betrachtungen konzentrieren sich auf Euro-denominierte Anleihen. Zehnjährige Unternehmensanleihen mit BBB-Rating (z. B. des Schweizer Baustoffgiganten Holcim) sowie deutsche oder auch italienische Staatsanleihen bescherten den Investoren Verluste von rund 20 Prozent. Allerdings entwickelte sich nicht alles exakt gleich, es gab auch klare Verlierer: 2022 waren diese vor allem im Immobiliensektor zu finden. Diesen Sektor traf die Zinswende besonders stark, was dazu führte, dass Investoren für diese Anleihen höhere Risikoprämien verlangten. 2022: Verluste konnten mit kürzeren Restlaufzeiten begrenzt werden Sowohl fünfjährige als auch zweijährige deutsche Staatsanleihen bescherten ihren Investoren Verluste von zehn Prozent bzw. sieben Prozent, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass die Zinspolitik der EZB vor allem auf das kurze Ende der Renditenkurve abzielt. Ein rekordverdächtiger Anstieg von 340 Basispunkten machte sich im Jahresverlauf bei den Renditen zweijähriger deutscher Staatsanleihen bemerkbar: Während die Bundesschätze zu Jahresbeginn 2022 noch eine stark negative Rendite von rund −0,6 Prozent aufwiesen, rentierten sie zum Jahresende bei rund 2,8 Prozent. Dies war sogar eine schärfere Reaktion als die Zinserhöhung der EZB um 250 Basispunkte im Jahr 2022. Auch die zehnjährigen deutschen Staatsanleihen reagierten mit einem Anstieg um 270 Basispunkte von 0,2 auf 2,5 Prozent stärker als die Zentralbankzinsen. Darauf hat sich der Ethna-DEFENSIV bereits Ende 2021 eingestellt, indem die Duration aller Anleiheinvestments auf den tiefsten Stand der letzten zehn Jahre reduziert wurde. Zusätzliche Sicherungsgeschäfte (sogenannte „Short Futures“) reduzierten die Zinssensitivität im Jahr 2022 weiter. Zum Jahresende betrug das Minus in der T-Klasse rund drei Prozent und war damit deutlich geringer als bei fast allen AnleihenETFs, die alle nur stur ihren engen Vorgaben folgen können. Hier hat sich der Vorteil eines aktiven Managements ohne enges Korsett deutlich gezeigt. Wie wird es nun 2023 weitergehen? 2022 sind die Renditen rasant gestiegen und Anleihen für Investoren wieder interessant geworden. Die MIT DEM ETHNA-DEFENSIV AUF DER SUCHE NACH CHANCEN 2022 war das Jahr der globalen Zinswende mit katastrophalen Verlusten für Anleiheinvestoren. Während die Restlaufzeit einer Anleihe entscheidend für den Anlageerfolg war, spielte die Qualität nur eine untergeordnete Rolle. Dies wird sich 2023 voraussichtlich nicht wiederholen. 105 100 95 90 85 80 75 70 65 60 30.12.2021 Kursverluste 10-jähriger Anleihen in 2022 Deutschland 0% fällig 02/2031 Italien 0.6% fällig 08/2031 Holcim 0.5% fällig 04/2031 30.01.2022 28.02.2022 31.03.2022 30.04.2022 31.05.2022 30.06.2022 31.07.2022 31.08.2022 30.09.2022 31.10.2022 30.11.2022 Bloomberg 2023
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