4 Die Welt hat ein ernstes Liquiditätsproblem – und das liegt nicht an den Finanzmärkten. Nach Angaben der Weltbank haben etwa zwei Mrd. Menschen auf der Welt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, während 3,6 Mrd. Menschen keinen Zugang zu sicheren sanitären Einrichtungen haben. Umfangreiche Infrastrukturverbesserungen und Produkte zur Verringerung des Wasserstresses sind dringend erforderlich. Wachsender Durst bei schwindendem Angebot Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Verstädterung verschärfen die Herausforderungen. In allen Schwellenländern ist die Wasserknappheit eine allgegenwärtige Geißel. In Somalia führte eine regionale Dürre im vergangenen Jahr nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zu schätzungsweise 43.000 Todesfällen. In Argentinien wirkt sich eine verheerende Dürre negativ auf das Wirtschaftswachstum aus. Der Internationale Währungsfonds senkte kürzlich seine Schätzung für das BIP-Wachstum 2023 von 2,0 Prozent auf 0,2 Prozent. In Asien lebt etwa eine Mrd. Menschen in Gebieten mit großer Wasserknappheit und einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2 Bio. US-Dollar. In den USA ist der Pegel des Colorado River drastisch gesunken, was die Wasserversorgung von Millionen von Menschen bedroht. Die Einwohner von Rio Verde Foothills in Arizona gehören zu den jüngsten Opfern des ausgetrockneten Südwestens, da die Kommune im Januar von der Versorgung des benachbarten Scottsdale abgeschnitten wurde. Auch Unternehmen brauchen Wasser. In Europa hat ein trockener Sommer, gefolgt von einer winterlichen Dürre, die Seen und Flüsse entleert. Niedrige Wasserstände drosselten die französische Atomstromproduktion (die für 70 Prozent der Elektrizität des Landes verantwortlich ist ) und die norwegische Wasserkraftproduktion (90 Prozent der Elektrizität des Landes). In Deutschland unterbricht der niedrige Wasserstand des Rheins eine wichtige Schifffahrtsroute. Superzyklus bei den Wasserwirtschaftsausgaben steht bevor Seit Jahrzehnten wird weltweit viel zu wenig in die Wasserinfrastruktur investiert. In vielen Industrieländern sind die Rohrleitungssysteme veraltet und marode, während es in Schwellenländern an Transport- und Aufbereitungssystemen fehlt. In den USA bspw. belaufen sich die jährlichen Ausgaben für die Wasserinfrastruktur auf rund 50 Mrd. US-Dollar, während der tatsächliche Investitionsbedarf laut Studien von McKinsey und anderen bei über 100 Mrd. USDollar liegt – eine gewaltige Lücke. Wir glauben, dass die Investitionen in Wasserlösungen in den kommenden Jahren erheblich zunehmen werden. Dazu wird eine Kombination aus staatlichen Programmen, erhöhten privaten Kapitalinvestitionen und neuen, innovativen technologischen Lösungen beitragen. Eine Erhöhung der staatlichen Unterstützung kann dazu beitragen, die bisher relativ geringen Ausgaben für die Verfolgung des UN-Ziels für nachhaltige Entwicklung (SDG) 6 zu senken (s. Abbildung). Philanthropie und staatliche Ausgaben sind zwar wichtig für die Erreichung der SDGs, aber wir glauben, dass der Privatsektor – und Anleger – eine führende Rolle spielen muss. Wichtige Wasserlösungen: von der Abwasseraufbereitung bis zur Entsalzung Da veränderte Niederschlagsmuster die Felder bedrohen, brauchen Landwirte intelligentere Bewässerungsmaschinen. Sprinkler- und Tröpfchen- © ChaoticDesignStudio – stock.adobe.com Dieser globale Aktien-Nachhaltigkeitsfonds von AllianceBernstein (AB) investiert in Unterehmen, deren Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsgebaren im Großen und Ganzen mit den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung wie Gesundheit, Klima oder Chancengleichheit in Einklang stehen. Fondsmanager Dan Roarty befasst sich aktuell verstärkt mit dem Thema Wasserknappheit und den damit verbundenen Risiken und Chancen. WASSERKNAPPHEIT Nachhaltig orientierte Anleger adressieren die wachsende Bedrohung in vielen Weltregionen AB Sustainable Global Thematic Portfolio A L L I A N C E B E R N S T E I N M A R K E T I N G I N F O R M A T I O N
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