7 A L L I A N Z G L O B A L I N V E S T O R S M A R K E T I N G I N F O R M A T I O N Die Zukunft? Kennt niemand – wohl aber die Megatrends, die diese Zukunft prägen können. Sie sind so etwas wie dauerhafter Rückenwind für Wirtschaft und Gesellschaft mit dem Kurs Richtung Zukunft: heute eine neue Idee, übermorgen ein frischer Ansatz, eine leistungsfähigere Technologie, eine neue Industrie. Daher sind sie auch ein Thema für Anleger. Schon 1982 lieferte der inzwischen verstorbene Zukunftsforscher John Naisbitt im gleichnamigen Buch eine Definition der Megatrends: „Megatrends sind gewaltige Verschiebungen, die unsere Gesellschaften wirklich verändern.“1 Seit 1982 hat sich viel getan, doch die Thematik ist so aktuell wie damals. Vor allem eines ist seitdem deutlich geworden: Megatrends sind kein abstraktes Konstrukt, sondern konkrete Realität. Sei es etwa die Digitalisierung, die Verstädterung, der demografische Wandel oder die Wasserknappheit – diese Trends beeinflussen den Alltag schon jetzt und werden ihn zunehmend prägen. Eben ein unumkehrbarer Treiber mit hoher Relevanz. Große Trends greifbar machen Ein Anlagethema, gewiss. Weil der Begriff des Megatrends allerdings so grobkörnig ist, müssen zuvor Hausaufgaben erledigt werden, um ein klares Bild zu erhalten. Dazu gehört, die „Scheintrend-Spreu“ vom „TrendWeizen“ zu trennen und jene Trends herauszuarbeiten, die wirklich dauerhaft ihr Potenzial entfalten. Und zu fragen, wie diese Trends auch für Anleger umsetzbar sind. Möglich für jedermann machen das Fonds wie der Allianz Thematica. Dessen Manager Andreas Fruschki spürt den Megatrends nach und formt daraus ein Aktienportfolio. Zu den Großthemen zählen für ihn Digitalisierung und Gesundheitstechnologie, aber auch sauberes Wasser oder Energie der Zukunft. Es geht also darum, aus den großen Megatrends kleinere Facetten herauszufiltern, in die sich gut investieren lässt. Dazu werden im ersten Schritt die Megatrends auf einzelne Themen heruntergebrochen. Beispiele für die Trends gefällig? Die Urbanisierung etwa beschreibt die stetig steigende Strahlkraft der Agglomerationszentren weltweit. Die Folgen dieses Trends liegen auf der Hand: Er erhöht den Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum, intelligenten Verkehrsleitsystemen oder auch hochqualitativer Infrastruktur. Ein anderes Beispiel ist die Ressourcenknappheit. Versorgungsengpässe also, die sich aufgrund von Bevölkerungswachstum, Industrialisierung, dem steigenden Lebensstandard und einer starken Beanspruchung der Umwelt prognostizieren lassen. Der vermutlich bekannteste Megatrend ist die technologische Innovation. Sei es das Feld der künstlichen Intelligenz, Big Data oder Robotik – diese Neuerungen haben ihrerseits viele neuartige Anwendungsmöglichkeiten. Sie können z. B. die Landwirtschaft effizienter machen oder kräftezehrende und gesundheitsschädliche Arbeit vereinfachen. Ein weiterer Klassiker ist der demografische Wandel. Die Weltbevölkerung wird Schätzungen zufolge bis zum Jahr 2100 von derzeit 7,9 auf etwa 11 Mrd. Menschen wachsen.2 „Gleichzeitig nimmt dank medizinischen Fortschritts die durchschnittliche Lebenserwartung zu“, sagt Fruschki. „Beides bringt spezifische und teilweise unterschiedliche Herausforderungen mit sich.“ Die wichtigste Entscheidungsebene ist zunächst einmal die Auswahl der richtigen Themen. „Das hat bisher © m.mphoto – stock.adobe.com Bestimmte Trends haben so viel Wucht, dass sie Gesellschaft und Wirtschaft langfristig umwälzen. Eine machtvolle Vielfalt, die auch Investmentchancen bietet. MEGA, DIESE TRENDS 1 Aus Politik und Zeitgeschichte (bpb), „Der Horizont reicht meist nur bis zum nächsten Wahltag (…)“, Juli 2015 Link: Megatrends? (bpb.de) 2 Bundeszentrale für politische Bildung, „Weltbevölkerung (…)“, April 2022; Link: Weltbevölkerung – stoppt der Anstieg bei 11 Milliarden? | Demografischer Wandel | bpb.de Thematisches Investieren
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